Frauenlauf Jena

Dieser Sommer stand ganz unter dem Zeichen: Sei aktiv und tue dabei Gutes. Deswegen liefen und radelten die Mitarbeiter*innen der oncgnostics GmbH bei zahlreichen sportlichen Aktivitäten, die dem guten Zweck dienten.

Ein Lauf jagt den anderen

Am jährlichen „Lauf gegen Krebs“ teilzunehmen ist für uns eine Selbstverständlichkeit. Am 11. September legte das oncgnostics-Team sportliche 19 Runden à 1,8 Kilometer insgesamt zurück. Bereits zum 13. Mal wurde die Benefizveranstaltung von der Klinik für Frauenheilkunde und Fortpflanzungsmedizin in Jena veranstaltet. An diesem Tag kamen rund 5.000 Euro zusammen, die der Frauenselbsthilfe nach Krebs – Gruppe Jena übergeben wurden.

Der 4. progesund Jenaer Frauenlauf fand nur eine Woche später statt. Am 18. September starteten acht Mitarbeiterinnen der oncgnostics GmbH bei herbstlichen Temperaturen. Das Frauenzentrum Towanda darf sich in diesem Jahr über finanzielle Unterstützung durch den Lauf freuen.

Auf die Räder fertig los

Beim Stadtradeln für ein gutes Klima erstrampelten wir stolze 1.107 km in nur drei Wochen. Damit sparten wir 157 kg CO2 gegenüber der Fahrt mit dem Auto. Die Aktion soll ein Zeichen für vermehrte Radförderung in Kommunen setzen. Von 139 Teams in Jena belegte die oncgnostics GmbH übrigens den 59. Platz.

Und weil es so gut für die Gesundheit und Umwelt ist, machten wir außerdem noch bei der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ mit. Vom 1. Mai bis 31. August legte das oncgnostics-Team 4.289 km Arbeitsweg mit dem Fahrrad zurück. Das sparte 844,08 kg Co2 gegenüber dem Auto. Nebenbei verbrauchten wir außerdem 100.362,60 kcal. Das entspricht beispielsweise 201 Tafeln Schokolade. Bei den heißen Temperaturen in diesem Sommer glichen wir das aber gerne mit einer großen Portion Eis zum Nachtisch wieder aus.

Kopf-Hals-Tumor 1 für 3 Regel

Als der Schauspieler Michael Douglas 2010 mit seiner Krebserkrankung, einem Kopf-Hals-Tumor, an die Öffentlichkeit ging, ließen zwei Dinge aufhorchen. Als einer der ersten brachte er das Thema HPV-assoziierte Krebsarten im großen Stil in die Medien. Außerdem zeigt sein Fall, wie schwer es ist, Kopf-Hals-Tumore zu erkennen.

HPV als Auslöser für Kehlkopfkrebs

Michael Douglas galt in seiner Vergangenheit nicht gerade als Kostverächter, was den Konsum von Alkohol und Tabak angeht. Beides begünstigt eine Krebserkrankung. Umso größer war die mediale Verwirrung, als er selbst HP-Viren für seinen Kehlkopfkrebs verantwortlich machte. Medienwirksam wurde Oralsex als Grund für die Krebserkrankung diskutiert. Schließlich gilt eine HPV-Infektion als sexuell übertragbare Krankheit. Das Thema HPV-assoziierter Krebs wurde dank Michael Douglas bekannt und erlebte eine internationale Medienpräsenz.

Schwierige Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren

Als der Schauspieler von seiner Krebserkrankung erfuhr, wurde diese bereits auf Stadium vier von fünf eingestuft. Seine Prognose war entsprechend schlecht. Es gibt mehrere Gründe, weshalb Kopf-Hals-Tumore, zu denen Kehlkopfkrebs zählt, meist sehr spät entdeckt werden. Zum einen werden die Symptome von den Betroffenen erst spät wahrgenommen, zum anderen können sie auch leicht falsch gedeutet werden. Michael Douglas hatte monatelange Beschwerden im Rachenraum, die mit Antibiotika behandelt wurden. Erst dann stellte ein Spezialist die richtige Diagnose.

Um einen Kopf-Hals-Tumor in frühen Stadien überhaupt zu finden, sind aufwendige Untersuchungen notwendig. Dazu zählen spezielle bildgebende Verfahren und invasive Gewebeuntersuchungen. Diesen müssen sich auch Betroffene unterziehen, die am Ende keine Krebsdiagnose erhalten.  Aus diesem Grund entwickeln wir einen Test, der nicht-invasiv Tumorzellen in Speichelproben nachweist. . Dieses niedrigschwellige Verfahren könnte in Zukunft Beschwerden schnell und unkompliziert auf Krebs abklären.

Die Angst vor dem Ungewissen

Übrigens litt Michael Douglas nie an Kehlkopfkrebs. Er hatte einen Tumor an der Zungenwurzel. Da der Krebs bereits sehr fortgeschritten war, war das Risiko groß, bei der anstehenden Operation die Zunge oder einen Teil seines Unterkiefers zu verlieren. Der Schauspieler griff auf diese Notlüge zurück, da er keine Spekulationen über sein zukünftiges Aussehen in den Medien lesen und sich mit intimen Fragen von Reporten konfrontieren wollte.

Angst vor Krebserkrankung

Viele Menschen sorgen sich, irgendwann einmal schwer zu erkranken. Laut einer Studie der DAK Gesundheit ist die Angst vor einer Krebserkrankung am größten. In vielen Fällen ist dies auf keinen konkreten Grund zurück zu führen. Es gibt jedoch Menschen, die tatsächlich ein erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung in sich tragen.

Das Breast-Cancer-Gen

Menschen, bei denen das Breast-Cancer-Gen (BRCA) festgestellt wurde, haben ein um 65 % höheres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. BRCA steigert auch das Risiko von Eierstockkrebs. Mit diesem Wissen zu leben kann eine Herausforderung sein, wie prominente Beispiele zeigen. Angelina Jolie machte 2013 bekannt, dass sie sich aufgrund ihres erhöhten Krebsrisikos beide Brüste entfernen ließ. Zwei Jahre später ließ sie sich außerdem vorsorglich ihre Eierstöcke und Teile ihrer Eileiter entfernen – und das, obwohl sie nie eine Krebsdiagnose erhalten hatte.

Ein weiteres prominentes Beispiel ist die Schauspielerin Christina Applegate. 2008 wurde bei ihr auf einer Seite Brustkrebs in einem sehr frühen Stadium festgestellt. Vorsorglich ließ sie sich gleich beide Brüste entfernen. Auch sie ist BCRA-positive. „So kann ich die Kontrolle über alles behalten. Jetzt ist es vom Tisch“. Mit diesen Worten begründete sie ihre Entscheidung in einem TV-Interview. Denn: „Ich wollte mich nicht alle vier Monate testen und untersuchen lassen. Ich wollte das ganze Ding einfach loswerden.

Beide Schauspielerinnen entschieden sich dazu, gesunde Organe zu entfernen, um sich nicht weiter einem Risiko auszusetzen und mit der täglichen Sorge leben zu müssen. Sie nehmen dafür große körperliche Veränderungen in Kauf. Angelina Jolie entschied sich mit der Entfernung ihrer Eierstöcke gleichzeitig dafür, vorzeitig in die Wechseljahre zu kommen.

Hinweise auf Gebärmutterhalskrebs

Auch ein positiver HPV-Test und/oder ein auffälliger Pap-Test kann einen Hinweis auf eine spätere Krebserkrankung liefern. Denn über Jahre hinweg kann sich aus einer HPV-Infektion Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Doch in den meisten Fällen heilt eine HPV-Infektion wieder vollständig aus. Ebenfalls können sich Veränderungen der Zellen am Gebärmutterhals  wieder zurück entwickeln, ohne dass Krebs entsteht. Die betroffenen Frauen werden engmaschig überwacht (wachtfull-waiting) und müssen teils invasive Maßnahmen, wie eine Konisation, in Kauf nehmen.

Psychologische Belastung senken

Wir von der oncgnostics GmbH haben einen molekularen Test entwickelt, für dessen Durchführung ein gynäkologischer Abstrich vom Gebärmutterhals ausreichend ist. Der Test kann nicht nur Gebärmutterhalskrebs erkennen. Er gibt zudem Auskunft darüber, ob sich bereits vorhandene Veränderungen am Gebärmutterhals zu Krebs entwickeln werden oder höchstwahrscheinlich von selbst ausheilen.

Die Strategie des watchfull-waiting kann sich über Jahre ziehen. Es ist bekannt dass diese Zeit für die Frauen eine erhebliche psychologische Belastung darstellt. Eine schnelle und nicht-invasive Abklärung kann die Frauen deutlich entlasten. Aktuell untersuchen wir diesen Zusammenhang und werden ihn in Kürze in einer Studie vorstellen.

Kopf-Hals-Tumoren

Weltweit zählen Kopf-Hals-Tumore zu den fünf häufigsten Krebserkrankungen. In Deutschland erhalten jährlich ca. 17.000 Menschen die Diagnose Krebs im Kopf-Hals-Bereich. Da die Tumore oft spät erkannt werden, ist die relative 5-Jahres-Überlebensrate niedrig. Ein organisiertes Früherkennungsscreening, wie beispielsweise für Gebärmutterhalskrebs, existiert nicht. Deswegen stehen wir in der Entwicklung eines Diagnostiktests für Kopf-Hals-Tumore.

Oft zu spät zum Arzt

Zu den Kopf-Hals-Tumoren zählen bösartige Tumore der Mundhöhle, des Rachens, des Kehlkopfes, der Nase und Nasennebenhöhlen sowie des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse. Kopf-Hals-Tumore können sich häufig über lange Zeit unbemerkt entwickeln, da es Betroffenen schwerfällt selbst frühzeitige Warnsignale zu erkennen. Ein Arzt wird meist erst bei sehr starken Beschwerden aufgesucht. Aus diesem Grund überleben nur 51 % der Männer und 61 % der Frauen die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Werden Kopf-Hals-Tumore in einem Frühstadium entdeckt und behandelt, überleben 80% der Patienten.

Häufige Symptome von Kopf Hals-Tumore:

  • Schluckbeschwerden
  • Heiserkeit
  • Schwellungen am Hals
  • Wucherungen im Mund, an der Zunge und im Rachen
  • Einseitig verstopfte Nase
  • Blutige Absonderungen

Besteht eines der Symptome länger als drei Wochen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Hauptrisikofaktoren

Hauptrisikofaktoren für die Entstehung eines Kopf-Hals-Tumors sind Tabak- und übermäßiger Alkoholkonsum. Auch eine Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) kann zu einer Krebserkrankung im Kopf-Hals Bereich führen. HPV-positive Kopf-Hals-Tumore entstehen in der Regel im Bereich der Rachenmandeln und haben eine deutlich bessere Heilungschance.

Diagnose

Da die Symptome erst spät wahrgenommen werden, ist es schwierig eine Erkrankung frühzeitig zu erkennen. Für die Diagnose sollte ein Spezialist für Kopf-Hals-Tumore aufgesucht werden. Dieser führt beispielsweise eine aufwendige Endoskopie (Spiegelung) des betreffenden Bereiches durch.

Entwicklung eines Diagnostiktests

Wir von oncgnostics entwickeln einen Test, basierend auf DNA-Methylierungsmarkern, der Krebszellen schon frühzeitig im Mundraum erkennen soll und so einen bösartigen Tumor anzeigt. Die Verwendung von Speichelproben bietet den Vorteil, dass keine invasive Gewebeentnahme nötig ist. Bei einem positiven Testergebnis ist ein vorhandener Kopf-Hals-Tumor dann sehr wahrscheinlich. Wo der Krebs genau sitzt, müssen dann Spezialisten abklären.

Noch befindet sich der Test zur Erkennung von Kopf-Hals-Tumoren anhand von Speichelproben in der Entwicklungsphase. Mit der Entwicklung eines diagnostischen Tests zur Detektion von Kopf-Hals-Tumoren planen wir bald einen Beitrag zur Früherkennung von Kopf-Hals-Tumoren leisten zu können.

Weiterführende Informationen rund um das Thema Kopf-Hals Tumore:

FOCUS ONLINE: Tückischer Kopf-Hals-Krebs: Welche Warnsignale Sie früh erkennen und ernst nehmen sollten (07.05.2019)

Selbsthilfenetzwerk: Kopf-Hals-Mund-Krebs e.VLeitlinienprogramm: Mundhöhlenkrebs / Patientenleitlinie
Deutsche Krebsgesellschaft

Investor Days

Am 18. Juni besuchte oncgnostics Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel die Investor Days Thüringen in Erfurt. Zu seiner Freude durfte er den „bm|t sustainable business award“ entgegennehmen.

Thüringens Branchennetzwerk-Treffen

Als großes Branchennetzwerk-Treffen bringt die Veranstaltung die unterschiedlichen Akteure zusammen: Junge Firmen, Investoren, Entscheidungsträger und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Ausgewählte Formate sowie ein unterhaltsames Abendprogramm laden dazu ein, sich kennenzulernen und Wissen auszutauschen.

Meet the Rising Stars

Beim sogenannten „Meet the Rising Stars“ durfte sich die oncgnositcs GmbH präsentieren. Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel stellte dem Publikum in einem 7-Minuten-Pitch die aktuellen Entwicklungen des Unternehmens vor.

Für die Überraschung des Tages sorgte die Verleihung des „bm|t sustainable business award“ an die oncgnostics GmbH. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, erzählt Dr. Alfred Hansel, „besonders, da wir überhaupt nicht damit gerechnet haben. Vielen Dank!“

Über die Investor Days

Die Investor Days Thüringen sind eine Initiative der Stiftung für Technologie, Innovation und Forschung Thüringen (STIFT) und der beteiligungsmanagement thüringen gmbh (bm|t), um innovative Start-ups und Wachstumsunternehmen sowohl mit potenziellen Kooperations- oder Geschäftspartnern als auch mit Investoren und Business Angels zusammenzubringen.

Dr. Alfred Hansel in Spanien

Am 12. Juni fand die Konferenz „XIII Jornada de formaciònen en patalogía del tracto genital inferior y colposkopia“ in Madrid statt. Oncgnostics Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel war einer der Referenten auf der Fortbildungsveranstaltung für Gynäkologen.

Experten tauschen Wissen aus

Auf der Konferenz brachten Experten ihr Wissen rund um das Thema HPV-initiierte Krebserkrankungen im Genitaltrakt von Frauen auf den neusten Stand. Dr. Alfred Hansel erläuterte in seinem Vortrag Möglichkeiten der Gebärmutterhalskrebsdiagnostik, die über die HPV-Testung hinaus gehen. Zusätzlich konnten die Teilnehmer an unterschiedlichen Workshops, wie beispielsweise Kolposkopiekursen, teilnehmen. Zudem hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, sich in der Industrieausstellung zur Veranstaltung am Stand von NIMGenetics, Vertreiber von GynTect® in Spanien, zum Test zu informieren.

MEDTECH Radar

Am 5. Juni durften wir uns auf der „MedTech Radar Live 2019“ präsentieren. Oncgnostics Geschäftsführerin Dr. Martina Schmitz sprach vor Experten aus Industrie, Gesundheitsversorgung, Finanzierung und Regulierung.

Spannende Diskussionen

Um die 150 Teilnehmer diskutierten bei der „MedTech Radar Live 2019“ über das Innovationsgeschehen in Deutschland und den Beitrag, den junge MedTech-Gründer dazu leisten können. Die Veranstaltung wird vom Bundesverband der Medizintechnologie (BVmed), der Venture-Kapitalgeber Earlybird, der BARMER, des High-Tech Gründerfond (HTGF) und des Medizintechnik-Magazins medtech zwo initiiert.

Oncgnostics stellt sich vor

Für die Start-up-Szene ist die „MedTech Radar Live 2019“ eine wichtige Anlaufstelle. Über 40 Unternehmen bewarben sich darum, vor einem Fachpublikum zu pitchen. Als eines von zehn Unternehmen wurde die oncgnostics GmbH von der Fachjury ausgewählt. „Das Format der Veranstaltung hat mir sehr gut gefallen. Die Anzahl der Teilnehmer ermöglichte intensive Gespräche“, fasst Dr. Martina Schmitz die Konferenz zusammen.

HTGF Family Day

Am 28. und 29. Mai lud der High-Tech Gründerfonds zum Familientreffen in Bonn ein. Um die 800 Teilnehmer, darunter 300 Unternehmen aus der Gründerszene, wurden beim HTGF Family Day 2019 erwartet. Unsere Geschäftsführerin Dr. Martina Schmitz genoss das Netzwerktreffen.

Start-ups und Investoren treffen sich

Jedes Jahr bringt der HTGF Family Day die Pioniere der Start-up Szene mit ihren Investoren zusammen. Ideen werden ausgetauscht, Erfahrungen geteilt. „Das Treffen ist eine tolle Gelegenheit, um Kontakte zu pflegen und aufzubauen. Man kommt nicht nur mit (potentiellen) Geldgebern in Kontakt. Es ist auch bereichernd, sich mit Vertretern anderer Start-ups auszutauschen. Oft steht man ja vor ähnlichen Herausforderungen oder es ergeben sich Schnittmengen und eine Kooperation kommt zu Stande“, erklärt Dr. Martina Schmitz. „Und schließlich kommen alle am Abend zu einer großen Party, dem „Seed-Club“, zusammen. Der Family Day lohnt sich also immer“, fasst Dr. Martina Schmitz ihre Eindrücke zusammen.“

Europäisch denken

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, begrüßte die Gäste des HTGF Family Day

Daneben sorgten bekannte Keynote-Speaker für Input und neue Anregungen: Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, übernahm am ersten Tag die Begrüßung der Gäste. Außerdem sprachen unter anderem Frank Thelen (Unternehmer, bekannt aus der TV-Show „die Höhle der Löwen“), Joey Kelly (Musiker und Extremsportler) und Urs Meier (ehemaliger Fußball Schiedsrichter). Michael Brandkamp, Geschäftsführer des High-Tech Gründerfonds, rief dazu auf, beim Thema Innovation und Investition nicht in nationalen Grenzen zu denken, sondern im europäischen Rahmen. „Es waren zwei spannende Tage und eine wirklich toll organisierte Veranstaltung. Vielen Dank an den High-Tech Gründerfonds“, findet Dr. Martina Schmitz.

Sehr vereinfacht ausgedrückt, betrachtet der Gynäkologe das Gewebe des Gebärmutterhalses mit Hilfe eines besonderen Mikroskops, dem Kolposkop. Kleinste Gewebeveränderungen werden dabei sichtbar. Diese können auf eine Krebserkrankung hinweisen. Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt und ist für die Frau nicht aufwendiger oder schmerzhafter als eine normale gynäkologische Untersuchung.

Die Kolposkopie

Natürlich läuft die Untersuchung etwas komplexer ab. Das Kolposkop ermöglicht dem Experten das Gewebe des Muttermundes mit einer bis zu 40-fachen Vergrößerung zu betrachten. Veränderungen können so bereits sichtbar werden. Zusätzlich trägt der Arzt fünf prozentige Essigsäure auf den Muttermund auf. Krankhafte Veränderungen färben sich nun weiß. Darüber hinaus wird manchmal eine Jodlösung auf den Muttermund aufgetragen. Auch hier kann der Experte anhand der braunen Färbung des Gewebes Veränderungen erkennen.

Für eine Kolposkopie überweist der Frauenarzt die betroffenen Frauen normalerweise an eine Spezial- oder Dysplasiesprechstunde.

Kolposkopie mit Biopsie   

Gebärmutterhals mit verändertem Zellgewebe

Werden bei einer Kolposkopie Veränderungen des Gewebes sichtbar, kann in der gleichen Untersuchung eine Gewebeprobe entnommen werden. Dazu benutzt der Gynäkologe eine Biopsiezange. Das Verfahren nennt sich kolposkopie-gesteuerte Biopsie.

Wer es genau wissen möchte

Menschen, die wissen was auf sie zukommt, haben oft weniger Angst vor einer Untersuchung. Das Portal DocCheck stellt ein Lehrvideo zur Verfügung, das auch für den Laien verständlich und gut anzusehen ist. Die Patientin ist in diesem Fall ein Dummy.

Wann ist eine Kolposkopie ratsam?

In den meisten Fällen läuft die jährliche Krebsvorsorge wie folgt ab: Nach dem Pap-Test verabschieden sich die Patientinnen von ihrem Frauenarzt und sehen ihn meist erst nach einem Jahr wieder – zum nächsten Vorsorgetermin. Denn: Keine Nachrichten sind gute Nachrichten.

Doch was passiert, wenn der Arzt anruft, da der Pap-Test auffällig war? Weitere Untersuchungen sind dann notwendig, wie beispielsweise die Kolposkopie. Dafür muss die Patientin meist auf einen Termin in einer Spezialsprechstunde warten.

Der Frauenarzt kann eine erste Abklärung aber auch selbst übernehmen. Zum Beispiel mit Hilfe eines Tests wie GynTect, dessen Methylierungsmarker Veränderungen in den Zellen des Gebärmutterhalses erkennen. Für die Durchführung des Tests ist nur eine weitere Abstrichprobe während der normalen Sprechstunde notwendig. Die Probe wird anschließend in einem Labor ausgewertet. Liefert der Abklärungstest ein positives Ergebnis, liegt sehr wahrscheinlich eine schwergradige Gewebeveränderung (CIN) vor und eine Kolposkopie mit Biopsie ist unumgänglich. Bei negativem Ergebnis muss die Frau nicht zur Kolposkopie und kann in einem Jahr wie gewohnt den Frauenarzt zur Vorsorge aufsuchen.

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In Deutschland prüft aktuell die Große Koalition die Einführung einer landesweiten Impfpflicht. Auslöser war der Anstieg an Maserninfektionen. Auf SPIEGEL ONLINE erschien der lesenswerte Artikel „Wo die Impfpflicht wirkt – und wie sie wirkt1 über die Vor- und Nachteile eines solchen Zwangs. Hier eine kurze Zusammenfassung und Kommentierung.

Zusammenfassung:

  • Impfpflicht kann zu steigenden Impfquoten führen
    Impfpflicht in EU-Ländern

    Impfpflicht in EU-Ländern

    In 12 von 28 Mitgliedsstaaten der EU gilt bereits eine Impfpflicht. Zwischen einer und 14 Immunisierungen müssen die Bürger der jeweiligen Länder vornehmen lassen. Ungarn liefert ein Beispiel für eine funktionierende Impfpflicht. 2016 waren dort 99 % der Kinder gegen Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Polio, Meningokokken und Haemophilus influenzae, Typ b geimpft.

  • Eine Impfpflicht kann aber auch das Gegenteil bewirken
    Ein Zwang zur Impfung kann zu Misstrauen gegenüber Impfungen im Allgemeinen führen. Laut einer EU-weiten Studie schätzten beispielsweise nur 66 % der Befragten in Bulgarien Impfstoffe als sicher ein. Dort gibt es elf Pflichtimpfungen. Setzen sich Eltern über die geltende Impfpflicht hinweg, treffen die Sanktionen ihre Kinder. Sie dürfen dann nicht in Kitas oder müssen dem Schulunterricht fernbleiben.

Weitere unerwünschte Effekte, die eine Impfpflicht mit sich bringt: Unverpflichtende Impfungen werden als nicht wichtig wahrgenommen.

Vertrauen durch Information:

Wir sind der Meinung: wer gut informiert ist, kann sich auch mit einem guten Gefühl für eine Impfung entscheiden. Es gibt überzeugende Gründe, sich und seine Kinder impfen zu lassen. Einige davon listen wir am Beispiel der Polio-Impfung auf:

Herdenimmunität: Hat sich der Großteil der Bevölkerung gegen eine bestimmte Krankheit immunisieren lassen, sind auch die Menschen geschützt, die sich nicht impfen lassen können. Beispielsweise können Neugeborene noch nicht immunisiert werden oder Menschen mit bestimmten Erkrankungen.

Schutzwirkung am Beispiel Polio: Geimpfte Menschen gelten bei einer vollständigen Grundimmunisierung und mindestens einer Auffrischung als vollständig geschützt.

Polio-Erkrankung: Die meisten der Polio-Infizierten merken nicht, dass sie an Polio erkrankt sind. Die Symptome werden häufig als grippaler Infekt fehlgedeutet. Allerdings kann es bei einigen Erkrankten zu bleibenden Komplikationen kommen: Lähmungen, Muskelschwund, vermindertes Knochenwachstum oder Gelenkstörungen. Aus diesem Grund ist Polio auch als Kinderlähmung bekannt.

Deutschland gilt heute als polio-frei: Im Jahr 1961 wurden in Deutschland 4 700 Polio-Erkrankungen in Deutschland gemeldet. Mit der zeitgleichen Einführung der Impfung sank die Zahl der Erkrankungen 1965 bereits auf weniger als 50. Seit 1990 gilt Deutschland als poliofrei. Da die Krankheit jedoch immer noch aus anderen Ländern eingeschleppt werden kann, ist die Impfung heute noch wichtig.2

Sicherheit: Der Impfstoff gilt als sehr gut verträglich. Der Lebendimpfstoff, der früher in sehr seltenen Fällen eine Polio-Infektion verursachte, wird heute in Deutschland nicht mehr verwendet.3

Selbst informieren:

Exkurs: HPV-Impfung

Eine noch relativ junge Impfung ist die 2007 in Deutschland eingeführte Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV). Sie schützt vor bestimmten Krebserkrankungen, insbesondere vor Gebärmutterhalskrebs. Eine aktuelle schottische Studie bestätigte nun die Wirksamkeit der HPV-Impfung, veröffentlicht in einem Artikel4 im British Medical Journal.

Die HPV-Impfung wurde in Schottland 2008 eingeführt. Sie zielte auf die HPV-Typen 16 und 18 ab, die für 70% der Gebärmutterhalskrebsfälle weltweit verantwortlich sind.

Schutzwirkung: Die routinemäßige Impfung von Mädchen im Alter von 12 bis 13 Jahren führte zu einer deutlichen Verringerung von durch HPV assoziierten Erkrankungen am Gebärmutterhals. Außerdem erkannten die Forscher, dass ein jüngeres Alter bei der Impfung mit einer zunehmenden Wirksamkeit der Impfung verbunden ist. In der Regel wird HPV beim Geschlechtsverkehr übertragen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, vor dem ersten Sexualkontakt zu impfen.

Herdenimmunität: Die schottischen Forscher stellten außerdem einen Rückgang von vermeintlich bösartigen Gewebeveränderungen am Gebärmutterhals bei ungeimpften Frauen fest. Sie deuteten das als einen Hinweis dafür, dass die routinemäßige Impfung von Mädchen in Schottland bereits zu einem Herdenschutz geführt hat.

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1 Spiegel Online: Wo die Impfpflicht gilt – und wie sie wirkt (03.04.2019)
http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/impfpflicht-in-diesen-eu-laendern-funktioniert-sie-a-1259575.html

2,3 Robert Koch Institut:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/ImpfungenAZ/Polio/Polio.html

4 Prevalence of cervical disease at age 20 after immunisation with bivalent HPV vaccine at age 12-13 in Scotland: retrospective population study (2019)
Tim Palmer, Lynn Wallace, Kevin G. Pollok, Kate Cuschieri, Chris Robertson, Kim Kavanagh, Margaret Cruickshank

https://www.bmj.com/content/365/bmj.l1161