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Die Bemühungen zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge weisen innerhalb Europas große Unterschiede auf. Während Belgien, Dänemark, Irland und Großbritannien gute Präventionsstrategien zeigen, verfügen andere Länder z. B. über keine klaren Regelungen zu HPV-Impfungen. Auch in Deutschland ist noch Luft nach oben. Das verdeutlicht eine aktuelle Studie des European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights (EFP), deren Ergebnisse das Netzwerk im Europaatlas Cervical Cancer Prevention Atlas festhält[1]. Am heutigen Weltkrebstag möchten wir die Kernaussagen der Studie vorstellen, um erneut für das Thema zu sensibilisieren.

In Europa erhalten jedes Jahr über 60.000 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Mehr als 25.000 Betroffene sterben jährlich an der Krankheit. Damit ist die Krebsart zwar „nur“ die neunthäufigste Krebserkrankung bei Frauen in Europa insgesamt, aber die zweithäufigste Krebstodesursache bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Die Zahlen erschrecken. Jedoch zeigt die EFP-Erhebung, dass es bereits funktionierende Vorsorgesysteme gibt.

So zum Beispiel in Dänemark. Das Land hat als eines der ersten die HPV-Impfung eingeführt[2]. Um die Vorteile der Impfung bekannt werden zu lassen, führte die Regierung 2016 eine großflächige Kampagne unter dem Motto „Stop HPV, Stop Cervical Cancer“ durch. Gesundheitsexperten klärten dabei Eltern über die Chancen und Risiken der Impfung auf. In Folge der Kampagne stieg die Anzahl der geimpften Mädchen signifikant an, wodurch sich die Zahl der Infizierten vermindert(e). Heute werden auch Jungen in Dänemark kostenlos geimpft. Weiterhin verfügt das vergleichsweise kleine Land über ein ausgereiftes Screening-Programm für Erwachsene.

Klare Unterschiede in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Insgesamt bewertet die Studie die Vorsorgemaßnahmen von 46 europäischen Ländern. Das Engagement im Kampf gegen die Krankheit unterscheidet sich deutlich:

  • In 35 Ländern laufen HPV-Impfprogramme.
  • 29 Länder bieten Screening-Programme zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge an. In 17 Ländern wird diese als umfassend bewertet.
  • Lediglich in 15 Ländern stellt die Regierung gut aufbereitetes Online-Material und Websites zur Aufklärung über die Risiken und Folgen der Krankheit zur Verfügung.

Deutschland erreicht im Bereich der Impf-Vorsorge und Aufklärungsarbeit die volle Punktzahl. Abzug wird in Hinblick auf das nationale Screening-Programm erteilt, was zu einem Gesamtranking auf Platz 12 von 46 führt. Hier gibt es entsprechend noch einiges zu tun. Ein erster Schritt sind die Anschreiben, die Frauen ab 20 Jahren seit Anfang 2020 aktiv zum Krebsfrüherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs einladen. Darüber hinaus sind Abstrich-Selbstentnahme Kits für zu Hause eine vielversprechende Option. In den Niederlanden werden diese bereits angeboten.

Lokale Unterschiede werden im Cervical Cancer Prevention Atlas ebenfalls erkennbar. Den Farben des Ampelsystems folgend, sind die gut abschneidenden Länder in Nord- und Zentraleuropa grün dargestellt. Je weiter man sich auf der Karte Richtung Osten und Süden bewegt, desto mehr Rottöne treffen den Blick. Laut der Studie verfügen acht europäische Länder über gar keine staatlichen Regeln zu Präventionsmaßnahmen.

Deutschland hat Vorbildfunktion

„Erneut zeigt sich, dass für Themen der Frauengesundheit nicht genug Aufmerksamkeit geschaffen werden kann. Deutschland sollte sich hier seiner Vorbildfunktion bewusst werden. Gleichzeitig gilt es, unsere Nachbarn nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern solidarisch gegen Gebärmutterhalskrebserkrankungen vorzugehen“, so unsere Geschäftsführerin Dr. Martina Schmitz.

Erst kürzlich betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation die Bedeutung der HPV-Impfung in Hinblick auf die hohen Todeszahlen, die jährlich auf die Krankheit zurückzuführen sind.

 

 

Titelbild: Cervical Cancer Prevention Policy Atlas (© European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights)

[1] www.epfweb.org/node/553

[2] www.epfweb.org/sites/default/files/2020-05/hpv_and_cervical_cancer.pdf, S. 10

Weltkrebstag 2018

Auch in diesem Jahr möchten wir den Weltkrebstag am 4. Februar dazu nutzen, um auf Krebs aufmerksam zu machen und vor allem darauf, dass er oft vermeidbar ist. Zudem können viele Krebserkrankungen bei rechtzeitiger Erkennung erfolgreich behandelt werden.

Vorsorge rettet Leben

Nur etwas über 50% der Frauen in Deutschland nehmen an der jährlichen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt teil. Dabei ist das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, noch immer allgegenwärtig. Wird die Krankheit spät entdeckt, muss eine Konisation (Entnahme des betroffenen Gewebes) durchgeführt werden, die bei späteren Schwangerschaften zu Komplikationen führen kann.

HPV-Impfung noch immer wenig wahrgenommen

Gerade bei Gebärmutterhalskrebs gibt es noch eine weitere Vorsorgemethode: die HPV-Impfung. Auch diese nehmen nur wenige junge Menschen wahr. Dabei bietet die Impfung einen langjährigen Schutz gegen die gefährlichsten HPV-Typen, aber nicht gegen alle HP-Viren. Deshalb ist eine weitere regelmäßige Vorsorge beim Frauenarzt unbedingt zu empfehlen.

 

Wir haben durch unseren Früherkennungstest GynTect dem Gebärmutterhalskrebs schon lange den Kampf angesagt. Wir möchten aber auch darauf aufmerksam machen, dass die Wahrnehmung von Vorsorgeuntersuchungen wichtig ist, um später böse Überraschungen zu vermeiden.

#WeCanICan - Das oncgnostics-Team

#WeCanICan – Das oncgnostics-Team

Am 04. Februar ist Weltkrebstag. Der Tag wird auch in Deutschland von vielen Organisationen genutzt, um über die Erkrankung mit ihren vielfältigen Formen, Möglichkeiten der Prävention, Früherkennung und Therapie aufzuklären.

Der Weltkrebstag wurde 2008 auf Initiative der „Internationalen Union gegen Krebs“ (Union internationale contre le cancer – kurz UICC) ins Leben gerufen. Seitdem wächst die Zahl der Organisationen, die sich am Weltkrebstag beteiligen und auch die Anzahl der Aktionen, die auf das Thema aufmerksam machen. Bis 2018 steht der Weltkrebstag unter dem Motto “We Can, I Can!”

Wir möchten den Tag vor allem nutzen, um über den ersten “Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland”, der im November veröffentlicht wurde, zu informieren:

Wie häufig ist Krebs?

Krebs ist in Deutschland neben Herz- Kreislauferkrankungen die zweithäufigste Todesursache. Zwei von fünf Frauen und jeder zweite Mann sind im Laufe ihres Lebens von Krebs betroffen (Quelle: Zentrum für Krebsregisterdaten (ZfKD). Eine grafische Darstellung dazu finden Sie hier.

Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland

Ende November wurde der “Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016”[1] vom Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert-Koch-Instituts veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungen der neuen Publikationsreihe sind alle fünf Jahre geplant. Der Bericht umfasst die Prävention, Diagnostik und Behandlung der Krankheit, stellt aber auch Daten zur Häufigkeit verschiedener Krebsarten in Deutschland bereit. Ein Ergebnis daraus ist, dass sich die Krebserkrankungen in Deutschland seit 1970 fast verdoppelt haben. Eine der Ursachen liegt in der gesteigerten Lebenserwartung – je länger ein Mensch lebt, desto wahrscheinlicher ist eine Schädigung der Erbsubstanz, die eine Karzinombildung hervorruft. Auf der anderen Seite gibt es auch immer mehr Menschen, die eine Krebserkrankung überleben. Das Leben nach einer überstandenen Krebserkrankung mit den entsprechenden Langzeit- und Spätfolgen rückt damit mehr in den Fokus.

Vorbeugung von Krebserkrankungen

Rund ein Drittel aller Krebserkrankungen sei vermeidbar, sagte Prof. Dr. Lothar H. Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts, anlässlich der Veröffentlichung des ersten Berichts zum Krebsgeschehen in Deutschland.[2] Am bekanntesten sind externe Risikofaktoren wie Rauchen, Alkoholkonsum, ungesunde Ernährung und Bewegungsmangel. Wie jeder für sich Risiken vermeiden kann, hat der Krebsinformationsdienst auf seiner Homepage zusammengefasst: www.krebsinformationsdienst.de/vorbeugung/risiken

Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs

Auch für Gebärmutterhalskrebs gibt es vielfältige Maßnahmen der Vorbeugung. Dadurch, dass die Zellen dieser Tumorart sehr langsam und über Jahre hinweg wachsen, bestehen gute Chancen, dass eine Tumorbildung frühzeitig erkannt wird. Zur Früherkennung führt der Frauenarzt jährlich einen Abstrich durch.

Nach einem Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) im September 2016 sollen Frauen ab 35 Jahren von nun an einer Co-Untersuchung unterzogen werden: sie werden sowohl durch den Pap-Test auf Gebärmutterhalskrebs bzw. dessen Vorstufen untersucht, als auch auf HP-Viren (HPV-Test), die ja bekanntlich Gebärmutterhalskrebs auslösen. Dadurch soll die Untersuchung jedoch nur alle drei Jahre durchgeführt werden, während Frauen unter 35 weiterhin jährlich zur Früherkennung durch den Pap-Test gehen sollen. Mehr dazu können Sie in unserem Blogbeitrag “Kommando zurück” lesen.

Abgesehen von den Regelungen gibt es immer noch viele Frauen, die die Untersuchungen nicht nutzen. Neben den Tests gibt es eine Impfung für Mädchen und Frauen, die vor der Ansteckung mit einigen der Humanen Papillomviren (HPV), die den Gebärmutterhalskrebs auslösen, schützt. Die Impfung wird ab dem neunten Lebensjahr und vor dem ersten Sexualkontakt empfohlen.

Oncgnostics-Poster zum WeltkrebstagOncgnostics will durch Forschung und den Früherkennungstest GynTect weiter dazu beitragen, dass Gebärmutterhalskrebs bestmöglich bekämpft werden kann.

Den Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016 können Sie sich hier herunterladen oder kostenfrei bestellen.

Informationen und Hilfe rund um das Thema Krebs bieten unter anderem das Deutsche Krebsforschungszentrum, die Deutsche Krebsgesellschaft, die Deutsche Krebshilfe und der Krebsinformationsdienst. Weiterhin gibt es viele lokale Stiftungen, Vereine und Initiativen, die helfen und aufklären sowie zu Aktionen zum Weltkrebstag einladen.

 

 

[1] Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016. Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut (Hrsg). Berlin, 2016

[2] http://www.deutschlandfunk.de/bericht-des-gesundheitsministeriums-die-gute-nachricht-die.1783.de.html?dram:article_id=372679

 

 

 

Weltkrebstag

Krebs ist noch immer weltweit eine der häufigsten Todesursachen – jedoch kann eine Krebserkrankung, wenn sie frühzeitig erkannt wird, häufig erfolgreich behandelt werden. Erste Therapie-Ansätze im frühen Stadium sind wichtig und können sich positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirken. Doch am Anfang steht das Erkennen der Krankheit.

WeltkrebstagUm das Bewusstsein in der Gesellschaft zu stärken und weltweit für die Sache Krebs zu mobilisieren, wurde der World Cancer Day ins Leben gerufen. Der Weltkrebstag ist eine Initiative der Union for International Cancer Control (UICC) und findet jährlich am 4. Februar statt. Neben der Stärkung des öffentlichen Bewusstseins zielt die UICC mit diesem Tag darauf ab, die Krebsforschung zu fördern und die Versorgungssituation für Betroffene zu verbessern.

Bis 2018 steht der Weltkrebstag unter dem Motto We Can, I Can (Wir können, ich kann) und ruft dazu auf, auch als Einzelner aktiv gegen Krebs vorzugehen – und zwar durch die bewusste Aufklärung hinsichtlich Symptomatik, Früherkennung, Behandlungsmethoden und Vorsorgeuntersuchungen. Der Weltkrebstag soll daran erinnern, dass Krebs mit allen Mitteln bekämpft werden muss.

Betroffene nicht alleine lassen

Viele Unternehmen und Einzelpersonen haben sich der Forschung für ein Heilmittel oder für bessere Behandlungsmethoden verschrieben. Zudem ist es zahlreichen Früherkennungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu verdanken, dass bereits große Fortschritte im Kampf gegen den Krebs erzielt werden konnten.

Daneben haben sich verschiedene Stiftungen und Gruppierungen hervorgetan, die Betroffenen helfen möchten, mit dem Krebs zu leben, sie aufzuklären und ihnen neuen Mut zu machen. Ihre Arbeit ist wichtig und notwendig, damit auch Angehörige und gesunde Mitmenschen wissen, wie man mit der Krankheit umgehen sollte und wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Marie Keating Foundation

Marie Keating FoundationNach dem Tod der Mutter Marie durch Brustkrebs, gründete die Keating-Familie rund um den irischen Sänger Ronan Keating (früher Mitglied der Band Boyzone) die Marie Keating-Stiftung. Die Stiftung setzt sich aktiv für den Kampf gegen Krebs ein, insbesondere durch gezielte Information zu Prävention und frühzeitiger Diagnose, um zu verhindern dass andere Familien nicht das gleiche Schicksal erleiden müssen. Das leitende Motto der Stiftung lautet auch deshalb: making cancer less frightening by enlightening (deutsch: Nimm die Angst vor Krebs durch Aufklärung). Die Don’t Fear the SmearAktion machte im Januar besonders auf das Thema Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung aufmerksam.

 

Frauenselbsthilfe nach Krebs

Frauenselbsthilfe nach KrebsAuffangen – Informieren – Begleiten: Das ist die Devise der Frauenselbsthilfe nach Krebs. 1976 in Mannheim von 16 brustamputierten Frauen gegründet, die sich mit der Diagnose Krebs allein gelassen fühlten, hilft die Frauenselbsthilfe heute in ganz Deutschland allen, die Unterstützung benötigen. Den Kern der Arbeit bilden die regionalen Gruppentreffen und Veranstaltungen, die Betroffenen und deren Angehörigen bei der Bewältigung des Alltags nach einer Krebsdiagnose helfen. Dazu bietet die Frauenselbsthilfe in Kooperation mit anderen Verbänden, Kliniken und Fachgesellschaften sachkundige Beratung zu Krebs an, um alle Fragen Betroffener beantworten zu können und Synergieeffekte in der Betreuung zu schaffen.

Das Ziel der Deutsche Krebshilfe ist es, Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Sie fördert Projekte zur Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung (z.B. Krebs-Selbsthilfe). Die blauen Ratgeber informieren umfangreich und allgemeinverständlich rund um die verschiedenen Krebserkrankungen, deren Diagnose und Therapie. Die Ratgeber sind kostenlos über die Website der Krebshilfe zu bestellen, manche Informationen gibt es zusätzlich auch auf DVD.

Deutsche Krebshilfe Krebsinformationsdienst Netzwerk statt Krebs

Der Krebsinformationsdienst mit u.a. Hotline für Betroffene nach dem Motto: Information darüber nimmt die Angst vor der Krankheit. Zusätzlich wurde im Mai letzten Jahres das NetzwerkStatt Krebs – Junge Selbsthilfe ins Leben gerufen. Es soll eine Lücke im Versorgungsangebot für junge, an Krebs erkrankte Frauen schließen.

Gebärmutterhalskrebs ist – frühzeitig erkannt – fast immer heilbar

Auch wir von oncgnostics möchten mit unserer Forschung und unserem Abklärungstest GynTect dazu beitragen, Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen, da er dann in fast allen Fällen heilbar ist. Dabei lässt sich das Risiko, daran zu erkranken, durch die jährliche Untersuchung beim Frauenarzt (= Abstrich) sehr gut kontrollieren. Auch die Impfung gegen HP-Viren, die den Krebs auslösen, verringert die Chancen einer Ansteckung und die darauffolgende Entstehung von Krebs im Gebärmutterhals.

Wir hoffen, dass der Weltkrebstag auch in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erfahren wird und dass die Forschung auch zukünftig große Schritte im Kampf gegen die Krankheit machen kann.