Schlagwortarchiv für: Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Die Bemühungen zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge weisen innerhalb Europas große Unterschiede auf. Während Belgien, Dänemark, Irland und Großbritannien gute Präventionsstrategien zeigen, verfügen andere Länder z. B. über keine klaren Regelungen zu HPV-Impfungen. Auch in Deutschland ist noch Luft nach oben. Das verdeutlicht eine aktuelle Studie des European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights (EFP), deren Ergebnisse das Netzwerk im Europaatlas Cervical Cancer Prevention Atlas festhält[1]. Am heutigen Weltkrebstag möchten wir die Kernaussagen der Studie vorstellen, um erneut für das Thema zu sensibilisieren.

In Europa erhalten jedes Jahr über 60.000 Frauen die Diagnose Gebärmutterhalskrebs. Mehr als 25.000 Betroffene sterben jährlich an der Krankheit. Damit ist die Krebsart zwar „nur“ die neunthäufigste Krebserkrankung bei Frauen in Europa insgesamt, aber die zweithäufigste Krebstodesursache bei Frauen im Alter von 15 bis 44 Jahren. Die Zahlen erschrecken. Jedoch zeigt die EFP-Erhebung, dass es bereits funktionierende Vorsorgesysteme gibt.

So zum Beispiel in Dänemark. Das Land hat als eines der ersten die HPV-Impfung eingeführt[2]. Um die Vorteile der Impfung bekannt werden zu lassen, führte die Regierung 2016 eine großflächige Kampagne unter dem Motto „Stop HPV, Stop Cervical Cancer“ durch. Gesundheitsexperten klärten dabei Eltern über die Chancen und Risiken der Impfung auf. In Folge der Kampagne stieg die Anzahl der geimpften Mädchen signifikant an, wodurch sich die Zahl der Infizierten vermindert(e). Heute werden auch Jungen in Dänemark kostenlos geimpft. Weiterhin verfügt das vergleichsweise kleine Land über ein ausgereiftes Screening-Programm für Erwachsene.

Klare Unterschiede in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Insgesamt bewertet die Studie die Vorsorgemaßnahmen von 46 europäischen Ländern. Das Engagement im Kampf gegen die Krankheit unterscheidet sich deutlich:

  • In 35 Ländern laufen HPV-Impfprogramme.
  • 29 Länder bieten Screening-Programme zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge an. In 17 Ländern wird diese als umfassend bewertet.
  • Lediglich in 15 Ländern stellt die Regierung gut aufbereitetes Online-Material und Websites zur Aufklärung über die Risiken und Folgen der Krankheit zur Verfügung.

Deutschland erreicht im Bereich der Impf-Vorsorge und Aufklärungsarbeit die volle Punktzahl. Abzug wird in Hinblick auf das nationale Screening-Programm erteilt, was zu einem Gesamtranking auf Platz 12 von 46 führt. Hier gibt es entsprechend noch einiges zu tun. Ein erster Schritt sind die Anschreiben, die Frauen ab 20 Jahren seit Anfang 2020 aktiv zum Krebsfrüherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs einladen. Darüber hinaus sind Abstrich-Selbstentnahme Kits für zu Hause eine vielversprechende Option. In den Niederlanden werden diese bereits angeboten.

Lokale Unterschiede werden im Cervical Cancer Prevention Atlas ebenfalls erkennbar. Den Farben des Ampelsystems folgend, sind die gut abschneidenden Länder in Nord- und Zentraleuropa grün dargestellt. Je weiter man sich auf der Karte Richtung Osten und Süden bewegt, desto mehr Rottöne treffen den Blick. Laut der Studie verfügen acht europäische Länder über gar keine staatlichen Regeln zu Präventionsmaßnahmen.

Deutschland hat Vorbildfunktion

„Erneut zeigt sich, dass für Themen der Frauengesundheit nicht genug Aufmerksamkeit geschaffen werden kann. Deutschland sollte sich hier seiner Vorbildfunktion bewusst werden. Gleichzeitig gilt es, unsere Nachbarn nicht aus dem Blick zu verlieren, sondern solidarisch gegen Gebärmutterhalskrebserkrankungen vorzugehen“, so unsere Geschäftsführerin Dr. Martina Schmitz.

Erst kürzlich betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus auf der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation die Bedeutung der HPV-Impfung in Hinblick auf die hohen Todeszahlen, die jährlich auf die Krankheit zurückzuführen sind.

 

 

Titelbild: Cervical Cancer Prevention Policy Atlas (© European Parliamentary Forum for Sexual & Reproductive Rights)

[1] www.epfweb.org/node/553

[2] www.epfweb.org/sites/default/files/2020-05/hpv_and_cervical_cancer.pdf, S. 10

Erfahrungsberichte von Frauen in der Familienplanung, bei denen in der Krebsvorsorge ein auffälliger Befund gestellt wurde, sind häufig von Unsicherheit und Frust geprägt. Nach einem gemeinsamen Aufruf mit der Anti-Krebs-Aktivistin Myriam von M. erzählten uns viele Frauen ihre Geschichte. Einige erlebten nach einer durchgeführten Konisation Risikoschwangerschaften oder sogar Fehlgeburten. Sie berichteten von Schuldgefühlen und der Angst vor einer erneuten Schwangerschaft, obwohl sie gern ein (weiteres) Kind bekommen würden.

Auffälliger Befund: Auswirkungen auf die Familienplanung

Treten Auffälligkeiten in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge auf, wie beispielsweise ein auffälliger Pap-Befund oder ein positiver HPV-Test, kann dies zu psychologischen Belastungen führen. Dies zeigt eine neue Studie [1], für die 3.753 Frauen befragt wurden.

  • Danach ist nahezu jede zweite Frau psychologisch stark von den Risiken einer Konisation belastet.
  • Bei knapp einem Drittel der Befragten hat die Überlegung, eine Konisation durchführen zu lassen, starken Einfluss auf die Familienplanung.

Die Unsicherheit der Frauen ist unter anderem auf die Methode des „Kontrollierten Zuwartens“ zurückzuführen. Festgestellte Auffälligkeiten am Gewebe heilen häufig von alleine wieder aus. Daher werden sie oft über einen langen Zeitraum mit wiederholten Tests beobachtet. Bei Frauen, die noch nicht mit der Familienplanung abgeschlossen haben, kann sich so das Gefühl einstellen, dass ihnen wertvolle Zeit verloren geht. Auch das Wissen darum, dass sich Gebärmutterhalskrebs über viele Jahre entwickelt, kann die Frauen mit Kinderwunsch unter Zeitdruck setzen. So kann es sein, dass die Frau so schnell wie möglich schwanger werden möchte, bevor der vermeintlich schlechte Befund des Gebärmutterhalsabstriches noch weiter fortschreitet.

Gibt es einen Zusammenhang von Konisation und Frühgeburt?

Bleiben die Untersuchungsergebnisse auffällig oder verschlechtert sich der Befund, verdichten sich somit die Anzeichen für eine Krebserkrankung. In dem Fall kann vom Arzt eine Konisation empfohlen und durchgeführt werden. Dabei wird der Gebärmutterhals kegelförmig ausgeschnitten [2].

Es ist umstritten, ob es einen direkten Zusammenhang zwischen einem solchen Eingriff und späteren Frühgeburten gibt. Verschiedene wissenschaftliche Studien legen jedoch nahe, dass das Risiko für eine Frühgeburt nach einer durchgeführten Konisation zunimmt.

Beispielsweise zeigen Studienergebnisse von 2010 [3]:

  • Jede dritte Frau, bei der zwei solcher Eingriffe durchgeführt wurden, erlebten eine Frühgeburt vor der 37. Schwangerschaftswoche. Von den Frauen mit einer Konisation passierte dies elf Prozent, ohne Konisation vier Prozent.
  • Extreme Frühgeburten vor der 28. Schwangerschaftswoche kamen bei drei Prozent der Frauen vor, die zwei Konisationen durchführen ließen. Von den Frauen mit einer Konisation war es ein Prozent, von denen ohne einen Eingriff 0,3 Prozent.

Entsprechend nachvollziehbar ist es, dass betroffene Frauen beunruhigt sind, wenn sie eine erste oder weitere Schwangerschaft planen.

Anzeichen von Gebärmutterhalskrebs: Schwangerschaft nicht unmöglich

An dieser Stelle ist es wichtig festzuhalten, dass Auffälligkeiten in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge dem geplanten Familienzuwachs nicht grundsätzlich im Weg stehen. Hier gilt es, die Anzeichen genau zu deuten. Eine Infektion mit Humane Papillomaviren (HPV) kann Krebs auslösen, das muss jedoch nicht geschehen. Ein Großteil der Frauen hat in ihrem Leben eine HPV-Infektion, die meist völlig unbemerkt von allein wieder ausheilt. Ein zusätzlicher auffälliger Pap-Befund kann sich zudem nicht nur verschlechtern, sondern auch verbessern. Nur selten entsteht wirklich Krebs. Gebärmutterhalskrebs entsteht über verschiedene Vorstufen. Er kann bereits in einem frühen Stadium entdeckt werden. In diesem Fall ist die Krebserkrankung fast immer heilbar. Die Gebärmutter selbst bleibt erhalten und nimmt keinen Schaden.

Deutlich wird, dass regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt während der Familienplanung bereits vor einer Schwangerschaft dazugehören. Bei auffälligen Pap-Befunden oder HPV-Infektionen können molekularbiologische Verfahren dabei unterstützen, herauszufinden, ob diese Auffälligkeiten tatsächlich auf eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder bestehende Krebserkrankung zurückzuführen sind. Die Zeit der engmaschigen Kontrolle beim Frauenarzt kann somit deutlich verkürzt und klare Vorgehensweisen schnell beschlossen werden. Auch können so im Einzelfall operative Eingriffe wie eine Konisation verhindert werden.

 

Quellen

[1] Jentschke et al. (2020): Psychological distress in cervical cancer screening: results from a German online survey, in: Archives of Gynecology and Obstetrics 302:699–705.

[2] https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/leben-mit-krebs/kinderwunsch-und-krebs/erhalt-der-fruchtbarkeit.html

[3] Ørtoft et al. (2010): After conisation of the cervix, the perinatal mortality as a result of preterm delivery increases in subsequent pregnancy, in: BJOG 117:258–267.

 

Titelfoto: Africa Studio/Shutterstock.com

Seit diesem Jahr ist neben dem Pap-Test auch der HPV-Test Teil des geregelten Programms zur Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung. Dieses Vorgehen wird Co-Test oder auch Kombinationsuntersuchung oder Kombinationstest genannt. Welchen Nutzen bringt die zusätzliche Untersuchung??

Während Frauen ab 20 Jahre weiterhin einmal jährlich bei ihrem Frauenarzt den Pap-Test erhalten können, kommt für Frauen ab 35 Jahre seit Januar 2020 der HPV-Test hinzu. Wahrscheinlich merkt kaum eine Frau den Unterschied bei ihrem Gynäkologen, denn für beide Tests nimmt dieser mit einem kleinen Bürstchen eine gynäkologische Abstrichprobe. Um beide Tests zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs.

Gebärmutterhalskrebs entsteht aus einer HPV-Infektion

Für Gebärmutterhalskrebs ist praktisch immer eine Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) verantwortlich. Die Viren werden durch Geschlechtsverkehr übertragen. Selbst Kondome bieten keinen hundertprozentigen Schutz. In den meisten Fällen heilt diese Infektion aber von selbst aus. Die betroffenen Frauen merken noch nicht einmal etwas davon. In wenigen Fällen ist die HPV-Infektion jedoch hartnäckig und hält mehrere Jahre an. Dann können sich Zellveränderungen an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses entwickeln. Auch diese können sich von selbst zurückbilden. In seltenen Fällen entwickelt sich aber daraus Gebärmutterhalskrebs. Diese Entwicklung dauert allerdings mehrere Jahre.

Der Pap-Test oder die zytologische Untersuchung

Zellveränderungen an der Schleimhaut des Gebärmutterhalses können mit dem Pap-Test entdeckt werden. Dabei nimmt der Frauenarzt mit einem speziellen Bürstchen eine Abstrichprobe am äußeren Muttermund sowie aus dem Gebärmutterhalskanal. Diese Probe wird dann an ein Labor geschickt. Dort wird sie eingefärbt und unter dem Mikroskop untersucht.

Frauen mit auffälligen Pap-Befunden haben nicht automatisch Krebs. Viele Zellveränderungen heilen von selbst aus. Je nach Schweregrad des Pap-Befundes entscheiden sich Arzt und Patientin für eine Wiederholung des Pap-Testes nach einigen Monaten, oder der Arzt empfiehlt eingehendere Untersuchungen, wie eine Kolposkopie mit gegebenenfalls Gewebeentnahme, also Biopsie.

Test auf HPV ab 35 Jahre

Da sich Gebärmutterhalskrebs aus einer HPV-Infektion entwickelt, werden Frauen ab 35 Jahre außerdem auf Humane Papillomviren getestet. Jüngere Frauen infizieren sich sehr viel häufiger mit HPV, so dass bei ihnen ein positives Ergebnis nicht so aussagekräftig wäre. Bei Frauen ab 35 Jahre sind dagegen HPV-Infektionen sehr viel seltener. Damit kann im Fall eines unauffälligen Befundes beim Pap-Test zusammen mit einem negativen Ergebnis aus dem HPV-Test auch der Abstand der Untersuchungen auf drei Jahre verlängert werden, denn: Frauen mit einem negativen HPV-Test, können sich sehr sicher sein, zum aktuellen Zeitpunkt und auch in den folgenden 3 Jahren kein Risiko für Gebärmutterhalskrebs zu haben.

Liegt bei Frauen ab 35 Jahre eine HPV-Infektion vor, wird meist viel häufiger eine Gewebeveränderung festgestellt. Diese muss wiederum mit Maßnahmen wie Kolposkopie und gegebenenfalls Biopsie abgeklärt werden. Trotzdem ist auch bei ihnen ein positiver HPV-Test noch kein Grund zur Panik. Wie bereits beschrieben, heilen die meisten Infektionen von allein aus. Diejenigen mit ernsthafter Erkrankung werden mit dieser Methode aber gegebenenfalls viel früher entdeckt und haben damit sehr viel bessere Chancen auf vollständige Heilung.

Co-Test aus Pap- und HPV-Test

Da kein Test zu einhundert Prozent sicher ist, soll die Kombination aus Pap- und HPV-Test diese Lücke schließen. Wie es nach dem Co-Test, auch Co-Testing genannt,  weiter geht, hängt von den unterschiedlichen Ergebnissen ab.

Liegt beispielsweise keine HPV-Infektion vor, der Pap-Befund ist aber leicht auffällig, wird die Co-Testung nach etwa 1 Jahr wiederholt. Ebenso wird der Kombinationstest wiederholt, wenn die betroffene Frau zwar HPV-positiv ist, aber der Pap-Befund keine oder nur eine leichte Auffälligkeit aufweist.

Hat eine Frau eine HPV-Infektion und bekommt gleichzeitig einen stärker auffälligen Pap-Befund, wird über eine Kolposkopie gegebenenfalls mit Biopsie der Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs abgeklärt.

Ab dem 1. Januar finden Frauen ab 20 Jahre eine Einladung der besonderen Art in ihrem Briefkasten: Dann startet das neue Krebsfrüherkennungsprogramm für Gebärmutterhalskrebs. Kurz vor Start war umstritten, ob die neuen Richtlinien von den Frauenärzten und Krankenkassen umgesetzt werden können.

Neuerungen in der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung

Die Früherkennungsuntersuchung auf Gebärmutterhalskrebs soll in ein organisiertes Screening überführt werden. Bisher hatten Frauen jährlich Anspruch auf einen sogenannten Pap-Test. Ein auffälliger Befund weist auf eine mögliche Krebserkrankung hin, der behandelnde Frauenarzt musste jedoch selbst entscheiden, wie die Befunde abgeklärt werden. Eine einheitliche Regelung gab es nicht. Ab 2020 jedoch sollen Frauen mit verdächtigen Befunden eine Kolposkopie erhalten.

Neu ist außerdem, dass Frauen ab 35 Jahre eine Co-Testung aus Pap- und HPV-Test zusteht. Letzterer weist eine Infektion mit Humanen Papillomviren nach. Gebärmutterhalskrebs wird von Humanen Papillomviren ausgelöst, doch nicht jede Infektion zieht eine Krebserkrankung nach sich. Ein negativer HPV-Test gibt Frauen eine echte Entwarnung. Frauen mit einem positiven HPV-Test hingegen gehören zu einer Risikogruppe. Da sich Gebärmutterhalskrebs aus einer HPV-Infektion nicht in jedem Fall entwickelt, bzw. der Prozess mehrere Jahre andauert, findet die Co-Testung alle drei Jahre statt.

Kritik an Umsetzung

Kurz vor Start des neuen Gebärmutterhalskrebsscreenings sorgte eine öffentliche Debatte für Verwirrung. Der Berufsverband der Frauenärzte e.V. forderte eine Verschiebung des Beginns. Der Verband kritisierte, dass wesentliche Fragen der Umsetzung noch nicht ausreichend geklärt seien und veröffentlichte einen offenen Brief an Jens Spahn, Bundesminister für Gesundheit. Die Kritik betrifft unter anderem folgende Punkte:

  • Kolposkopie: Aktuell seien noch nicht ausreichend Gynäkologen dazu qualifiziert, eine Kolposkopie durchzuführen. Entsprechend sind auch nur wenige Praxen mit einem Kolposkop ausgestattet. Mit der neuen Regelung werden deutlich mehr Kolposkopien durchgeführt werden müssen als bisher.
  • Fehlende Software: Um den Erfolg des Programms bewerten zu können, müssen alle Gynäkologen die Ergebnisse der Untersuchungen, die im Rahmen des neuen Screenings generiert werden, dokumentieren. Eine entsprechende Software fehlt bislang allerdings.

Das neue Krebsfrüherkennungsprogramm startet ab 2020

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) reagierte auf die Kritik des Berufsverbandes der Frauenärzte. Zwar wird am Start des Screening-Programms zum 1. Januar 2020 festgehalten, jedoch müssen die Arztpraxen die Ergebnisse des Programms für einen bestimmten Zeitraum nicht gesondert dokumentieren. Auf die weiteren Kritikpunkte des Berufsverbandes der Frauenärzte reagierte der G-BA bisher nicht öffentlich.

Die Richtlinien für das neue Gebärmutterhalskrebsscreening wurden vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) beschlossen und erarbeitet.

Es gibt bereits spezifische Testverfahren, die den befürchteten Andrang auf eine kolposkopische Untersuchung auffangen könnten. Bereits seit 2015 ist GynTect auf dem Markt. Der Krebstest arbeitet auf Basis von epigenetischen Biomarkern und unterscheidet, ob sich Veränderungen am Gebärmutterhals zu Krebs entwickeln können oder ob diese von allein ausheilen. Der Test ist jedoch nicht Teil des neuen Früherkennungsprogramms auf Gebärmutterhalskrebs.

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Jährlich werden in Deutschland rund 65.000 Kinder zu früh geboren. Die betroffenen Familien trifft dieses Ereignis meist unvorbereitet. Viele Fragen tun sich auf. Der Welt-Frühgeborenen-Tag möchte am 17. November auf dieses wichtige Thema aufmerksam machen und aufklären.

Was ist eine Frühgeburt

Kommt ein Kind vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt, handelt es sich um eine Frühgeburt. In Deutschland haben inzwischen Kinder ab der vollendeten 23. Schwangerschaftswoche gute Chancen mit medizinischer Hilfe zu überleben. Welche gesundheitlichen Folgen auf ein Frühchen zukommen, zeigt sich aber oft erst im Laufe der Zeit.

Mögliche Auslöser einer Frühgeburt

Es gibt unterschiedliche Gründe, die zu einer Frühgeburt führen können. Neben psychischen Ursachen, wie beispielsweise Stress, spielen auch körperliche Ursachen der Mutter eine Rolle. Viele sind kaum zu beeinflussen, wie eine bakterielle Infektion, genetische Faktoren oder eine Schwangerschaftsvergiftung. Andere Faktoren lassen sich eher steuern: Alkohol und Nikotin während der Schwangerschaft erhöhen das Risiko einer Fehlgeburt.

Es gibt jedoch auch Risikofaktoren, die keinen natürlichen Ursprung haben und trotzdem für die betroffenen Frauen nur schwer zu vermeiden sind. Beispielsweise steigt das Risiko einer Frühgeburt nach einer sogenannten Konisation vor oder während der Schwangerschaft.

Die Konisation ist nach der Kolposkopie ein gängiges Verfahren, um einen auffälligen Pap-Test und/oder positiven HPV-Test abzuklären bzw. eine Veränderung am Muttermund, die sich zu Krebs entwickeln könnte, zu entfernen. Pap-Test und HPV-Test werden in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge eingesetzt. Sie können aber nicht zwischen Läsionen, die von selbst ausheilen, und solchen, die sich zu Krebs entwickeln könnten, unterscheiden. Dazu ist hingegen ein nicht-invasiver molekularbiologischer Test auf echte Krebsmarker in der Erbinformation in der Lage. Dieser Test ist erst seit wenigen Jahren auf dem Markt und noch nicht flächendeckend bekannt. Gemeinsam mit ihrem behandelnden Arzt findet die Mutter in spe die individuell geeignete Methode.

Hilfreiche Informationen für die gesamte Familie

Doch was tun, wenn da plötzlich ein kleiner Mensch viel zu früh auf der Welt ist, der besonderen Schutz und Unterstützung braucht? Diese Frage stellen sich oft nicht nur die Eltern, sondern das gesamte Umfeld: Geschwisterkinder verstehen nicht, warum plötzlich alles anders ist als versprochen. Großeltern sorgen sich und stehen doch nur hilflos daneben. Aus diesem Grund engagiert sich der Bundesverband „Das Frühgeborene Kind“ e.V. nicht nur am Welt-Frühgeborenen-Tag, sondern hat auch zahlreiche Informationen zusammengestellt. Eine App begleitet Geschwisterkinder beispielsweise kindgerecht durch die erste Zeit, außerdem stellt der Verband Informationen speziell für Eltern oder Großeltern zur Verfügung. Aber auch Kitas, Schulen oder Fachleute finden bei dem Verband Antworten auf viele Fragen.

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Sehr vereinfacht ausgedrückt, betrachtet der Gynäkologe das Gewebe des Gebärmutterhalses mit Hilfe eines besonderen Mikroskops, dem Kolposkop. Kleinste Gewebeveränderungen werden dabei sichtbar. Diese können auf eine Krebserkrankung hinweisen. Die Untersuchung wird ambulant durchgeführt und ist für die Frau nicht aufwendiger oder schmerzhafter als eine normale gynäkologische Untersuchung.

Die Kolposkopie

Natürlich läuft die Untersuchung etwas komplexer ab. Das Kolposkop ermöglicht dem Experten das Gewebe des Muttermundes mit einer bis zu 40-fachen Vergrößerung zu betrachten. Veränderungen können so bereits sichtbar werden. Zusätzlich trägt der Arzt fünf prozentige Essigsäure auf den Muttermund auf. Krankhafte Veränderungen färben sich nun weiß. Darüber hinaus wird manchmal eine Jodlösung auf den Muttermund aufgetragen. Auch hier kann der Experte anhand der braunen Färbung des Gewebes Veränderungen erkennen.

Für eine Kolposkopie überweist der Frauenarzt die betroffenen Frauen normalerweise an eine Spezial- oder Dysplasiesprechstunde.

Kolposkopie mit Biopsie   

Gebärmutterhals mit verändertem Zellgewebe

Werden bei einer Kolposkopie Veränderungen des Gewebes sichtbar, kann in der gleichen Untersuchung eine Gewebeprobe entnommen werden. Dazu benutzt der Gynäkologe eine Biopsiezange. Das Verfahren nennt sich kolposkopie-gesteuerte Biopsie.

Wer es genau wissen möchte

Menschen, die wissen was auf sie zukommt, haben oft weniger Angst vor einer Untersuchung. Das Portal DocCheck stellt ein Lehrvideo zur Verfügung, das auch für den Laien verständlich und gut anzusehen ist. Die Patientin ist in diesem Fall ein Dummy.

Wann ist eine Kolposkopie ratsam?

In den meisten Fällen läuft die jährliche Krebsvorsorge wie folgt ab: Nach dem Pap-Test verabschieden sich die Patientinnen von ihrem Frauenarzt und sehen ihn meist erst nach einem Jahr wieder – zum nächsten Vorsorgetermin. Denn: Keine Nachrichten sind gute Nachrichten.

Doch was passiert, wenn der Arzt anruft, da der Pap-Test auffällig war? Weitere Untersuchungen sind dann notwendig, wie beispielsweise die Kolposkopie. Dafür muss die Patientin meist auf einen Termin in einer Spezialsprechstunde warten.

Der Frauenarzt kann eine erste Abklärung aber auch selbst übernehmen. Zum Beispiel mit Hilfe eines Tests wie GynTect, dessen Methylierungsmarker Veränderungen in den Zellen des Gebärmutterhalses erkennen. Für die Durchführung des Tests ist nur eine weitere Abstrichprobe während der normalen Sprechstunde notwendig. Die Probe wird anschließend in einem Labor ausgewertet. Liefert der Abklärungstest ein positives Ergebnis, liegt sehr wahrscheinlich eine schwergradige Gewebeveränderung (CIN) vor und eine Kolposkopie mit Biopsie ist unumgänglich. Bei negativem Ergebnis muss die Frau nicht zur Kolposkopie und kann in einem Jahr wie gewohnt den Frauenarzt zur Vorsorge aufsuchen.

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Gebärmutterhalskrebsvorsroge

Auch wer sich fit und wohl fühlt, sollte auf eine regelmäßige Gebärmutterhalskrebsvorsorge nicht verzichten. Vorstufen der Krankheit verlaufen in der Regel ohne Symptome. Werden diese Vorstufen aber frühzeitig erkannt, stehen auch die Heilungschancen gut. Viele Frauen scheinen dies nicht zu wissen, wie der „Versorgungsreport Früherkennung“ des Wissenschaftlichen Instituts der AOK1 herausfand.

Gute Gründe für die Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Die Studie konnte mehrere Gründe ausfindig machen, weshalb Frauen nicht zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge gehen. Drei Gründe stachen hervor: Knapp die Hälfte (44,5 %) der Frauen gaben an, dass sie keine Beschwerden hätten. Außerdem gaben 11,6 % der Frauen an, keine Kenntnis über die Vorsorge gehabt zu haben. Ebenso viele Frauen nannten Zeitprobleme als Ursache, der Gebärmutterhalskrebsvorsorge fern zu bleiben. Alle drei Gründe sind leicht zu entkräften:

  • Beschwerdefreiheit: Gebärmutterhalskrebs entsteht über mehrere Jahre – als Folge einer Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) – über Vorstufen, sogenannte Dysplasien. Durch eine regelmäßige Krebsvorsorgeuntersuchung können bereits Vorstufen erkannt werden, bevor Krebs entsteht. Eine HPV-Infektion und/oder bereits vorhandene Dysplasien verursachen bei der betroffenen Frau keine Beschwerden.
  • Zeitproblem: Momentan haben Frauen ab 20 Jahre Anspruch auf einen sogenannten Pap-Test pro Jahr. Dieser untersucht, ob Zellveränderungen im Abstrichmaterial vorliegen. Die Probe für den Pap-Test entnimmt der Frauenarzt mit Hilfe eines einfachen Abstriches, was üblicherweise nur wenige Minuten dauert. Übrigens: Ab 2020 haben Frauen ab 35 Jahre das Recht, ein Co-Testing aus Pap- und HPV-Test durchführen zu lassen. Sind beide Tests negativ, so muss erst in 3 Jahren erneut getestet werden!
  • Unwissenheit: Erster Ansprechpartner für Vorsorgeuntersuchungen ist natürlich der Haus- oder Facharzt. Darüber hinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten sich zu informieren, beispielsweise bei den Krankenkassen. Auch das Bundesministerium für Gesundheit stellt Informationen zum Thema auf seiner Website bereit.
    Laut Studie suchen gut die Hälfte der befragten Frauen Antworten im Internet – zumindest in der Gruppe der unter 70-Jährigen. Hier gilt es genau hinzusehen, ob die entsprechende Seite vertrauenswürdig ist. Etwa 40% informieren sich bei ihrem Hausarzt. Nur knapp drei Prozent der befragten Frauen gaben an, sich gar nicht über Vorsorgeuntersuchungen zu informieren.

Vorsorge wird nicht regelmäßig wahrgenommen

Immerhin waren laut „Versorgungsreport Früherkennung“ bereits 83,9 % der befragten Frauen ab 20 Jahren wenigstens einmal im Leben bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge. Auch wenn davon nicht alle regelmäßig zu ihrem Gynäkologen gehen. Denn nur 67,9 % nahmen die Vorsorge im letzten Untersuchungsintervall wahr. Rund ein Sechstel der befragen Frauen nahmen sogar noch nie an der Vorsorge teil.

Gebärmutterhalskrebs ist jedoch zu nahezu 100% heilbar, wenn er im Frühstadium erkannt wird! Das zeigt, wie wichtig es ist, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen.

 

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1Günster, C et. al, Versorgungsreport Früherkennung. Berlin: Medizinische Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft. 2019

 

 

EU Gateway to Japan 2019

Unser Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel nahm vom 17. bis 21. März im Rahmen einer EU Gateway Mission, für die oncgnostics sich beworben hatte, an der Medtec Japan in Tokyo teil. Auf der Messe stellte er fest, dass Japaner und Deutsche offenbar ganz unterschiedlich mit Themen wie Gebärmutterhalskrebs und Abstrichentnahme umgehen.

Zurückhaltung in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge

Bereits ein Blick in die Statistik zeigt Auffälligkeiten: Im Jahr 2018 erkrankten in Japan mehr als 13.000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, Tendenz steigend. Dies ist eine der höchsten Erkrankungsraten in einem Industriestaat, deutlich höher als in Deutschland. Ähnlich sieht es bei der Anzahl der Sterbefälle aus. Im Jahr 2018 starben 4.088 Frauen an Gebärmutterhalskrebs – gut zehn Prozent mehr als noch im Jahr zuvor.1

Die hohe Anzahl an Neuerkrankungen und Sterbefällen ist verwunderlich, da das japanische Gesundheitssystem durchaus Vorsorgeuntersuchungen vorsieht. Ab einem Alter von 20 Jahren können japanische Frauen eine Abstrichuntersuchung, nämlich einen Pap-Test, in Anspruch nehmen. Wird ein Zervixkarzinom frühzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen sehr gut. Wo liegt also das Problem? „Bei Gesprächen mit unterschiedlichen japanischen Firmen zeigte sich, dass nicht gern offen über Themen wie eine Abstrichuntersuchung bei der Frau gesprochen wurde“, schildert Dr. Alfred Hansel seine Erfahrung und führt aus: „Es ist für die japanische Frau auch nicht selbstverständlich, einen Abstrich beim Gynäkologen durchführen zu lassen. Hier besteht eine Zurückhaltung, die ich mir nur kulturell bedingt erklären kann.“ Weniger als ein Drittel aller Frauen nehmen die Vorsorgeuntersuchungen wahr.

Gebärmutterhalskrebs in Deutschland

Der Vergleich mit Deutschland macht es deutlich: Im Jahr 2018 erkrankten hierzulande 4.608 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, die Anzahl an Todesfällen liegt bei 2.011 Fällen.2 Vorsorgeuntersuchungen werden in Deutschland relativ gut angenommen. Laut Versorgungsreport Früherkennung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK waren zumindest 83,9% der befragten Frauen einmal im Leben bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge. Natürlich wäre es auch hier wünschenswert, dass jede Frau regelmäßig Vorsorgeuntersuchungen wahrnimmt.

Asakusa Tempel in Tokyo

Asakusa Tempel in Tokyo

oncgnostics in Japan

Trotz dieser Erkenntnis bleibt der japanische Markt für die oncgnostics GmbH interessant – auch für den Abklärungstest GynTect®, der mit einer Abstrichprobe arbeitet. Geschäftsführer Dr. Alfred Hansel führte einige gute Meetings. Die Kontakte müssen nun geprüft und weiter ausgebaut werden. „Die japanischen Besonderheiten setzen GynTect® zwar erst einmal Grenzen. Doch ich kann mir gute vorstellen, diese Grenzen zu verschieben. Ich fände es toll, mit einem passenden japanischen Partner und einem entsprechenden Konzept das Gebärmutterhalskrebs-Screening in Japan durch GynTect zu ergänzen und damit deutlich zu verbessern.“

Die Medtec in Japan

Nach eigenen Angaben ist die Medtec die bedeutendste Fachveranstaltung für Hersteller von medizinischen Produkten in Japan. An drei Messetagen zeigten 2018 rund 560 Aussteller ihre Produkte und technischen Neuheiten. Mehr als 31.000 Besucher nutzten die Gelegenheit, sich über neueste Trends zu informieren. Die Messe wird außerdem von einer Konferenz begleitet.

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1 HPV Information Center

2 HPV Information Center

Innovationspreis Thüringen

Am 14. November wurde zum 21. Mal der Innovationspreis Thüringen verliehen. Diesen haben wir bereits zwei Mal erhalten. Zuletzt gewannen wir im vergangenen Jahr in der Kategorie “Licht & Leben” für unseren Krebstest GynTect, das erste Mal 2014 den Preis für junge Unternehmen.

In diesem Jahr wurden wir eingeladen, zum Thema “Erfolgreich am Markt und nachhaltig wachsen” zu referieren. “Preise wie dieser sind eine wichtige Chance für junge Unternehmen, sich und ihre Idee bekannter zu machen und wichtige Kontakte zu knüpfen. Deshalb habe ich die Einladung, oncgnostics als Praxisbeispiel vorzustellen, gerne angenommen”, so Dr. Peter Haug.

Er sprach gemeinsam mit dem Geschäftsführer der beteiligungsmanagement thüringen gmbh (b|mt), Kevin Reeder, über die Herausforderungen beim Scaling Up von Startup-Unternehmen am Praxisbeisspiel der oncgnostics.

Accept our Cookies?

“Do you accept our Cookie?” Dr. Peter Haug übergibt einen oncgnostics-Keks an Kevin Reeder, Geschäftsführer der b|mt.
Quelle Mitte: (c) STIFT/ Foto: Heiko Hellmann

Zum einen ging es um Finanzierungsmodelle für junge Unternehmen in Thüringen. Hier waren nicht zuletzt unsere beiden Crowdinvesting-Kampagnen über die Plattform Seedmatch Gegenstand. Nach Ende der zweiten Kampagne im Januar 2018 doppelte die b|mt nun erneut den Betrag in Höhe von 750.000 € gemeinsam mit weiteren Privatinvestoren. Mit diesem Betrag wollen wir nun den Fokus noch mehr auf die Internationalisierung legen und weiter wachsen.

Zum anderen war die Weiterentwicklung innovativer Produkte sowie deren Vermarktung Gegenstand. Hier haben wir 2016 die CE-Zertifizierung für GynTect® im gängigsten flüssigbasierten Abstrichmedium erhalten und 2017 an die Sinopharm-Gruppe in China auslizenziert. Zusammen mit der Erweiterung von GynTect® auf industriegängige Plattformen wie z.B. Roche Cobas starten wir nun Partnering-Aktivitäten in Richtung USA. Neben den Investorengeldern helfen dabei auch die über Förderprogamme in Thüringen sowie auf Bundes- und EU-Ebene  zugänglichen Mittel bei der Weiterentwicklung von GynTect®.

In der Veranstaltung ergab sich mit den Teilnehmern eine interessante Diskussion über die Herausforderungen für Startup-Unternehmen in der Seed- und in der Expansion-Phase und über die Lösungswege, welche die oncgnostics GmbH und die ebenfalls von der bm-t finanzierte mi2-factory GmbH gefunden haben.

 

Jena, 17. Oktober 2018 – Das Life Sciences Unternehmen oncgnostics GmbH, Entwickler und Anbieter des Gebärmutterhalskrebstests „GynTect“, konnte nach der sehr schnellen erfolgreichen Beendigung seiner zweiten Crowdinvesting-Kampagne auf Seedmatch den investierten Betrag von 750.000 Euro noch einmal verdoppeln. Ein Kreis an Privatinvestoren investiert gemeinsam mit der beteiligungsmanagement thüringen GmbH (bm|t) in die oncgnostics. Das Unternehmen verwendet die Summe für weitere Forschung und Entwicklung, die Durchführung von Studien sowie die Intensivierung internationaler Marketingaktivitäten.

 

Für seinen Gebärmutterhalskrebstest GynTect startete oncgnostics im Dezember letzten Jahres bereits die zweite Crowdinvesting-Kampagne auf der Plattform Seedmatch. Innerhalb von drei Stunden war die Funding-Schwelle von 100.000 Euro überschritten und bereits nach 21 Tagen wurde das Ziel von 750.000 Euro erreicht: das schnellste Crowd-Investing im Bereich Life Sciences in Deutschland. Nun konnte der Betrag noch einmal verdoppelt werden: die Venture Capital Gesellschaft bm|t, die bereits an der oncgnostics GmbH beteiligt ist, investiert gemeinsam mit einem Kreis privater Investoren.

 

„oncgnostics’ GynTect Test adressiert einen Milliardenmarkt. Dieses Investment ermöglicht dem Unternehmen, die gezielten Aufbau der Umsätze sowie Marketingmaßnahmen und somit einen besseren Zugang zu diesem attraktiven Markt. Darüber hinaus verfügt oncgnostics über eine attraktive Entwicklungspipeline, die mit diesem Kapital weiter vorangetrieben wird. Deshalb beteiligen wir uns gern an dieser Finanzierungsrunde“, so Kevin Reeder, Geschäftsführer der bm|t.

 

Bessere Chancen in der Früherkennung

GynTect klärt schnell und zuverlässig, ob bei einer Patientin tatsächlich ein zu behandelnder Gebärmutterhalskrebs entsteht oder vorliegt. Das erleichtert die Risikoeinschätzung bei der Gebärmutterhalskrebsvorsorge: Unnötige, vorschnelle Operationen können vermieden und die Chancen auf frühzeitige, erfolgreiche Therapiemaßnahmen erhöht werden. Patientinnen werden Ängste durch unklare Befunde aus der derzeitigen Früherkennung auf Gebärmutterhalskrebs genommen und schnelle Gewissheit gewährleistet.

 

„Wir freuen uns sehr, dass wir bestehende und neue Investoren von unserem Konzept der Nutzung epigenetischer Marker in der Krebsdiagnostik sowie den sehr guten Aussichten für die Vermarktung unseres GynTect-Tests überzeugen konnten. Somit haben wir die Möglichkeit, neben verstärktem internationalem Marketing auch durch weitere Produktentwicklungen unsere Marktchancen zu verbessern“, so Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer der oncgnostics GmbH.

 

 

Bisherige und zukünftige Entwicklungen

Durch eine exklusive Lizenz für GynTect in China sowie Marketing- und Vertriebspartnerschaften in Portugal, der Slowakei und Tschechien wurden erste erfolgreiche Schritte im internationalen Marketing unternommen. Weitere strategische Partnerschaften, u.a. in den USA, werden angestrebt. Im Dezember 2017 startete zudem eine auf drei Jahre angelegte Studie gemeinsam mit zehn Forschungszentren in ganz Deutschland, die das prognostische Potenzial des GynTect-Tests belegen soll. Eine weitere Studie zur psychischen Belastung von Frauen mit auffälligen Pap- oder HPV-Testergebnissen wurde gerade abgeschlossen. Die Ergebnisse sollen voraussichtlich Ende des Jahres veröffentlicht werden.

 

oncgnostics beschäftigt sich gemeinsam mit klinischen Partnern auch mit der Entwicklung von Tests bei anderen Krebserkrankungen. So arbeitet das Thüringer Unternehmen an der Validierung von Markern für Kopf-Hals-Tumore und möchte die Früherkennung auch bei Eierstockkrebs verbessern.

 

 

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