Früherkennung von Vulva- und Vaginalkrebs ist überfällig

Symbolbild: Frauengesundheit, Vulva- und Vaginalkrebs

Noch gibt es keine gezielte Methode für eine Früherkennung von Vulva- und Vaginalkrebs. Und das, obwohl weltweit im Jahr 2020 schätzungsweise 45. 240 Frauen an Vulvakrebs erkrankten, mehr als 17. 000 Frauen starben sogar daran. Vaginalkrebs tritt etwas seltener auf – mit rund 18.000 neuen Fällen und 8.000 Todesfällen in 2020 weltweit. [1] Oncgnostics hat erste Ansätze für eine molekulare Diagnostik entdeckt.

Diagnose von Vulva- und Scheidenkrebs

Die Diagnose von Vulva- oder Scheidenkrebs ist meist ein Zufallsbefund, den Frauenärzt:innen während einer gynäkologischen Untersuchung feststellen. Denn einen speziellen Test auf Vulva- oder Scheidenkrebs gibt es bisher nicht. Das kann fatale Folgen haben, da auch hier gilt: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind seine Heilungschancen.

HPV-Infektion als Risikofaktor

Als einer der Risikofaktoren für Vulva- und Scheidenkrebs gilt eine Infektion mit Humanen Papillomaviren, während sich ein Teil der Vulvakarzinome aus einer Hauterkrankung der Vulva, dem Lichen sclerosus, entwickelt. Die betroffenen Frauen verspüren normalerweise keine Symptome. Aus diesem Grund erfahren die Frauen in der Regel nur von ihrer HPV-Infektion, wenn sie an der regelmäßigen Vorsorgeuntersuchung beim Frauenarzt teilnehmen. HP-Viren sind weitverbreitet. Nahezu jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens irgendwann mit HPV, es ist die häufigste sexuell übertragene Infektion. Doch das Gute ist: In den meisten Fällen heilt eine HPV-Infektion von alleine wieder aus und nur in seltenen Fällen entwickelt sich daraus tatsächlich Krebs. Dieser Prozess kann Jahre dauern. Aus diesem Grund könnten gute Diagnostikmöglichkeiten den Frauen die Chance eröffnen, Krebs frühzeitig, möglicherweise schon in seinen Vorstufen zu erkennen.

Schutz vor Vulva- oder Scheidenkrebs

Frauen haben folgende Möglichkeiten, sich zu schützen: Sie lassen sich gegen Humane Papillomaviren impfen und sie gehen regelmäßig zur Vorsorge. Dort veranlasst der Gynäkologe nicht nur einen HPV-Test, sondern untersucht auch optische Veränderungen von Vulva und Vagina. Ist der Test positiv, werden weitere Untersuchungen veranlasst.

Methylierungstest auf Vulva- und Vaginalkrebs

Die oncgnostics GmbH hat die Möglichkeiten eines Methylierungstests für die Diagnostik von Vulva- und Vaginalkrebs untersucht. Als Grundlage für die Studie dienen die Biomarker von GynTect, einem bewährten Test für die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung. Da alle drei Krebsarten durch HPV verursacht werden können, liegt die Annahme nahe, dass diese Marker auch bei bösartigen vulvovaginalen Erkrankungen auftreten. Diese Annahme bestätigte sich in ersten Studien. Untersucht wurden Abstriche von Frauen mit Vulva- oder Vaginalkarzinomen sowie deren Vorstufen: Alle Karzinomproben, die HPV-positiv waren, waren auch im Methylierungstest positiv. Dr. Alfred Hansel sieht in den Ergebnissen der Studie einen vielversprechenden Ansatz für die Entwicklung einer Diagnostik für die Früherkennung von Vulva- und Vaginalkrebs.

Oncgnostics Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel stellt auf dem  XXVI World Congress and International Vulvovaginal Disease Update 2022  in Dublin Ansätze für eine Vulva- und Scheidenkrebsdiagnostik vor. Der Kongress wird von der ISSVD (The International Society for the Study of Vulvovaginal Deseases) organisiert.

 

Quelle:

[1] www.cancer.net