Welttag der sexuellen Gesundheit: Auch Krebs ist ein Thema

Welttag der sexuellen Gesundheit. Bild: melitas

Das Thema sexuelle Gesundheit beinhaltet weit mehr Aspekte, als auf den ersten Blick erkennbar. Wir wollen den Welttag der sexuellen Gesundheit zum Anlass nehmen, um auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs durch eine sexuell übertragbare HPV-Infektion aufmerksam zu machen.

Definition sexuelle Gesundheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert den Begriff der sexuellen Gesundheit als einen Zustand des psychischen, emotionalen und geistigen Wohlbefindens. Damit ist also nicht nur die Abwesenheit von Krankheiten oder Dysfunktionalitäten gemeint. Die Definition der WHO schließt außerdem die Achtung sexueller Rechte aller Menschen mit ein, damit diese sexuelle Erfahrungen machen können, die frei von Zwang, Diskriminierung und Gewalt sind.

Quelle: World Health Organization

 

Sexuelle Gesundheit und Gebärmutterhalskrebs

Beim Thema sexuelle Gesundheit muss auch über Gebärmutterhalskrebs gesprochen werden. Denn bereits die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs hängt mit der sexuellen Aktivität der betroffenen Frau zusammen. Für die Entwicklung von Krebs am Gebärmutterhals ist eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) verantwortlich. Diese werden in der Regel beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die HP-Viren sind weit verbreitet. So infiziert sich nahezu jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben mit HPV. In den meisten Fällen ist das auch gar nicht schlimm. Die meisten Menschen merken noch nicht einmal etwas von ihrer Infektion. Doch in wenigen Fällen kann aus einer HPV-Infektion beispielsweise Gebärmutterhalskrebs entstehen.

Früh erkannt ist Gebärmutterhalskrebs heilbar

Das Gute ist: Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich langsam, über Jahre und in Vorstufen. Für die betroffenen Frauen stehen damit die Chancen gut, die Krankheit rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln. Aus diesem Grund sollte jede Frau die angebotene Krebsvorsorge bei ihrem Frauenarzt wahrnehmen.

HPV werden übrigens noch mit weiteren Krebserkrankungen in Verbindung gebracht: unter anderem mit Krebs im Mund-Rachen-Bereich, an Anus und Penis sowie an Vagina und Vulva.

HPV-positiv oder Pap-Abstrich ist auffällig

Die Vorsorge auf Gebärmutterhalskrebs beinhaltet, je nach Alter der Frau, einen Pap-Test und/oder einen Test auf HPV. Ergeben sich bei den Tests Auffälligkeiten, besteht meist nur ein Hinweis auf eine mögliche Krebserkrankung. Manchmal schlagen die Tests falschen Alarm, die HPV-Infektion heilt problemlos wieder aus oder leichte Auffälligkeiten bilden sich von allein zurück. Aus diesem Grund entscheidet der Gynäkologe, ob weitere Untersuchungen notwendig sind oder ob die betroffene Frau nach einer bestimmten Zeitspanne, von meist drei Monaten, die Tests wiederholen soll. Dieses Vorgehen wird auch Watchful Waiting oder kontrolliertes Zuwarten genannt.

Unklare Befunde belasten die Psyche

Betroffene Frauen belasten unklare Befunde psychisch sehr. Das konnten wir in einer 2020 veröffentlichten Studie deutlich machen. Diese psychische Belastung kann sogar so weit gehen, dass die betroffen Frauen Anzeichen einer posttraumatischen Belastungsstörung entwickeln. Aus diesem Grund setzen wir uns für eine genauere und schnelle Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs und für eine umfangreichere Aufklärung ein.

Welttag der sexuellen Gesundheit sensibilisiert

Der Welttag der sexuellen Gesundheit wurde 2010 von der World Association for sexual health (WAS) ins Leben gerufen. Er soll die sexuelle Gesundheit, das Wohlbefinden und die Rechte aller fördern.

Gerne leisten wir unseren Beitrag zur sexuellen Gesundheit, indem wir Aufklärungsarbeit in unserem Fachbereich leisten. Unser Ziel ist es, Gebärmutterhalskrebs mit einer genauen und frühzeitigen Diagnostik den Kampf anzusagen.