GynTect

Wann GynTect zum Einsatz kommt, haben wir im letzten Blogartikel geklärt. Doch welche Vorteile bringt er gegenüber anderen Tests und Methoden, die die Diagnostik bezüglich Gebärmutterhalskrebs erleichtern sollen?

GynTect ist ein molekularbiologischer Test, der auf epigenetischen Biomarkern beruht. Wenn sich Krebs bildet, verändern sich die Erbinformationen in den Zellen, es kommt unter anderem zu DNA-Methylierungen, die sich als Biomarker nutzen lassen. GynTect erkennt spezifisch die Regionen in der Erbinformation, die bei einer Methylierung anzeigen ob sich Gebärmutterhalskrebs entwickelt oder bereits entwickelt hat. Es erfolgt also ein direkter Nachweis von Krebs-(Vorläufer) Zellen und kein indirekter wie beispielsweise beim HPV Test.

Mit der erweiterten Version, die seit September 2016 auf dem Markt ist, konnte die Sensitivität des Tests erhöht werden. GynTect gibt also noch genauere richtig-positive Ergebnisse an. Liegt bereits ein Zervixkarzinom vor, erkennt GynTect das sogar in 100% der Fälle. Das heißt: Fällt GynTect positiv aus, kann man davon ausgehen, dass ein Zervixkarzinom oder eine Vorstufe davon vorliegt.

Im Gegensatz zum Pap- und zum HPV-Test kann GynTect angeben, ob die vorhandenen HP-Viren bösartige Veränderungen des Gewebes verursachen. Nur wenn eine Veränderung des Gewebes vorliegt, die sich auch zu einem Karzinom entwickeln kann, ist eine Operation zu empfehlen. Durch den Test können also unnötige Operationen vermieden werden. Das schützt die Patientin nicht nur vor den Risiken eines Eingriffes, sondern auch vor Komplikationen, die infolgedessen vor allem bei einer späteren Schwangerschaft auftreten können.

Im Vergleich zu anderen Abklärungstests ist GynTect zudem der einzige, der zwischen ungefährlichen Gewebeveränderungen, sogenannten leichten Dysplasien, und gefährlichen Gewebeveränderungen unterscheidet. Das ergab eine Vergleichsstudie mit anderen Abklärungstests, die auf der Internationalen HPV-Konferenz in Kapstadt vorgestellt wurde.

Dadurch, dass für GynTect kein neuer Abstrich notwendig ist, spart die Patientin Zeit und eine zusätzliche Behandlung beim Gynäkologen. Außerdem entspricht die Abstrichentnahme für GynTect damit der neuen S3-Leitlinie, die bald in Kraft treten soll. Die S-Leitlinien sind wissenschaftlich fundierte, praxisorientierte Handlungsempfehlungen. Die S3-Leitlinie hat die gesamte systematische Entwicklung medizinischer Tests und Studien durchlaufen, so dass sie die höchste Qualitätsstufe darstellt. Auch wenn sie nicht rechtlich bindend ist, ist die Einhaltung der Leitlinie ein Qualitätsmerkmal.

Da GynTect ständig weiter verbessert und die zuverlässige Funktionsweise weiterhin belegt werden soll, gibt es einige Studien rund um das Produkt. Im Dezember startete eine Verlaufsstudie mit mehreren Studienzentren in Deutschland. Über einen Zeitraum von drei Jahren werden Frauen untersucht, die zwischen 18 und 25 Jahre alt sind sowie Dysplasien (Zellveränderungen) der Stufen CIN 2 oder CIN 3 aufweisen. Hier kommt zugute, dass mit der Erweiterung des Produktes die Proben länger haltbar sind. Sie können einige Monate im Kühlschrank oder kurz sogar bei Raumtemperatur aufbewahrt werden und weisen keine Veränderungen auf. Mit der Verlaufsstudie soll gezeigt werden, dass bei denjenigen Frauen, die ein GynTect-negatives Ergebnis erhalten haben, auch die Läsionen nach zwölf bzw. 24 Monaten zurückgebildet oder zumindest nicht weiter gewachsen sind.

Grafik Früherkennung

2017 haben wir mit GynTect zwei Innovationspreise gewonnen: den IQ Innovationspreis Mitteldeutschland im Cluster „Life Sciences“ und den Innovationspreis Thüringen in der Kategorie „Licht und Leben“. Deshalb wollen wir erklären, wann und wie GynTect zum Einsatz kommt.

Grundsätzlich ist GynTect ein Abklärungstest, der die zuverlässige und schnelle Diagnostik von Gebärmutterhalskrebszellen ermöglicht.

Ablauf:

  • 1) Bei der Untersuchung nimmt der Gynäkologe einen Abstrich von der Gebärmutterschleimhaut. Das ist der sogenannte Pap-Test. Dieser wird auf einem Objektträger aufgetragen oder direkt in ein Medium gegeben, um ihn zu einem Diagnostiklabor zu transportieren. Im Labor wird der Abstrich unter dem Mikroskop unter anderem auf auffällige Zellveränderungen untersucht.
  • 2a) Gibt es Auffälligkeiten, informiert der Arzt die Patientin. Nun gilt es herauszufinden, ob eine HPV-Infektion (die Ursache einer Krebsentstehung) vorliegt. Hierfür wird ein HPV-Test durchgeführt. Dieser zeigt, ob eine Infektion mit Hochrisiko-Viren vorliegt. Doch nur die wenigsten Infektionen haben Gebärmutterhalskrebs zur Folge. In über 90% aller Fälle heilen die Infektionen von allein wieder aus. Wird im Test eine Infektion mit HP-Viren diagnostiziert, muss deshalb mithilfe weiterer Tests festgestellt werden, ob die Viren Schaden anrichten oder nicht.
  • 2b) Für eine schnelle Klärung, ob Gebärmutterhalskrebs vorliegt oder nicht, gibt es den Abklärungstest GynTect. Der Test kann sofort durchgeführt werden, weil die Probe aus dem Pap- oder HPV Test für GynTect wiederverwendet werden kann. Im Labor wird durch GynTect festgestellt, ob in den Zellen veränderte Erbinformationen vorliegen. Der Test erkennt spezifische epigenetische Marker, die nur bei einer Veränderung der Zellen zu Krebszellen vorkommen. Der Arzt informiert die Patientin über das GynTect-Testergebnis. Ist das Ergebnis negativ, obwohl bereits HPV festgestellt wurde, ist keine Operation notwendig. Jedoch sollte zur Kontrolle im Abstand von sechs bis zwölf Monaten eine regelmäßige Untersuchung stattfinden, um sicher zu gehen, dass die Infektion wieder verschwindet.
  • 3) Ist der Test positiv, liegen durch HPV veränderte Zellen vor und es ist zu sogenannten Dysplasien gekommen. Das sind schwergradige Veränderungen des Gewebes durch HP-Viren. Die Entwicklung eines Karzinoms ist in diesem Fall wahrscheinlich. Die betroffene Patientinnen werden zur Dysplasiesprechstunde überwiesen. Dort wird eine Kolposkopie durchgeführt, bei der die Dysplasien mithilfe eines optischen Gerätes lokalisiert werden. Typischerweise wird zur genauen Abklärung außerdem eine Gewebeentnahme durchgeführt und anschließend die Gewebeveränderung mittels Konisation entfernt.

 Fazit:

Während der jährliche Pap-Test beim Frauenarzt anzeigt, ob eventuell eine Zellveränderung vorliegt, klärt GynTect, ob HP-Viren Gebärmutterhalskrebs oder eine Vorstufe davon hervorgerufen haben.

Mit GynTect spart sich die Patientin Zeit der Ungewissheit und Nerven. Denn der HPV-Test teilt ihr lediglich mit, ob tatsächlich eine Infektion mit HP-Viren vorliegt, nicht jedoch, ob diese dem Körper schadet. Der wichtigste Nutzen von GynTect ist, dass der Test hilft zu entscheiden, ob bei einem positiven HPV-Test eine Operation wirklich notwendig ist. Damit erhöht er zum einen die Möglichkeit für eine frühzeitige, erfolgreiche Therapiemaßnahme und somit die Überlebenschancen. Zum anderen kann GynTect unnötige Operationen und die damit verbundenen Nebenwirkung vermeiden.

Ab diesem Jahr soll in Deutschland für Frauen ab dem 35. Lebensjahr der Pap- und der HPV Test gleichzeitig durchgeführt werden. Auch hier kann GynTect bei positiven Befunden eine verlässliche Abklärung schaffen.

Welche Änderungen es im Detail in der jährlichen Untersuchung beim Frauenarzt gibt, lesen Sie hier.

Vorsorge bis 35Vorsorge ab 35

Das oncgnostics-Team wünscht frohes Fest

Das Jahr 2017 endet so ereignisreich, wie es begonnen hat:

Gerade läuft unsere zweite Investitionskampagne auf Seedmatch und unsere Beobachtungsstudie zu GynTect®, GynTect-PRO, ist Mitte Dezember gestartet. Sie wird an zehn verschiedenen Studienzentren in ganz Deutschland durchgeführt.

Bereits zu Beginn des Jahres konnten wir einen großen Erfolg vermelden: Wir unterzeichneten ein exklusives Lizenzabkommen mit der Sinopharm Tocher GeneoDX! Derzeit sind wir dabei, weitere internationale Partnerschaften vorzubereiten, die wir im kommenden Jahr abschließen möchten.
Desweiteren wurde GynTect® mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland im Cluster „Life Sciences“ und dem Innovationspreis Thüringen in der Kategorie „Licht und Leben“ ausgezeichnet.

Wir blicken gespannt auf das neue Jahr, neue Partnerschaften, den weiteren Verlauf der Kampagne und arbeiten mit voller Energie an der Weiterentwicklung unserer Firma.

Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges und besinnliches Fest und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches Jahr 2018!

Ihr oncgnostics Team

Bereits zum sechsten Mal fand die Lange Nacht der Wissenschaften (24.-25.11.2017) mit großem Erfolg statt. In den Hochschulen, im Klinikum sowie in weiteren Instituten haben mehr als 9000 Besucher den Reiz zur Wissenschaft entdeckt und ausgelebt. Auch renommierte Partner wie Carl Zeiss und Jenoptik AG gewährten Einblicke „hinter den Kulissen“. Das volle und vielseitige LNDW-Programm beinhaltete Experimente, Präsentationen, Vorträge und Führungen. Für jeden Besucher, ob groß oder klein, war etwas dabei und man konnte viele Eindrücke und Inspirationen mit nach Hause nehmen.

Eine ereignisreiche Nacht, zu der wir einen Teil beitragen durften. Gemeinsam mit Infectognostics Forschungscampus Jena e.V., Alere Technologies GmbH, dem Leibnitz-IPHT und SmartDyeLivery haben wir im neu errichteten Zentrum für Angewandte Forschung am Philosophenweg 7 die Zuschauer über uns und über den GynTect-Test informiert.

Unser Stand fand sehr schnell Andrang und wurde in der gesamten Ausstellungszeit von 18 bis 24 Uhr stark besucht. Ein Highlight für die Gäste war das Zellwandwerfen, bei dem es tolle Preise zu gewinnen gab. Neben köstlichen und, viel wichtiger, koffeinreichen Getränken vom Markt 11 konnten unsere Besucher ihre eigenen Cocktails auf dem Laborshaker mixen.

Mehr Informationen zur Langen Nacht der Wissenschaften gibt es auf www.lndw-jena.de oder in den sozialen Medien (Facebook, Instagram) unter dem Hashtag #LNDWJena.

BioTech Pharma Summit

Unser Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel war als Invited Speaker auf dem „BioTech Pharma Summit“ zum Thema „Companion Diagnostics & Biomarkers“ (Begleitende Diagnostik und Biomarker) vom 26. bis 27. Oktober in Porto.

Dort stellte er unseren Abklärungstest GynTect mit Fokus auf die Biomarker, mit denen er funktioniert, vor.

Der BioTech Pharma Summit ist ein Treffpunkt führender Persönlichkeiten der Biotech-Branche, um Herausforderungen und Aufgaben zu besprechen, die Forscher von der Entdeckung von Biomarkern über die Anwendung bis zur Vermarktung meistern.

Die internationale und doch familiäre Veranstaltung war durch einen intensiven Austausch zwischen den Teilnehmern und qualitativ sehr hochwertigen Vorträgen gekennzeichnet. Weitere Veranstaltungen sind in Planung.

 

Nähere Informationen zu GynTect und seiner Funktionsweise erhalten Sie auf unserer Webseite.

Bionection Jena

Für uns ein Heimspiel: die Bionection, eine Partnering-Konferenz für Technologietransfer in den Life Sciences, findet jedes Jahr in einer anderen Stadt Mitteldeutschlands statt. Dieses Jahr war sie am 17. und 18. Oktober in Jena zu Gast und wurde vom InfectoGnostics Forschungscampus mit Unterstützung des sächsischen Biotechnologie- und Medizintechnik-Verbands biosaxony organisiert. Unsere Geschäfstführerin Dr. Martina Schmitz konnte den ersten Vortrag am 17. Oktober über unseren Abklärungstest GynTect halten.

Neben Vorträgen zu verschiedenen Themen wie Diagnostik, digitale Medizin, Biomarker, Point-of-Care Tests oder Photonik gab es einen Austausch zu den Rahmenbedingungen des Life-Science-Standorts Mitteldeutschland. Zudem wurde sich über aktuelle Trends aus der Branche sowie über Technologieangebote und -gesuche ausgetauscht. Viele nutzten außerdem das Partnering-Tool, um gezielt mit Teilnehmern ins Gespräch zu kommen.

Die Bionection 2017 war eine rundum gelungene und bereichernde Veranstaltung. Wir freuen uns schon auf die nächste 2018 in Dresden!

Dr. Martina Schmitz (2.v.re.) mit portugiesischen Mitarbeiterin von Unilabs

Unsere Geschäftsführerin Dr. Martina Schmitz hat in Amsterdam auf der Eurogin 2017 (8. bis 11. Oktober) dem Fachpublikum die neuesten Daten zu unserem Abklärungstest GynTect vorgestellt.

Anwesend waren unter anderem auch Vertreter des portugiesischen Labors Unilabs. Sie präsentierten eine Studie, die sie mit GynTect durchgeführt haben. Für Martina Schmitz eine schöne Gelegenheit, sich über GynTect auszutauschen.

Die Eurogin (European Research Organisation on Genital Infection and Neoplasia) ist ein internationaler und multidisziplinärer Kongress zu Infektionen mit HPV (humane Papillomviren) und dadurch ausgelöste Erkrankungen. Der Kongress findet jedes Jahr in einem anderen Land statt, mehr als 2000 Teilnehmer aus den Bereichen Klinik, Industrie und Forschung nahmen in Amsterdam teil.

Weiterführende Informationen auf der Homepage: www.eurogin.com

Eurogin 2017 Amsterdam

Ab Oktober 2017 wird ein neuer automatisierter Test zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs am InfectoGnostics Forschungscampus in Jena entwickelt. Bis 2020 soll im Forschungsprojekt „ASSURER“ ein Vor-Ort-Test entstehen, mit dem Ärzte schnell und sicher entscheiden können, ob eine zuvor diagnostizierte Auffälligkeit therapiert werden muss.

Gemeinsam mit der BLINK AG, der biotechrabbit GmbH, der Quantifoil Instruments GmbH und der Frauenklinik des Universitätsklinikums Jena (UKJ) arbeitet oncgnostics am neuen InfectoGnostics-Projekt zusammen. Das ASSURER-Projekt wird dabei durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des „KMU-NetC“-Programms gefördert.

Der Gebärmutterhalskrebs zählt zu den vier häufigsten Krebserkrankungen von Frauen weltweit. In fast allen Fällen ist eine Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) die Ursache für den Krebs. Auch wenn eine HPV-Infektion schnell und sicher nachgewiesen werden kann, bleibt ungeklärt, ob der Infekt auch tatsächlich zu behandlungsnotwendigen Gewebeveränderungen führt. Diese Ungewissheit bei der Diagnose ruft oftmals Übertherapien und unnötige operative Behandlungen hervor. Damit diese zusätzliche Belastung vermieden werden kann, hat oncgnostics bereits den Krebstest „GynTect“ auf den Markt gebracht, der innerhalb des „ASSURER“-Projekt weiterentwickelt werden soll.

Dr. Martina Schmitz, Laborleiterin von oncgnostics, erklärt: „Mit unserem molekularbiologischen Test können wir epigenetische Veränderungen der DNA nachweisen, die typisch für Krebszellen sind. Mit ASSURER soll dieser Test automatisiert und für Labor-Roboter sowie für Point-of-Care-Anwendungen nutzbar gemacht werden. Darüber hinaus wollen wir mit neuen Markern die Früherkennung auch auf Eierstockkrebs erweitern und die Analyse aus Blutserum und Blutplasma ermöglichen“.

Die direkte Zusammenarbeit von Wirtschaftsunternehmen und Medizinern soll die Entwicklungsdauer bis zum einsatzfähigen Test verkürzen. Die entwickelten Tests werden auf die neuartige Produkt-Plattform der BLINK AG übertragen, um möglichst schnell die Patientinnen zu erreichen. GynTect wird so einer der ersten Tests sein, der auf dem vollautomatischen Diagnose-System der BLINK AG angeboten wird.

Hier können Sie die vollständige Pressemitteilung des InfectoGnostics Forschungscampus lesen.

Der September ist bei oncgnostics der Monat, in dem die Mitarbeiter am fittesten sind – schließlich haben wir innerhalb von einer Woche an zwei Läufen erfolgreich teilgenommen.

Unsere Damen kamen zum 2. progesund Frauenlauf unter dem Motto „Frauen ins Paradies“ am 20. September zum Einsatz. Über 5 km ging es durchs „Paradies“, dem Stadtpark von Jena. Intention des Laufs ist es, Frauen zu sportlichen Aktivitäten zu animieren und ihnen zu zeigen, wie viel Spaß es macht, wenn Frau sich im meist stressigen Alltag zwischen Beruf und Familie einen Zeitraum für das eigene Wohl erkämpft.

Die Teilnahmegebühren wurden für ein Projekt, das Mädchen auf dem Weg zur Frau begleitet, verwendet.

Wir waren sehr dankbar, dass das Wetter auf unserer Seite war und genossen die Atmosphäre unter allen Teilnehmern.

Nach dem Lauf ist vor dem Lauf: auch die nächste Veranstaltung diente einem guten Zweck. Am 27. September nahmen wir am 11. Lauf gegen Krebs teil. Dieser wird jedes Jahr vom Interdisziplinären Brustzentrum am Universitätsklinikum Jena organisiert. Entgegen des trüben Wetters am Morgen erschien die Sonne pünktlich zum Start der Veranstaltung und über 500 Teilnehmer konnten unbeschwert den Nachmittag im Paradiespark verbringen.

Besonders freute uns, dass gemeinsam mit uns das Jenaer Bündnis für Familie im oncgnostics-Shirt antrat. Gemeinsam bildeten wir ein großes oncgnostics-Team, das den Lauf mit viel Spaß bewältigte. Dabei lief jeder innerhalb von einer Stunde so viele 1000-Meter-Runden, wie er schaffte. Der Erlös des Laufes geht an die regionale Gruppe der Frauenselbsthilfe nach Krebs Landesverband Thüringen e.V.

Beide Ereignisse werden uns noch lange im Gedächtnis bleiben, da wir im Team viel Spaß hatten und nicht nur für uns, sondern auch für wirklich förderungswürdige Projekte etwas tun konnten.

Leben mit Krebs

Krebs ist die zweithäufigste Todesursache der Deutschen. Dabei steigt die Zahl derjenigen, die eine Krebserkrankung überleben, durch die immer besser werdende medizinische Versorgung stetig an.

Dafür setzt sich auch oncgnostics mit dem Abklärungstest GynTect® ein. GynTect® klärt frühzeitig ab, ob bei einer Patientin Gebärmutterhalskrebs entsteht oder vorliegt.

An Gebärmutterhalskrebs erkranken jährlich fast 5000 Frauen, von denen etwa 3400 die Krankheit überleben. Nicht zuletzt durch die Vorsorge, die vom Gynäkologen durchgeführt wird, ist die Zahl der Frauen, die daran sterben, stark zurückgegangen. Durch die HPV-Impfung, die vor 10 Jahren eingeführt wurde, kann außerdem die Zahl der Frauen, die überhaupt daran erkranken, stark gesenkt werden. Leider gibt es immer noch zu wenig Mädchen, die diese Möglichkeit in Anspruch nehmen.[1]

Durch die verbesserten medizinischen Gegebenheiten wird das Leben mit oder nach einer Krebserkrankung immer allgegenwärtiger.

 

 

Welche Hilfen gibt es in Deutschland und wie wird geholfen?

Die Hilfe ist so vielfältig wie die Krebserkrankungen selbst.

Wichtig ist, dass Sie sich fundiert informieren. Scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt zu fragen. Ärzte stehen häufig in gutem Kontakt zu örtlichen Organisationen.

Umfangreiche Informationen, wie man mit der Diagnose Krebs sowie mit der Krankheit während und nach der Therapie umgehen kann, findet man hier:

Krebsinformationsdienst

Deutsche Krebsgesellschaft

Deutsche Krebshilfe

 

 

Beratung rund um das Thema Krebs

Unter der Telefonnummer 0800 80708877 kann man sich montags bis freitags 8-17 Uhr rund um das Thema Krebs kompetent beraten lassen. Oder Sie senden eine Mail an:

krebshilfe@infonetz-krebs.de.

Unter Infonetz Krebs können Sie vorab nachlesen, zu welchen Themen Sie sich beraten lassen (Diagnose, Therapie, Krankengeld, Zuzahlungen, seelische und soziale Belastungen…) und was sie von einem Gespräch erwarten können.

Wenn Sie eine zusätzliche Meinung zu derjenigen ihres behandelnden Arztes einholen wollen, können Sie dies z.B. einfach über „Zweitmeinung Krebs“ tun. Das ist ein Service, der von der Felix Burda Stiftung ins Leben gerufen wurde und mittlerweile alle Krebsarten abdeckt.

Tel: 089/231 414 747

 

 

Austausch über Internetforen

Die oft sehr individuellen Erfahrungsberichte sollten nicht verallgemeinert werden und dienen nicht unbedingt als Orientierung. Oft beunruhigen emotionale Erfahrungsberichte eher, als dass ein Informationsgewinn und sinnvolle Verhaltensregeln abgeleitet werden können.

Wer dennoch das Bedürfnis hat, sich im Internet auszutauschen, kann dies zum Beispiel gut im „Krebskompassforum“ tun. Der Deutsche Krebsinformationsdienst stellt das Forum bereit.

 


Selbsthilfegruppen

Zugegeben, der Begriff „Selbsthilfegruppe“ ist negativ belastet. Jedoch bietet der Austausch mit gleichermaßen Betroffenen einen hohen Mehrwert. Dabei steht die emotionale Seite nicht immer im Vordergrund – es geht oftmals um viele alltagspraktische Dinge, die sich besser regeln lassen, wenn man andere Beispiele und Lösungen kennt.

Über den Sinn und Inhalte von Selbsthilfegruppen bei Krebspatienten allgemein informiert die Deutsche Krebshilfe ausführlich hier.

 

Das „Netzwerk statt Krebs“ ist vor allem eine Online-Selbsthilfegruppe. Auf der Webseite gibt es viele Möglichkeiten, sich auszutauschen und in Aktion zu treten. Das Netzwerk plant in Zukunft Treffen von Selbsthilfegruppen vor Ort.

 

Bundesweit aktiv ist auch die Frauenselbsthilfe nach Krebs (FSH). Sie ist nach eigenen Angaben eine der ältesten und größten Krebs-Selbsthilfeorganisationen in Deutschland und zudem nicht nur für an Krebs erkrankte Frauen, sondern richtet sich ebenso an betroffene Männer.

Die FSH hat viele Selbsthilfegruppen vor Ort, an die Sie sich jederzeit wenden können.

Orientierung im Dschungel der Selbsthilfegruppen bietet außerdem der Krebsinformationsdienst.

Du bist kostbar

Eine schöne Initiative, bei der Betroffene andere an Krebs Erkrankte mit ihrer Geschichte motivieren, ist „du bist kostbar„. Sie wurde 2012 von der Hessischen Krebsgesellschaft ins Leben gerufen. Eindrucksvoll sind die Videos, in denen die persönlichen Geschichten erzählt werden. Auch eine von Gebärmutterhalskrebs Betroffene ist dabei.

Die Initiative bietet an, Postkarten zu verschicken mit dem zu ergänzen Spruch: „Du bist mir kostbar, weil…“

 

 

 

 

Hilfe speziell für an Gebärmutterhalskrebs Erkrankte Frauen und deren Angehörige

Es gibt unzählige Hilfegruppen und Vereine für Menschen, die an Krebs erkrankt sind und deren Angehörige. Es gibt aber auch Hilfen, die sich speziell an Frauen, welche an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind, richten.

Umfangreiche und seriöse erste Informationen erhalten Sie vom Krebsinformationsdienst unter der Überschrift „Gebärmutterhalskrebs: Leben mit und nach der Erkrankung„.

 

 

Eine außergewöhnliche Frau – Myriam von M

Myriam von M erkrankte zunächst an Vulvakrebs und schließlich an Gebärmutterhalskrebs. Sie beschloss, Ihren Kampf gegen Krebs öffentlich zu machen mit der Kampagne „Fuck Cancer“, die mittlerweile seit über drei Jahren läuft. Myriam ist zur Ansprechpartnerin für viele Betroffene geworden. Mittlerweile gibt es einen Film, der sogar im Kino lief und in dem auch viele weitere Betroffene zu Wort kamen mit dem Titel „Wir Helden gegen Krebs“.

Besonders aktiv ist Myriam auf ihrer Facebookseite.

 

 

Zervita – die Aufklärungsstelle für HPV und Gebärmutterhalskrebs

ZERVITA ist eine bundesweite Aufklärungsstelle über Gebärmutterhalskrebs und Humane Papillomviren (HPV). Sie wurde vor elf Jahren vom Institut für Frauengesundheit Baden-Württemberg, dem Deutschen Grünen Kreuz e.V. und dem Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums gegründet. ZERVITA besteht aus wissenschaftlichen Fachverbänden, Berufsverbänden und Krebsorganisationen.

Der Name setzt sich übrigens aus den Begriffen „Zervix“ (Gebärmutterhals) und „vita“ (Leben) zusammen. Zervita klärt unermüdlich über HPV und Gebärmutterhalskrebs auf, damit die Krankheit und die Zahl der Todesfälle weiter zurückgehen. Gebärmutterhalskrebs lässt sich früh erkannt gut behandeln bzw. lässt sich das Risiko einer Ansteckung mit den krebsauslösenden Viren durch die HPV-Impfung sehr stark vermindern.

 

[1] Quelle: https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/infektionskrankheiten/impfen/article/940694/hpv-impfung-oft-versaeumte-chance-krebs.html