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HPV-Konferenz Kapstadt

Pinguine, Delfine, strahlender Sonnenschein, Robben Island, der Tafelberg: Für Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin von oncgnostics, ging es in den letzten Tagen sehr weit in den Süden. Auf der 31. Internationalen HPV-Konferenz in Kapstadt (28.02. – 04.03.2017) stellte sie neue Daten zu unserem Produkt GynTect vor. Viel Zeit für Strandbesuche und Besichtigungstouren blieb leider nicht, obwohl die Landschaft und die Tierwelt natürlich wunderschön ist!

Über die HPV-Konferenz

HPV-Konferenz_Aussteller

Ein kleiner Überblick zu den zahlreichen Teilnehmern der HPV-Konferenz

Jedes Jahr findet die international ausgerichtete und weltweit führende Konferenz rund um HPV und den damit assoziierten Erkrankungen in einem anderen Land statt. Sie wird von der International Papillomavirus Society (IPVS) veranstaltet. Die gemeinnützige Organisation besteht aus Wissenschaftlern, die den Papillomvirus und die damit in Verbindung stehenden Krankheiten beim Menschen und beim Tier erforschen. Die IPVS hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Forschung rund um den Papillomvirus zu unterstützen und dahingehend neue Anwendungen in der Medizin zu befördern.

 

 

Beitrag von oncgnostics zur HPV-Konferenz

oncgnostics auf der HPV-Konferenz in Kapstadt

Dr. Martina Schmitz ist für oncgnostics auf der HPV-Konferenz in Kapstadt vertreten.

Dr. Martina Schmitz stellte den zahlreichen Besuchern die Ergebnisse einer 280 Patientinnen umfassenden Studie mit GynTect im Vergleich zu zwei Konkurrenzprodukten (HPV Test  und der „erweiterte“ zytologische Test CINtec Plus) vor. Die Proben von Patientinnen, die an Gebärmutterhalskrebs leiden, wurden von allen drei Tests erkannt. Auch die Proben vollständig gesunder Patientinnen wurden von den Tests nahezu gleich erkannt.

Unterschiede tun sich jedoch bei den Krebsvorstufen, den sogenannten Dysplasien, auf. Im Versuch gaben der CINtec Plus Test und ein HPV-Test alle Fälle, bei denen HP-Viren Veränderungen ausgelöst hatten, als positiv an. Die Tests unterscheiden also nicht zwischen Vorstufen und dem Vorliegen von Krebs. Der überwiegende Teil der Vorstufen bildet sich jedoch von allein wieder zurück. Diese Gewebeveränderungen werden in verschiedene Schweregrade von CIN 1-3 eingestuft. Erst wenn eine Gewebeveränderung im Bereich CIN 3 vorliegt, ist eine genaue Untersuchung notwendig, jedoch bilden sich auch hier ca. 30% aller Veränderungen wieder zurück. GynTect hingegen unterscheidet je nach Schweregrad der Dysplasien. Das heißt, GynTect erkennt Karzinome mit 100%iger Wahrscheinlichkeit und auch die CIN3-Stufe erkennt GynTect zu 60 bis 80%.

 

Fazit: Was GynTect leistet

GynTect ist also als einziger Test in der Lage, die verschiedenen Schweregrade von Dysplasien zu erkennen. Durch GynTect kann damit eine sogenannte “Überbehandlung” vermieden werden: Allzu häufig wird bei Frauen, die ein positives Testergebnis erhalten haben, eine Konisation durchgeführt. Die Folgen können bei  späteren Schwangerschaften zu Komplikationen führen.

“Für uns bildet die Konferenz eine wunderbare Möglichkeit, uns und unser Produkt GynTect weiterhin international bekannt zu machen und uns mit HPV-Forschern aus aller Welt zu vernetzen”, fasst Dr. Schmitz das Resultat der Konferenz für oncgnostics zusammen.

Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebsart bei Frauen und wird oftmals durch die Entnahme des betroffenen Gewebes (der Konisation) behandelt. Vorsorgeuntersuchungen erfolgen derzeit durch die Analyse von Zellproben des Gebärmutterhalses, den sog. Pap-Abstrich. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, ob Zellveränderungen vorliegen. Findet der Arzt oder der Zytologe im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung im Zellabstrich auffällige Veränderungen, ist der nächste Schritt meist eine Betrachtung des Muttermundes mit Hilfe einer Art Lupe, die sogenannte Kolposkopie. Erkennt der Arzt dabei auffällige Bereiche am Muttermund, entnimmt er eine Gewebeprobe. Diese Gewebeprobe wird anschließend im spezialisierten Labor untersucht.

Konisation

Konisation – Entnahme des betroffenen Gewebes in Form eines Kegels

In selteneren Fällen weist eine Pap-Abstrichuntersuchung direkt auf eine schwere Gewebeveränderung, z.B. CIN3, hin. Dann greift der Arzt manchmal gleich zur invasiven Therapie der Gewebeveränderung, der sog. Konisation. Eine Untersuchung des entnommenen Gewebes im Anschluss an den Eingriff verschafft dann Klarheit, ob eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder eine bestehende Erkrankung vorlag. Das Ziel der Konisation, die vollständige Entfernung der sog. Transformationszone mit allen neoplastischen Läsionen, wurde damit erfüllt.

Eine solche Konisation wird mit Skalpell, Laser oder einer sog. Elektroschlinge durchgeführt. Am häufigsten setzen Ärzte aktuell die Schlinge ein. Damit können sie leichter gesundes Gewebe erhalten. Die Schlingenkonisation ist in geübter Hand ein kleiner Eingriff, der meist ambulant und entweder in Vollnarkose, örtlicher Betäubung oder Rückenmarknarkose (Spinalanästhesie) erfolgen kann.

Der Arzt arbeitet mit dem Kolposkop, er entfernt ein kegelförmiges Stück von Muttermund und Gebärmutterhals. Dabei entfernt er vor allem bei Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, möglichst wenig Gewebe. Deshalb wählt er in solchen Fällen einen flachen Kegel. Denn je weniger Gewebe er abträgt, desto geringer ist das Risiko einer Frühgeburt bei einer späteren Schwangerschaft. Andererseits ist es aber wichtig, dass der Arzt das veränderte Gewebe vollständig entfernt.

Bei Frauen nach den Wechseljahren entstehen die Veränderungen oft verstärkt innerhalb des Gebärmutterhalses. Deshalb führen Ärzte im Normalfall statt einer eher flachen Konisation eine spitze, tiefere Konisation durch. Häufig wird der Eingriff mit einer Ausschabung der Schleimhaut im Gebärmutterhals kombiniert.

Zum aktuellen Stand in Deutschland

Einem aktuellen Ärztebrief erkranken in Deutschland ca. 13 von 100 000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Aktuell sind hierzulande rund 7000 Frauen von dieser Krankheit betroffen und waren bei der Diagnose im Durchschnitt zwischen 40 und 50 Jahren alt. Besonders häufig erkranken laut Bericht Frauen zwischen 35 und 39 Jahren sowie ab 60 Jahren. Pro Jahr sterben rund 1500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs[1].

Weiterhin erfolgen nach Auswertung anonymisierter Datensätze der Techniker Krankenkasse  im Jahr 2009 laut Soergel[2] hochgerechnet auf ganz Deutschland ca. 90.000 Konisationen. Anderen Zahlen zufolge[3] wurden 2008 schätzungsweise 125.000 Kolposkopien und Biopsien sowie ca. 140.000 Operationen (hauptsächlich Konisationen) durchgeführt. Ist eine Frau konisiert ist das Risiko, dass die Schwangerschaft vor Woche 37 mit einer Frühgeburt endet, höher und nach zwei Konisationen noch höher.

Mögliche Spätfolgen nach Konisation

Zwar wird die Konisation allgemein als ungefährlich erachtet, jedoch gibt es auch hier, wie bei jedem operativen Eingriff, mögliche Risiken und Spätfolgen.

Einer Schwangerschaft steht nach der Konisation nichts im Wege, da sich der Eingriff nicht auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Jedoch wird durch die Entfernung des Kegels Form und Weite des Muttermundes verändert, wodurch er an seiner Funktion einbüßt. Das wiederrum kann bei einer Schwangerschaft schwerwiegende Folgen nach sich ziehen: Am Muttermund entstandene Narben können den Geburtsverlauf verzögern, aber auch Frühgeburten treten bei konisierten Frauen häufiger auf, siehe oben.

Was eine Frühgeburt für Kinder bedeutet, zeigt Peters[4] an einem Praxisbeispiel, bei dem eine junge Frau nach zwei Konisationen ein Kind in der 30. Woche per Kaiserschnitt zur Welt brachte. Der Junge wog 1.310 Gramm bei 40,5 Zentimetern Länge und litt an einem Atemnotsyndrom, Neugeborenensepsis, Trinkschwäche, Blutungsanämie, arterieller Hypotension sowie Frühgeborenenanämie. Glücklicherweise konnte der Säugling gut behandelt und zwei Monate später in einem guten Zustand entlassen werden.

Eine solche Frühgeburt zieht jedoch nicht nur Schäden für das Kind und Stress für die Eltern nach sich, sondern auch juristische Auseinandersetzungen mit dem behandelnden Arzt.

Zusammenhang – ja oder nein?

Der Zusammenhang zwischen einer Konisation und dem Risiko einer Frühgeburtlichkeit wird unter Experten kontrovers diskutiert. Fest steht jedoch, dass sich ein Zusammenhang weder explizit belegen noch ausschließen lässt. Vorliegende Daten müssten ausgewertet und weitere Studien durchgeführt werden. Erst dann lassen sich konisationsbedingte Frühgeburtlichkeit sowie deren Folgen für Mutter und Kind eindeutig be- oder widerlegen.

Man kann dieses Risiko generell umgehen: Einerseits durch die frühzeitige Impfung gegen die den Gebärmutterhalskrebs auslösenden humanen Papillomaviren, andererseits durch Abklärungstests wie zum Beispiel GynTect. GynTect ist ein neues, molekularbiologisches Verfahren um eindeutig zu bestimmen, ob ein auffälliges Pap-Test-Ergebnis und/oder eine HPV-Infektion tatsächlich auf eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder bestehende Krebserkrankung zurückzuführen ist. Die Probe der Dünnschichtzytologie reicht dabei vollkommen aus, sodass kein weiterer Abstrich entnommen werden muss.

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[1] Tagesspiegel: Arztbrief „Gebärmutterhalskrebs“

[2] Soergel, Hillemanns (2011)

[3] Mühlhauser, Filz (2010)

[4] Peters (2010)

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Literatur:

Ärzte Zeitung, November 2014 (abgerufen am 03. Januar 2016).

Ärztebrief, Der Tagesspiegel (abgerufen am 11. Mai 2016)

Mühlhauser, Filz. Arznei-Telegramm 2008, Sonderbeilage Screening auf Zervixkarzinom; oncgnostics expert interviews; Ortoft G et al.: After conisation of the cervix, The perinatal mortality due to preterm delivery increases in subsequent pregnancy. BJOG, 117 (2010):  258 – 267.

Peters K.: Konisation und ihre Folgen. Frauenarzt (02/2010), S.136 -138.

Soergel P., Hillemanns P.: Die Versorgung von Zervixdysplasien mittels Konisation in Deutschland. Frauenarzt (03/2011), S. 210 – 215

Weltkrebstag

Krebs ist noch immer weltweit eine der häufigsten Todesursachen – jedoch kann eine Krebserkrankung, wenn sie frühzeitig erkannt wird, häufig erfolgreich behandelt werden. Erste Therapie-Ansätze im frühen Stadium sind wichtig und können sich positiv auf den Verlauf der Erkrankung auswirken. Doch am Anfang steht das Erkennen der Krankheit.

WeltkrebstagUm das Bewusstsein in der Gesellschaft zu stärken und weltweit für die Sache Krebs zu mobilisieren, wurde der World Cancer Day ins Leben gerufen. Der Weltkrebstag ist eine Initiative der Union for International Cancer Control (UICC) und findet jährlich am 4. Februar statt. Neben der Stärkung des öffentlichen Bewusstseins zielt die UICC mit diesem Tag darauf ab, die Krebsforschung zu fördern und die Versorgungssituation für Betroffene zu verbessern.

Bis 2018 steht der Weltkrebstag unter dem Motto We Can, I Can (Wir können, ich kann) und ruft dazu auf, auch als Einzelner aktiv gegen Krebs vorzugehen – und zwar durch die bewusste Aufklärung hinsichtlich Symptomatik, Früherkennung, Behandlungsmethoden und Vorsorgeuntersuchungen. Der Weltkrebstag soll daran erinnern, dass Krebs mit allen Mitteln bekämpft werden muss.

Betroffene nicht alleine lassen

Viele Unternehmen und Einzelpersonen haben sich der Forschung für ein Heilmittel oder für bessere Behandlungsmethoden verschrieben. Zudem ist es zahlreichen Früherkennungs- und Aufklärungsmaßnahmen zu verdanken, dass bereits große Fortschritte im Kampf gegen den Krebs erzielt werden konnten.

Daneben haben sich verschiedene Stiftungen und Gruppierungen hervorgetan, die Betroffenen helfen möchten, mit dem Krebs zu leben, sie aufzuklären und ihnen neuen Mut zu machen. Ihre Arbeit ist wichtig und notwendig, damit auch Angehörige und gesunde Mitmenschen wissen, wie man mit der Krankheit umgehen sollte und wie wichtig vorbeugende Maßnahmen sind.

Marie Keating Foundation

Marie Keating FoundationNach dem Tod der Mutter Marie durch Brustkrebs, gründete die Keating-Familie rund um den irischen Sänger Ronan Keating (früher Mitglied der Band Boyzone) die Marie Keating-Stiftung. Die Stiftung setzt sich aktiv für den Kampf gegen Krebs ein, insbesondere durch gezielte Information zu Prävention und frühzeitiger Diagnose, um zu verhindern dass andere Familien nicht das gleiche Schicksal erleiden müssen. Das leitende Motto der Stiftung lautet auch deshalb: making cancer less frightening by enlightening (deutsch: Nimm die Angst vor Krebs durch Aufklärung). Die Don’t Fear the SmearAktion machte im Januar besonders auf das Thema Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung aufmerksam.

 

Frauenselbsthilfe nach Krebs

Frauenselbsthilfe nach KrebsAuffangen – Informieren – Begleiten: Das ist die Devise der Frauenselbsthilfe nach Krebs. 1976 in Mannheim von 16 brustamputierten Frauen gegründet, die sich mit der Diagnose Krebs allein gelassen fühlten, hilft die Frauenselbsthilfe heute in ganz Deutschland allen, die Unterstützung benötigen. Den Kern der Arbeit bilden die regionalen Gruppentreffen und Veranstaltungen, die Betroffenen und deren Angehörigen bei der Bewältigung des Alltags nach einer Krebsdiagnose helfen. Dazu bietet die Frauenselbsthilfe in Kooperation mit anderen Verbänden, Kliniken und Fachgesellschaften sachkundige Beratung zu Krebs an, um alle Fragen Betroffener beantworten zu können und Synergieeffekte in der Betreuung zu schaffen.

Das Ziel der Deutsche Krebshilfe ist es, Krebskrankheiten in all ihren Erscheinungsformen zu bekämpfen. Sie fördert Projekte zur Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung (z.B. Krebs-Selbsthilfe). Die blauen Ratgeber informieren umfangreich und allgemeinverständlich rund um die verschiedenen Krebserkrankungen, deren Diagnose und Therapie. Die Ratgeber sind kostenlos über die Website der Krebshilfe zu bestellen, manche Informationen gibt es zusätzlich auch auf DVD.

Deutsche Krebshilfe Krebsinformationsdienst Netzwerk statt Krebs

Der Krebsinformationsdienst mit u.a. Hotline für Betroffene nach dem Motto: Information darüber nimmt die Angst vor der Krankheit. Zusätzlich wurde im Mai letzten Jahres das NetzwerkStatt Krebs – Junge Selbsthilfe ins Leben gerufen. Es soll eine Lücke im Versorgungsangebot für junge, an Krebs erkrankte Frauen schließen.

Gebärmutterhalskrebs ist – frühzeitig erkannt – fast immer heilbar

Auch wir von oncgnostics möchten mit unserer Forschung und unserem Abklärungstest GynTect dazu beitragen, Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen, da er dann in fast allen Fällen heilbar ist. Dabei lässt sich das Risiko, daran zu erkranken, durch die jährliche Untersuchung beim Frauenarzt (= Abstrich) sehr gut kontrollieren. Auch die Impfung gegen HP-Viren, die den Krebs auslösen, verringert die Chancen einer Ansteckung und die darauffolgende Entstehung von Krebs im Gebärmutterhals.

Wir hoffen, dass der Weltkrebstag auch in diesem Jahr viel Aufmerksamkeit erfahren wird und dass die Forschung auch zukünftig große Schritte im Kampf gegen die Krankheit machen kann.