In Deutschland wird die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennungsuntersuchung für Frauen ab 20 Jahren einmal pro Jahr empfohlen und von den Krankenkassen bezahlt.
Die Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung erfolgt derzeit durch die mikroskopische Untersuchung eines Abstriches vom Muttermund der Patientin (Pap-Abstrich). Dieser Pap-Test gibt Hinweise dafür, ob erkennbare Veränderungen von Zellen auftreten, die auf eine Erkrankung hinweisen könnten. Doch haben bei weitem nicht alle diese zellulären Veränderungen eine Krebserkrankung zur Folge. Allein in Deutschland werden, basierend auf auffälligen Pap-Test-Ergebnissen, sehr viele operative Entfernungen von Gebärmutterhalsgewebe durchgeführt. Viele davon sind jedoch vermeidbar. Sie können sogar gravierende Folgen für Frauen mit Kinderwunsch haben.
Leichte Zellveränderungen, sogenannte Dysplasien, bilden sich häufig von selbst zurück und werden daher zunächst regelmäßig kontrolliert. Zur Abklärung, ob eine Gewebeveränderung zu einer Krebserkrankung fortschreiten könnte, kann derzeit ein HPV-Test durchgeführt werden (siehe unten). Fällt dieser HPV-Test negativ aus, ist die Wahrscheinlichkeit für ein Fortschreiten sehr gering.
Bei fortschreitenden Zellveränderungen, evtl mit Nachweis einer HPV-Infektion, kann im Rahmen einer speziellen Untersuchung, der Kolposkopie, gezielt eine Gewebeprobe, eine Biopsie, entnommen und untersucht werden. Bei dieser Untersuchung kann der Grad der Veränderung ermittelt werden.
Werden kleine höhergradige Gewebeveränderungen festgestellt, empfiehlt sich bei Patientinnen mit einem guten Allgemeinzustand eine operative Entfernung des erkrankten Gewebes durch Laser-Vaporisation oder Diathermie. Bei Tumoren wird der Gebärmutterhals trichterförmig ausgeschnitten (Konisation). Patientinnen in schlechtem Allgemeinzustand und/oder mit fortgeschrittener Erkrankung werden eher bestrahlt; die Kombination mit einer Chemotherapie als so genannte Radiochemotherapie wird ebenfalls häufig eingesetzt.
Ein weiterführender HPV-Test ist zurzeit noch kein Bestandteil des gesetzlichen Früherkennungsprogramms: Soll er nur im Rahmen der “Vorsorge” durchgeführt werden, also zur Krebsfrüherkennung, muss man ihn selbst zahlen. Gibt es jedoch bereits auffällige Befunde beim Pap-Test, kann der Test zur weiteren Abklärung für jede Frau sinnvoll sein – unabhängig vom Alter. In dieser Situation übernehmen auch die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.
Die genitalen HPV-Arten lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Gering- und Hochrisiko-Humane Papillomviren. Geringrisiko-HPV-Typen (z. B. 6, 11, 42, 43, 44) werden praktisch nie bei Krebserkrankungen nachgewiesen. Hochrisiko-HPV-Typen (z. B. 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58) wurden hingegen bei 99,7% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs identifiziert. In 70 Prozent aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen werden die beiden Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18 nachgewiesen. Ein Risiko zur Entstehung von Gebärmutterhalskrebsvorstufen bzw. Gebärmutterhalskrebs besteht nur bei lang andauernder Infektion mit einhergehenden Gewebeveränderungen. Heute ist bekannt, dass eine andauernde Infektion mit HPV-Hochrisiko-Typen der Hauptrisikofaktor für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist.
Durch einen HPV-Test kann die Infektion nachgewiesen werden. Liegt ein negativer HPV-Nachweis vor, kann das Vorliegen einer Krebsvorstufe oder von Gebärmutterhalskrebs mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Nur ein negatives Ergebnis hat eine wirkliche Aussagekraft. Eine Infektion mit einem Hochrisiko-HPV-Typ muss aber nicht zu einer Erkrankung führen. Hier setzt das von uns entwickelte GynTect®-Verfahren an, mit welchem Marker nachgewiesen werden die speziell in Krebsvorläufer- und Krebszellen auftreten.
Der einzige Weg, eine HPV-Infektion vollständig zu umgehen, ist sexuelle Abstinenz. Kondome bieten einen relativ sicheren Schutz vor HPV und anderen Geschlechtskrankheiten, die durch Körperflüssigkeiten übertragen werden. Es empfiehlt sich auf jeden Fall so früh wie möglich (inzwischen ab dem 9. Lebensjahr von der ständigen Impfkommission empfohlen) die Impfung gegen HPV, die einen langjährigen Schutz vor den beiden gefährlichsten HPV-Typen (16 und 18) bietet. Allerdings sollten Sie weiterhin die Krensfrüherkennung wahrnehmen.
Genitale HPV-Erkrankungen sind weit verbreitet. Sie zählen sogar zur häufigsten sexuell übertragbaren viralen Erkrankungen. Übertragen werden sie hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, durch sexuelle Kontakte. Auch durch kontaminierte Toiletten, Türklinken, Handtücher, Seifen, Schwimmbäder oder Badewannen können die Viren in seltenen Fällen weitergegeben werden.
Man schätzt, dass die Wahrscheinlichkeit, sich im Laufe des Lebens mindestens einmal mit genitalen HPV zu infizieren im Bereich von 75-90 Prozent liegt.
Ein positives Testergebnis bedeutet nach den von oncgnostics bisher durchgeführten Studien, dass sich eine schwergradige Gewebeveränderung, eine sog. zervikale intraepitheliale Neoplasie CIN3 oder ein Karzinom (aus einer leichtergradigen CIN1 oder CIN2) entwickeln oder eine CIN3 bzw ein Karzinom bereits vorliegen könnte.
Nach einem positiven GynTect® Testergebnis sollte eine invasive Diagnostik (Kolposkopie mit Biopsieentnahme im Rahmen einer qualifizierten Dysplasiesprechstunde) durchgeführt werden. Bei dieser sollten auffällige Stellen der Zervix untersucht und auf das Vorhandensein tatsächlicher Krebszellen über Entnahme einer Biopsie und eine histopathologische Untersuchung getestet werden.
Ein negatives Testergebnis deutet nach den bisherigen von oncgnostics durchgeführten Studien darauf hin, dass eine Krebsvorstufe und/oder Krebs mit großer Wahrscheinlichkeit nicht vorliegt. Es empfiehlt sich eine regelmäßige Nachuntersuchung im Abstand von 6 Monaten.
Bei Interesse an einer Durchführung des neuen GynTect® Verfahrens sprechen Sie am besten Ihren Frauenarzt an. Er kann sich mit oncgnostics in Verbindung setzen und bekommt von uns alle Informationen und Materialien zur Verfügung gestellt.
oncgnostics GmbH
Die oncgnostics GmbH, ein Spin-off der Universitäts-Frauenklinik in Jena, ist ein Molekulardiagnostik-Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von in-vitro diagnostischen Tests für Krebs spezialisiert hat.
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