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Unser Laboralltag in Coronazeiten

Wie sieht der Alltag im Labor bei oncgnostics aus? Bereits 2018 gaben wir einen Einblick in unsere Arbeitsstätte, in der wir tüfteln, entwickeln, produzieren und analysieren. Doch seit Beginn der Corona-Pandemie veränderten sich auch bei uns die Arbeitsabläufe. Zum heutigen Welttag des Labors zeigen wir, wie die Abläufe aktuell gestaltet sind.

Die Nachfrage nach unseren GynTect® Diagnostik-Kits zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs hat sich seit 2018 deutlich erhöht und es wurde mehr produziert. Ebenso stieg der interne Verbrauch der GynTect® Kits, denn wir bieten unseren KundInnen Inhouse-Analysen an. Zum anderen geben wir trotz der besonderen Umstände StudentInnen weiterhin die Möglichkeit, ihre Abschlussarbeit bei uns zu schreiben. Auch hierfür kommen GynTect® Kits zum Einsatz.

Zurzeit besteht das Laborteam aus sechs MitarbeiterInnen mit wechselnder Besetzung, um Hygienevorschriften und Abstände einhalten zu können. Alle MitarbeiterInnen sind vor Ort gleichermaßen in der Produktion, in der Forschung und Entwicklung (F&E) und im PCR-Labor tätig.

Arbeiten in Zeiten von Corona

Allgemein hat jede/r aus dem Team zwei feste Präsenztage pro Woche, sodass im Falle einer Infektion nicht die ganze Firma in Quarantäne muss. Außerdem testet sich jede/r zu Beginn der Woche mit einem Corona-Schnelltest.

Am Arbeitsplatz gelten die allgemeinen Hygienemaßnahmen: Hände waschen, Abstand halten, Maske tragen und lüften. Außerdem desinfizieren wir regelmäßig die Türklinken und Telefone, die wir gemeinsam nutzen. Vor allem beim Mittagessen merken wir, dass sich unser Alltag geändert hat: Wir halten Abstand oder essen getrennt voneinander.

Wer nicht zwingend praktisch zu tun hat, meidet trotz aller Hygienemaßnahmen die Räumlichkeiten vor Ort und bleibt im Home-Office. So verlagern sich Tätigkeiten wie die Planung von Versuchen und Auswertung von Experimenten in die Heimarbeit. Wir sind diesbezüglich mittlerweile eingespielt. Die Kommunikation ist dadurch nicht abgerissen, da wir Meetings nun virtuell über unsere Gruppen-Tools halten und regelmäßig telefonieren.

Alltag im Labor: Absprachen sind das A und O

Unter den aktuellen Corona-Bedingungen sind Absprachen wichtiger denn je: Auf 10m2 darf sich nur eine Person bewegen. Das bedeutet, dass sich zurzeit nur drei Personen gleichzeitig den Raum für F&E aufhalten dürfen. Gleiches gilt für das Produktionslabor. Falls doch mehr Personen praktisch tätig sein müssen oder während der Produktion den Abstand nicht gewahrt werden kann, tragen wir Masken.

Normalerweise gibt es feste Sitzplätze im F&E-Labor. Obwohl das Labor grundsätzlich genug Platz für paralleles Arbeiten bietet, sprechen wir uns im Vorfeld immer ab, um eine Überbelegung zu vermeiden. Damit alle ihre geplanten Labortätigkeiten vor Ort durchführen können, ist eine gute Kommunikation nötig. Dazu gehört zum Beispiel die Organisation der Belegung von Laborgeräten, was reibungslos klappt.

Die coronabedingten Hygienemaßnahmen erschweren die Abläufe im PCR-Labor

Im PCR-Labor waren die Sicherheitsvorkehrungen unabhängig von Corona schon immer sehr streng. Hat eine Kollegin beispielsweise das PCR-Labor einmal betreten, so darf sie an diesem Tag nicht mehr in das Produktionslabor. Das liegt daran, dass im PCR-Labor die DNA-Vervielfältigung der Biomarker stattfindet. Diese DNA darf auf keinen Fall mit den Komponenten und Chemikalien, die bei der Herstellung von GynTect® im Produktionslabor zum Einsatz kommen, in Berührung kommen. Es besteht hier Kontaminationsgefahr. Mit dieser Regelung werden also die im Produktionslabor hergestellten GynTect® Kits absolut sauber gehalten. Uns an strikte Hygienevorschriften zu halten, sind wir deshalb schon gewohnt.

Da sich mit der Einführung der Corona-Maßnahmen nun aber deutlich weniger MitarbeiterInnen vor Ort befinden, erschwert dies manchmal die Organisation der Produktionsabläufe. Es kommt vor, dass viele Arbeiten im PCR-Labor anstehen und danach einige KollegInnen die Produktion nicht mehr betreten dürfen. Tage, an denen die Produktion besetzt sein soll, müssen also vorher gut geplant werden, da an einem Herstellungsprozess mindestens drei MitarbeiterInnen beteiligt sind.

Mittlerweile ist die Umsetzung der Maßnahmen Routine für uns geworden. Aus der Teilung in Home-Office und praktisches Arbeiten konnten wir sogar Vorteile ziehen: Für einige entfällt der lange Arbeitsweg an Home-Office-Tagen und die freie Zeiteinteilung der Arbeit zuhause erleichtert den Corona-Alltag. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf eine Zeit, in der eine freie Begegnung mit allen KollegInnen wieder möglich ist.

Erfahrungsberichte von Frauen in der Familienplanung, bei denen in der Krebsvorsorge ein auffälliger Befund gestellt wurde, sind häufig von Unsicherheit und Frust geprägt. Nach einem gemeinsamen Aufruf mit der Anti-Krebs-Aktivistin Myriam von M. erzählten uns viele Frauen ihre Geschichte. Einige erlebten nach einer durchgeführten Konisation Risikoschwangerschaften oder sogar Fehlgeburten. Sie berichteten von Schuldgefühlen und der Angst vor einer erneuten Schwangerschaft, obwohl sie gern ein (weiteres) Kind bekommen würden.

Auffälliger Befund: Auswirkungen auf die Familienplanung

Treten Auffälligkeiten in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge auf, wie beispielsweise ein auffälliger Pap-Befund oder ein positiver HPV-Test, kann dies zu psychologischen Belastungen führen. Dies zeigt eine neue Studie [1], für die 3.753 Frauen befragt wurden.

  • Danach ist nahezu jede zweite Frau psychologisch stark von den Risiken einer Konisation belastet.
  • Bei knapp einem Drittel der Befragten hat die Überlegung, eine Konisation durchführen zu lassen, starken Einfluss auf die Familienplanung.

Die Unsicherheit der Frauen ist unter anderem auf die Methode des „Kontrollierten Zuwartens“ zurückzuführen. Festgestellte Auffälligkeiten am Gewebe heilen häufig von alleine wieder aus. Daher werden sie oft über einen langen Zeitraum mit wiederholten Tests beobachtet. Bei Frauen, die noch nicht mit der Familienplanung abgeschlossen haben, kann sich so das Gefühl einstellen, dass ihnen wertvolle Zeit verloren geht. Auch das Wissen darum, dass sich Gebärmutterhalskrebs über viele Jahre entwickelt, kann die Frauen mit Kinderwunsch unter Zeitdruck setzen. So kann es sein, dass die Frau so schnell wie möglich schwanger werden möchte, bevor der vermeintlich schlechte Befund des Gebärmutterhalsabstriches noch weiter fortschreitet.

Gibt es einen Zusammenhang von Konisation und Frühgeburt?

Bleiben die Untersuchungsergebnisse auffällig oder verschlechtert sich der Befund, verdichten sich somit die Anzeichen für eine Krebserkrankung. In dem Fall kann vom Arzt eine Konisation empfohlen und durchgeführt werden. Dabei wird der Gebärmutterhals kegelförmig ausgeschnitten [2].

Es ist umstritten, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen einem solchen Eingriff und späteren Frühgeburten gibt. Verschiedene wissenschaftliche Studien legen jedoch nahe, dass das Risiko für eine Frühgeburt nach einer durchgeführten Konisation zunimmt.

Beispielsweise zeigen Studienergebnisse von 2010 [3]:

  • Jede dritte Frau, bei der zwei solcher Eingriffe durchgeführt wurden, erlebten eine Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Von den Frauen mit einer Konisation passierte dies elf Prozent, ohne Konisation vier Prozent.
  • Extreme Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftswoche kamen bei drei Prozent der Frauen vor, die zwei Konisationen durchführen ließen. Von den Frauen mit einer Konisation war es ein Prozent, von denen ohne einen Eingriff 0,3 Prozent.

Entsprechend nachvollziehbar ist es, dass betroffene Frauen beunruhigt sind, wenn sie eine erste oder weitere Schwangerschaft planen.

Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs: Schwangerschaft nicht unmöglich

An dieser Stelle ist es wichtig festzuhalten, dass Auffälligkeiten in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge dem geplanten Familienzuwachs nicht grundsätzlich im Weg stehen. Hier gilt es, die Anzeichen genau zu deuten. Eine Infektion mit Humane Papillomaviren (HPV) kann Krebs auslösen, das muss jedoch nicht geschehen. Ein Großteil der Frauen hat in ihrem Leben eine HPV-Infektion, die meist völlig unbemerkt von allein wieder ausheilt. Ein zusätzlicher auffälliger Pap-Befund kann sich zudem nicht nur verschlechtern, sondern auch verbessern. Nur selten entsteht wirklich Krebs. Gebärmutterhalskrebs entsteht über verschiedene Vorstufen. Er kann bereits in einem frühen Stadium entdeckt werden. In diesem Fall ist die Krebserkrankung fast immer heilbar. Die Gebärmutter selbst bleibt erhalten und nimmt keinen Schaden.

Deutlich wird, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt während der Familienplanung bereits vor einer Schwangerschaft dazugehören. Bei auffälligen Pap-Befunden oder HPV-Infektionen können molekularbiologische Verfahren dabei unterstützen, herauszufinden, ob diese Auffälligkeiten tatsächlich auf eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder bestehende Krebserkrankung zurückzuführen sind. Die Zeit der engmaschigen Kontrolle beim Frauenarzt kann somit deutlich verkürzt und klare Vorgehensweisen schnell beschlossen werden. Auch können so im Einzelfall operative Eingriffe wie eine Konisation verhindert werden.

 

Quellen

[1] Jentschke et al. (2020): Psychological distress in cervical cancer screening: results from a German online survey, in: Archives of Gynecology and Obstetrics 302:699–705.

[2] https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/kinderwunsch-und-krebs/erhalt-der-fruchtbarkeit.html

[3] Ørtoft et al. (2010): After conisation of the cervix, the perinatal mortality as a result of preterm delivery increases in subsequent pregnancy, in: BJOG 117:258–267.

 

Titelfoto: Africa Studio/Shutterstock.com

Ab dem 1. Januar finden Frauen ab 20 Jahre eine Einladung der besonderen Art in ihrem Briefkasten: Dann startet das neue Krebsfrüherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs. Kurz vor Start war umstritten, ob die neuen Richtlinien von den Frauenärzten und Krankenkassen umgesetzt werden können.

Neuerungen in der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung

Die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs soll in ein organisiertes Screening überführt werden. Bisher hatten Frauen jährlich Anspruch auf einen sogenannten Pap-Test. Ein auffälliger Befund weist auf eine mögliche Krebserkrankung hin, der behandelnde Frauenarzt musste jedoch selbst entscheiden, wie die Befunde abgeklärt werden. Eine einheitliche Regelung gab es nicht. Ab 2020 jedoch sollen Frauen mit verdächtigen Befunden eine Kolposkopie erhalten.

Neu ist außerdem, dass Frauen ab 35 Jahre eine Co-Testung aus Pap- und HPV-Test zusteht. Letzterer weist eine Infektion mit Humanen Papillomviren nach. Gebärmutterhalskrebs wird von Humanen Papillomviren ausgelöst, doch nicht jede Infektion zieht eine Krebserkrankung nach sich. Ein negativer HPV-Test gibt Frauen eine echte Entwarnung. Frauen mit einem positiven HPV-Test hingegen gehören zu einer Risikogruppe. Da sich Gebärmutterhalskrebs aus einer HPV-Infektion nicht in jedem Fall entwickelt, bzw. der Prozess mehrere Jahre andauert, findet die Co-Testung alle drei Jahre statt.

Kritik an Umsetzung

Kurz vor Start des neuen Gebärmutterhalskrebsscreenings sorgte eine öffentliche Debatte für Verwirrung. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. forderte eine Verschiebung des Beginns. Der Verband kritisierte, dass wesentliche Fragen der Umsetzung noch nicht ausreichend geklärt seien und veröffentlichte einen offenen Brief an Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit. Die Kritik betrifft unter anderem folgende Punkte:

  • Kolposkopie: Aktuell seien noch nicht ausreichend Gynäkologen dazu qualifiziert, eine Kolposkopie durchzuführen. Entsprechend sind auch nur wenige Praxen mit einem Kolposkop ausgestattet. Mit der neuen Regelung werden deutlich mehr Kolposkopien durchgeführt werden müssen als bisher.
  • Fehlende Software: Um den Erfolg des Programms bewerten zu können, müssen alle Gynäkologen die Ergebnisse der Untersuchungen, die im Rahmen des neuen Screenings generiert werden, dokumentieren. Eine entsprechende Software fehlt bislang allerdings.

Das neue Krebsfrüherkennungsprogramm startet ab 2020

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) reagierte auf die Kritik des Berufsverbandes der Frauenärzte. Zwar wird am Start des Screening-Programms zum 1. Januar 2020 festgehalten, jedoch müssen die Arztpraxen die Ergebnisse des Programms für einen bestimmten Zeitraum nicht gesondert dokumentieren. Auf die weiteren Kritikpunkte des Berufsverbandes der Frauenärzte reagierte der G-BA bisher nicht öffentlich.

Die Richtlinien für das neue Gebärmutterhalskrebsscreening wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossen und erarbeitet.

Es gibt bereits spezifische Testverfahren, die den befürchteten Andrang auf eine kolposkopische Untersuchung auffangen könnten. Bereits seit 2015 ist GynTect auf dem Markt. Der Krebstest arbeitet auf Basis von epigenetischen Biomarkern und unterscheidet, ob sich Veränderungen am Gebärmutterhals zu Krebs entwickeln können oder ob diese von allein ausheilen. Der Test ist jedoch nicht Teil des neuen Früherkennungsprogramms auf Gebärmutterhalskrebs.

Titelbild: Stock-Asso/Shutterstock.com

Gebärmutterhalskrebsvorsroge

Auch wer sich fit und wohl fühlt, sollte auf eine regelmäßige Gebärmutterhalskrebsvorsorge nicht verzichten. Vorstufen der Krankheit verlaufen in der Regel ohne Symptome. Werden diese Vorstufen aber frühzeitig erkannt, stehen auch die Heilungschancen gut. Viele Frauen scheinen dies nicht zu wissen, wie der „Versorgungsreport Früherkennung“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK1 herausfand.

Gute Gründe für die Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Die Studie konnte mehrere Gründe ausfindig machen, weshalb Frauen nicht zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge gehen. Drei Gründe stachen hervor: Knapp die Hälfte (44,5 %) der Frauen gaben an, dass sie keine Beschwerden hätten. Außerdem gaben 11,6 % der Frauen an, keine Kenntnis über die Vorsorge gehabt zu haben. Ebenso viele Frauen nannten Zeitprobleme als Ursache, der Gebärmutterhalskrebsvorsorge fern zu bleiben. Alle drei Gründe sind leicht zu entkräften:

  • Beschwerdefreiheit: Gebärmutterhalskrebs entsteht über mehrere Jahre – als Folge einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) – über Vorstufen, sogenannte Dysplasien. Durch eine regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung können bereits Vorstufen erkannt werden, bevor Krebs entsteht. Eine HPV-Infektion und/oder bereits vorhandene Dysplasien verursachen bei der betroffenen Frau keine Beschwerden.
  • Zeitproblem: Momentan haben Frauen ab 20 Jahre Anspruch auf einen sogenannten Pap-Test pro Jahr. Dieser untersucht, ob Zellveränderungen im Abstrichmaterial vorliegen. Die Probe für den Pap-Test entnimmt der Frauenarzt mit Hilfe eines einfachen Abstriches, was üblicherweise nur wenige Minuten dauert. Übrigens: Ab 2020 haben Frauen ab 35 Jahre das Recht, ein Co-Testing aus Pap- und HPV-Test durchführen zu lassen. Sind beide Tests negativ, so muss erst in 3 Jahren erneut getestet werden!
  • Unwissenheit: Erster Ansprechpartner für Vorsorgeuntersuchungen ist natürlich der Haus- oder Facharzt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten sich zu informieren, beispielsweise bei den Krankenkassen. Auch das Bundesministerium für Gesundheit stellt Informationen zum Thema auf seiner Website bereit.
    Laut Studie suchen gut die Hälfte der befragten Frauen Antworten im Internet – zumindest in der Gruppe der unter 70-Jährigen. Hier gilt es genau hinzusehen, ob die entsprechende Seite vertrauenswürdig ist. Etwa 40% informieren sich bei ihrem Hausarzt. Nur knapp drei Prozent der befragten Frauen gaben an, sich gar nicht über Vorsorgeuntersuchungen zu informieren.

Vorsorge wird nicht regelmäßig wahrgenommen

Immerhin waren laut „Versorgungsreport Früherkennung“ bereits 83,9 % der befragten Frauen ab 20 Jahren wenigstens einmal im Leben bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge. Auch wenn davon nicht alle regelmäßig zu ihrem Gynäkologen gehen. Denn nur 67,9 % nahmen die Vorsorge im letzten Untersuchungsintervall wahr. Rund ein Sechstel der befragen Frauen nahmen sogar noch nie an der Vorsorge teil.

Gebärmutterhalskrebs ist jedoch zu nahezu 100% heilbar, wenn er im Frühstadium erkannt wird! Das zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

 

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1Günster, C et. al, Versorgungsreport Früherkennung. Berlin: Medizinische Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. 2019

 

 

GynTect bei Auffälligkeiten in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Zukünftig haben Frauen ab 35 Jahre im Rahmen der Gebärmutterhalskrebsvorsorge Anspruch darauf, regelmäßig eine Co-Testung aus Pap- und HPV-Test zu erhalten, so ein Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA). Bei einem auffälligen Befund werden weitere Untersuchungen notwendig. Der Abklärungstest GynTectist eine der zuverlässigsten, nicht-invasiven Methoden, um eine Gebärmutterhalskrebserkrankung zu erkennen, wie eine aktuelle Studie1 zeigt.

Die Studie2, die im Dezember 2018 im Magazin BMC Cancer veröffentlicht wurde, vergleicht den Abklärungstest GynTect mit zwei weiteren Tests, die in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge bei auffälligen Befunden zur Abklärung verwendet werden. Alle drei Tests erkannten zwar zuverlässig bereits vorhandenen Krebs, doch nur GynTect war in der Lage auch bei vermeintlichen Vorstufen unterschiedlichen Schweregrades (CIN1, CIN2, CIN3) zu differenzieren. Damit kann GynTect dazu beitragen, dass einerseits invasive Abklärungsmaßnahmen vermieden werden, andererseits verlässlich Krebs-(vor)-Stufen erkannt und frühzeitig therapiert werden.

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) beschloss Ende November 2018 ein organisiertes Programm zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Zukünftig sollen Frauen ab 35 Jahre alle drei Jahre eine Co-Testung aus Pap- und HPV-Test erhalten. Ein positiver HPV-Test und/oder auffälliger Pap-Test bedeutet nicht automatisch Krebs. Zwar entwickelt sich Gebärmutterhalskrebs aus einer HPV-Infektion, doch nicht jede Infektion führt zwangsweise zu einer Krebserkrankung. Auch nicht alle vermeintlichen Krebsvorstufen (CIN1, CIN2, CIN3) entwickeln sich tatsächlich zu Krebs. Sieht sich eine Patientin mit einem positiven HPV-Test und/oder auffälligem Pap-Befund konfrontiert, sind weitere Abklärungsuntersuchungen notwendig. Häufig sind diese invasiv. Langfristige gesundheitliche Probleme können die Folge sein, auch die lange Wartezeit ist für die Frauen psychisch meist sehr belastend.

Hier setzt GynTect an. Der Abklärungstest erkennt lediglich mit Hilfe eines Abstriches, also nicht invasiv, ob bei einer Patientin mit positivem HPV-Test und/oder auffälligem Pap-Test Vorstufen von Krebs oder bereits Krebs vorliegt. Die betroffenen Frauen erhalten ein schnelles und sicheres Ergebnis.

1 Über GynTect:

Der Entstehung von Krebszellen aus normalen Körperzellen gehen Veränderungen in der Erbinformation der Zellen, der DNA, voraus. Eine spezielle Veränderung der Erbinformation in Krebszellen ist die DNA-Methylierung. GynTect ermöglicht den einfachen und zuverlässigen Nachweis von methylierten DNA-Regionen in Abstrichmaterial von der Zervix. Die Methylierung der GynTect-Biomarker tritt speziell bei Gebärmutterhalskrebs oder seinen Vorstufen, nicht aber in gesundem oder anderweitig nicht bösartig verändertem Zervixgewebe auf. Somit erkennt GynTect zuverlässig, ob Vorstufen oder bereits Gebärmutterhalskrebs vorliegt oder aber Entwarnung gegeben werden kann. GynTect ist eine eingetragene Marke der oncgnostics GmbH.

Über die oncgnostics GmbH:

Die Jenaer oncgnostics GmbH hat sich auf die Früherkennung von Krebs spezialisiert. Ihre Tests weisen Veränderungen nach, die für die DNA von Krebszellen charakteristisch sind. Das 2012 gegründete Unternehmen brachte 2015 GynTect auf den Markt. Im Rahmen der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung klärt der Test ab, ob bereits Gebärmutterhalskrebs oder Vorstufen davon vorliegen. Die oncgnostics GmbH forscht außerdem an Abklärungstests für weitere Krebsarten. Ausführliche Informationen erhalten Sie unter www.oncgnostics.com .

Weiterführende Informationen:

2 Martina Schmitz, Kristin Eichelkraut, Dana Schmidt, Ilona Zeiser, Ziad Hilal, Zena Tettenborn, Alfred Hansel, Hans Ikenberg: „Performance of a DNA methylation marker panel using liquid-based cervical scrapes to detect cervical cancer and its precancerous stages“ https://bmccancer.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12885-018-5125-8

Jena, 17. Oktober 2018 – Das Life Sciences Unternehmen oncgnostics GmbH, Entwickler und Anbieter des Gebärmutterhalskrebstests „GynTect“, konnte nach der sehr schnellen erfolgreichen Beendigung seiner zweiten Crowdinvesting-Kampagne auf Seedmatch den investierten Betrag von 750.000 Euro noch einmal verdoppeln. Ein Kreis an Privatinvestoren investiert gemeinsam mit der beteiligungsmanagement thüringen GmbH (bm|t) in die oncgnostics. Das Unternehmen verwendet die Summe für weitere Forschung und Entwicklung, die Durchführung von Studien sowie die Intensivierung internationaler Marketingaktivitäten.

 

Für seinen Gebärmutterhalskrebstest GynTect startete oncgnostics im Dezember letzten Jahres bereits die zweite Crowdinvesting-Kampagne auf der Plattform Seedmatch. Innerhalb von drei Stunden war die Funding-Schwelle von 100.000 Euro überschritten und bereits nach 21 Tagen wurde das Ziel von 750.000 Euro erreicht: das schnellste Crowd-Investing im Bereich Life Sciences in Deutschland. Nun konnte der Betrag noch einmal verdoppelt werden: die Venture Capital Gesellschaft bm|t, die bereits an der oncgnostics GmbH beteiligt ist, investiert gemeinsam mit einem Kreis privater Investoren.

 

„oncgnostics’ GynTect Test adressiert einen Milliardenmarkt. Dieses Investment ermöglicht dem Unternehmen, die gezielten Aufbau der Umsätze sowie Marketingmaßnahmen und somit einen besseren Zugang zu diesem attraktiven Markt. Darüber hinaus verfügt oncgnostics über eine attraktive Entwicklungspipeline, die mit diesem Kapital weiter vorangetrieben wird. Deshalb beteiligen wir uns gern an dieser Finanzierungsrunde“, so Kevin Reeder, Geschäftsführer der bm|t.

 

Bessere Chancen in der Früherkennung

GynTect klärt schnell und zuverlässig, ob bei einer Patientin tatsächlich ein zu behandelnder Gebärmutterhalskrebs entsteht oder vorliegt. Das erleichtert die Risikoeinschätzung bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge: Unnötige, vorschnelle Operationen können vermieden und die Chancen auf frühzeitige, erfolgreiche Therapiemaßnahmen erhöht werden. Patientinnen werden Ängste durch unklare Befunde aus der derzeitigen Früherkennung auf Gebärmutterhalskrebs genommen und schnelle Gewissheit gewährleistet.

 

„Wir freuen uns sehr, dass wir bestehende und neue Investoren von unserem Konzept der Nutzung epigenetischer Marker in der Krebsdiagnostik sowie den sehr guten Aussichten für die Vermarktung unseres GynTect-Tests überzeugen konnten. Somit haben wir die Möglichkeit, neben verstärktem internationalem Marketing auch durch weitere Produktentwicklungen unsere Marktchancen zu verbessern“, so Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer der oncgnostics GmbH.

 

 

Bisherige und zukünftige Entwicklungen

Durch eine exklusive Lizenz für GynTect in China sowie Marketing- und Vertriebspartnerschaften in Portugal, der Slowakei und Tschechien wurden erste erfolgreiche Schritte im internationalen Marketing unternommen. Weitere strategische Partnerschaften, u.a. in den USA, werden angestrebt. Im Dezember 2017 startete zudem eine auf drei Jahre angelegte Studie gemeinsam mit zehn Forschungszentren in ganz Deutschland, die das prognostische Potenzial des GynTect-Tests belegen soll. Eine weitere Studie zur psychischen Belastung von Frauen mit auffälligen Pap- oder HPV-Testergebnissen wurde gerade abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht werden.

 

oncgnostics beschäftigt sich gemeinsam mit klinischen Partnern auch mit der Entwicklung von Tests bei anderen Krebserkrankungen. So arbeitet das Thüringer Unternehmen an der Validierung von Markern für Kopf-Hals-Tumore und möchte die Früherkennung auch bei Eierstockkrebs verbessern.

 

 

Honorarfreies Pressematerial finden Sie hier:
https://www.oncgnostics.com/downloads

https://tinyurl.com/oncgnostics

https://vimeo.com/243256803

Zurzeit werden in den Medien (z.B Tiroler Zeitung, Ärzteblatt1, Ärzteblatt2) Diskussionen um die Sinnhaftigkeit von Pap- im Vergleich zum HPV-Test geführt. Denn in der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung sind einige Neuerungen geplant. Wir wollen deshalb genauer erklären, was beide Tests eigentlich leisten.

 

Was ist der Pap-Test?

Der Pap-Test ist nach dem amerikanisch-griechischen Arzt Dr. George Papanicolaou benannt, der diesen mikroskopischen Test bereits 1928 entwickelt hat. Der Test wird vom Frauenarzt bei der jährlichen Untersuchung zur Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung durchgeführt. Der Arzt entnimmt hierfür einen Zellabstrich vom äußeren Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhalskanal. Im Labor wird dieser Abstrich eingefärbt und auf Zellveränderungen unter dem Mikroskop untersucht. Dabei wird nach Zellveränderungen gesucht, die Hinweise auf Erkrankungen geben können. Aufgrund des Zellbildes werden die Abstriche in Schweregrade von Pap I (= keine Auffälligkeit) bis hin zu Pap V (= Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs), eingeteilt.

Werden Auffälligkeiten erkannt, meldet sich der Frauenarzt bei der Patientin und bespricht mit ihr das weitere Vorgehen.

Nachteil des Tests: Patientinnen mit auffälligen Pap-Befunden werden regelmäßig alle 3 – 6 Monate untersucht, um die Zellveränderungen zu beobachten. Die meisten Zellveränderungen sind nicht Besorgnis erregend, denn sie heilen von allein wieder aus. Und es dauert meist Jahre, bevor sich aus einigen der Gewebeveränderungen (sog. Dysplasien) Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann.

Zellveränderungen können auch übersehen werden. Um dies zu kompensieren, wird hierzulande der Pap-Test jährlich durchgeführt. Dies soll die Chance erhöhen, bösartige Veränderungen rechtzeitig zu entdecken. Allerdings nimmt nur etwa die Hälfte der Frauen jährlich an der Untersuchung teil. Und trotz regelmäßiger Teilnahme an den Vorsorgeuntersuchungen kommt es bei manchen Frauen zu Gewebeveränderungen bis hin zu Krebs. Fast die Hälfte aller Frauen, bei denen jährlich eine Krebserkrankung festgestellt wird, gibt an, regelmäßig an der Vorsorge teilzunehmen. Bei ihnen hat der Pap-Test dann mehrfach versagt.

Vorteil des Tests: neben Gewebeveränderungen bis hin zu Krebs können auch Entzündungen und Infektionen nachgewiesen werden, die nicht durch HPV ausgelöst werden und auch nicht zu Krebs führen.

Weitere Informationen zur Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung und auch speziell zum Pap-Test finden Sie hier:

www.krebsinformationsdienst.de/tumorarten/gebaermutterhalskrebs/frueherkennung.php#inhalt3

 

 

Was ist der HPV-Test?

Zur Abklärung, ob sich Zell- und Gewebeveränderungen zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln können, wird häufig ein HPV-Test durchgeführt. Bei diesem wird getestet, ob eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) vorliegt. Diese Viren sind die Verursacher von Gebärmutterhalskrebs. Fällt der HPV-Test also negativ aus, muss sich die Patientin keine Sorgen machen, denn ohne Virusinfektion keine Krebserkrankung.

Vorteil des Tests: speziell ein negatives Testergebnis hat eine sehr hohe Aussagekraft. Denn im Falle eines negativen HPV-Tests ist das Risiko, eine Krebserkrankung zu entwickeln oder bereits zu haben, sehr gering. In einigen Ländern wird daher inzwischen statt des Pap-Tests ein HPV-Test als erster Test in der Gebärmutterhalskrebs-Vorsorge eingesetzt.

Nachteil des Tests: Ein positives HPV-Testergebnis weist eine vorliegende HPV Infektion nach. Die meisten dieser Infektionen heilen innerhalb von 1 – 2 Jahren aus, ohne dass die Frau etwas davon merkt. Nur ca. 10% aller HPV Infektionen verbleiben länger und können in der Folge zu Gewebeveränderungen (Dysplasien) führen. Letztendlich würde nur ca. 0,5 – 1% der infizierten Frauen bei nicht rechtzeitiger Behandlung Krebs entwickeln.

Weitere Infos zum HPV-Test erhalten Sie hier: www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken/hpv2.php

 

Merke: Der Pap-Test klärt, ob Zellveränderungen vorhanden sind. Der HPV-Test klärt, ob eine Infektion mit Humanen Papillomviren vorliegt. Beide Tests haben ihre Vor- und Nachteile.

 

Veränderung in der Vorsorge: Kombination aus Pap- und HPV-Test

In der Gebärmutterhalskrebsvorsorge steht eine Veränderung bevor. Frauen ab 35 erhalten voraussichtlich künftig in Deutschland ein sog. Co-Testing aus Pap- und HPV-Test, das nur alle drei Jahre durchgeführt werden muss. Co-Testing heißt, es werden Pap- und HPV-Test gleichzeitig durchgeführt. Dadurch erhält man nicht nur den Hinweis, ob Zellveränderungen vorliegen (Pap-Test), sondern erfährt, ob gleichzeitig eine HPV-Infektion vorliegt (HPV-Test). Durch die Kombination sinkt das Risiko, dass Zellveränderungen beim Pap-Test übersehen werden, wenn der HPV-Test zeitgleich positiv ausfällt. Zugleich sinkt das Risiko einer Übertherapie für Patientinnen, bei denen eine HPV-Infektion nachgewiesen wird, obwohl (noch) keine Zellveränderungen feststellbar sind. Die deutlich höhere Sicherheit bei doppelt negativem Ergebnis rechtfertigt, dass die Co-Testung nur alle drei Jahre durchgeführt wird. Ist nur einer von beiden Tests auffälligen bzw. positiv, wird je nachdem der Pap-und HPV-Test in 12 Monaten wiederholt, bei auffälligem Pap-Test mit niedriger Stufe (Pap II) und negativem HPV-Test wird sogar keine zusätzliche Untersuchung gemacht. Gibt es schwerwiegende Auffälligkeiten mit beiden Testverfahren, schließen sich direkt weitere Untersuchungen in einer Spezialsprechstunde an.

Weitere Informationen zu den Neuregelungen in der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung finden Sie hier:

www.krebsinformationsdienst.de/wegweiser/iblatt/iblatt-gebaermutterhalskrebs-frueherkennung.pdf

Weisen bei positivem HPV-Testergebnis die Auffälligkeiten im Pap-Test nicht direkt auf eine schwergradige Gewebeveränderung hin (z.B. Pap II, Pap IIID) kann z.B. auch der GynTect-Test von oncgnostics zur Abklärung eingesetzt werden. GynTect klärt, ob bei einer vorliegenden Infektion mit HPV und/oder einer unklaren Zellveränderung Gebärmutterhalskrebs entstehen wird oder bereits vorliegt. Bei negativem GynTect-Testergebnis ist das Risiko, trotz positivem HPV-Test und Auffälligkeit im Pap-Test eine ernsthafte Erkrankung zu haben, sehr gering.

Weitere Informationen dazu finden Sie hier: www.oncgnostics.com/gyntect-gebaermutterhalskrebs