Schlagwortarchiv für: Rezepte bei Schluckstörungen

Diesen Monat verrät uns Foodbloggerin Claudia Braunstein, wie Menschen mit Schluckstörung Rote Bete genießen können – oder Rote Rüben, wie die Österreicherin zur leckeren Wurzel sagt. Schluckstörungen, auch Dysphagie genannt, entstehen beispielsweise durch Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich.

Liebe Leser,

Sie sehen, ich komme aus Österreich. Da tragen viele Lebensmittel und Speisen andere Namen. Rote Rüben kennt man jenseits der Grenze als Rote Bete. Bei uns sagt man an manchen Orten auch Rohnen oder Randen. Je nachdem wo man sich gerade befindet. Oberskren? Das ist auch so ein Beispiel. Kren, das ist schlicht Meerrettich mit Sahne. Und Sulz? Das wäre hochdeutsch Sülze oder Aspik. Ja, ich finde es immer wieder spannend, wie verschieden die Bezeichnungen sind.
Übrigens: ich habe Rote Rüben als Kind gehasst. Auch noch als Jugendliche konnte man mich damit um die Häuser jagen. Das lag wohl daran, dass damals diese Rüben vorwiegend aus dem Glas oder der Dose kamen.

Das hat sich sehr verändert. Heute mag ich das violette Gemüse sehr gerne und gerade bei Schluckstörungen/Dysphagie kann man Rote Rüben vielfältig einsetzen. Suppen, Smoothies oder auch Hummus lassen sich schnell daraus zubereiten. Ich kaufe gerne vorgekochte Rüben am Bauernmarkt. Da erspart man sich viel Herumpatzerei, denn Rüben färben häufig ab.

Rote Rüben oder Rote Bete lassen sich sehr gut mit Oberskren/Meerrettichsahne kombinieren. Ein wunderbares Geschmackserlebnis. Darum habe ich ein feines Rezept für Sulz/Aspik mitgebracht. Das kann man ganz einfach zubereiten, vor allem wenn man gekochte Rüben und fertigen Oberskren verwendet.

Rezept: Rote Rüben Sulz

  • 400 g Rote Rüben/Rote Bete, vorgekocht
  • 6 Blatt Gelatine
  • 250 ml klare Gemüsebrühe
  • Salz und etwas Zucker
  • 1 Spritzer Zitronensaft
  • 1 Msp gemahlenen Anis

Rote Rüben/Rote Bete in Würfel schneiden und in einem Topf mit der Gemüsebrühe weichkochen. Mit einem Mixstab sehr fein pürieren. Mit den Gewürzen abschmecken. Gelatine nach Anleitung anrichten und unter die Masse rühren. In kleine Gläser füllen und kaltstellen.
Wenn die Masse fest ist mit Oberskren/Sahnemeerrettich garnieren.

Wenn man Oberskren/Sahnemeerrettich selbst herstellen möchte, dann schlägt man Obers/Sahne fest auf und mischt ein wenig frisch geriebenen Kren/Meerrettich darunter. Mit etwas Zitrone abschmecken.

Ihre Claudia Braunstein!

Foto: Claudia Braunstein

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Wir von der oncgnostics GmbH forschen an der Diagnostik von unterschiedlichen Krebsarten, so auch im Bereich der Kopf-Hals-Tumoren. Mit Betroffenen, wie Claudia Braunstein im Austausch zu stehen ist uns ein wichtiges Anliegen. So lernen wir die Besonderheiten und Bedürfnisse der Menschen kennen.

Alle Gast-Rezepte von Claudia Braunstein finden Sie hier.

Schluckstörungen, auch Dysphagie genannt, können Betroffenen den Genuss beim Essen vermiesen. Sie entstehen unter anderem durch Tumorerkrankungen im Kopf-Hals-Bereich. Die österreichische Foodbloggerin Claudia Braunstein kennt das Problem aus eigener Erfahrung und teilt auf ihrem Blog köstliche Rezepte. Heute verrät sie uns ihr Kürbiskuchen-Rezept:

Liebe Leserinnen und Leser, 

Kuchen sind für Menschen, die an Dysphagie/Schluckstörungen leiden, ein besonders heikles Thema. Vor allem, wenn der Grund eine Tumorerkrankung im Mund war und durch die Entfernung von Gewebeteilen, in meinem Fall ein Teil der Zunge, eine funktionelle Einschränkung besteht. Da ist es oft sehr schwierig, trockene und bröselige Speisen zu schlucken. Wenn ich unterwegs bin, helfe ich mir, indem ich feste Teigböden einfach meiner Begleitung überlasse und nur die weiche Füllung esse.

Kürbiskuchen auch mit Schluckstörung ein Genuss

Ich mag Kürbis in allen Variationen, früher gerne auch den bekannten Pumpkin Pie, der ja einen Mürbteigboden hat. Das geht leider gar nicht. Wenn man die Füllmasse etwas modifiziert, dann lässt sich ganz einfach ein Kürbiskuchen ohne Boden herstellen. Natürlich lässt sich die Kürbis-Topfen-Masse auch mit Teigboden backen.

Wir ÖstereicherInnen sagen zu Quark übrigens Topfen.

Rezept: Kürbiskuchen ohne Boden

  • 500 g Magertopfen/Magerquark
  • 350 g Frischkäse
  • 3 Eier
  • 200 g Feinkristallzucker
  • 3 EL Mehl
  • 250 g Kürbis, Hokkaido
  • ½ TL Zimt, gemahlen
  • ¼ TL Kurkuma, gemahlen
  • ½ TL Vanillezucker
  • ¼ TL Muskat
  • etwas Butter
  • 1 Springform mit 21 cm

Den Springform-Boden mit einem Backpapier-Kreis auslegen und den Rand mit Butter einfetten. Dann den Backofen mit Ober/Unterhitze auf 170 Grad vorwärmen.

Den Kürbis halbieren, die Kerne entfernen, schälen und in Würfel schneiden. Anschließend die Kürbiswürfel in einen Topf geben, mit Wasser bedecken und weichkochen. Das Wasser abgießen und den Kürbis fein pürieren, danach zur Seite stellen und auskühlen lassen.

Die Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. In einer anderen Schüssel alle weiteren Zutaten aufschlagen. Erst dann das steife Eiweiß unterheben. Die Masse in die Springform füllen und bei 170 Grad ca. 90 Minuten backen. Auskühlen lassen und am besten über Nacht in den Kühlschrank stellen.

Ihre Claudia Braunstein!

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Wir von der oncgnostics GmbH forschen an der Diagnostik von unterschiedlichen Krebsarten, so auch im Bereich der Kopf-Hals-Tumoren. Mit Betroffenen, wie Claudia Braunstein im Austausch zu stehen ist uns ein wichtiges Anliegen. So lernen wir die Besonderheiten und Bedürfnisse der Menschen kennen.

Alle Gast-Rezepte von Claudia Braunstein finden Sie hier.

Der Begriff Kopf-Hals-Tumor ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Krebsarten, die im Bereich des Kopfes und des Halses auftreten. Dazu gehören der Mundhöhlenkrebs, Krebs der Nase und Nasennebenhöhlen, Tumoren im Rachen, der Mandeln und des Zungengrundes sowie Tumoren des Kehlkopfs und des äußeren Halses, insbesondere der Schilddrüse.

Wenn Kopf-Hals-Tumoren auch zu einer Gruppe zusammengefasst werden, gibt es doch zwischen den Arten wesentliche Unterschiede und medizinische Besonderheiten. Für ein besseres Verständnis sind im Folgenden die Tumorarten des Kopf-Hals-Bereiches genauer erklärt.

Mundhöhlenkrebs

Zu den Mundhöhlenkarzinomen zählen Tumoren in den Regionen der Lippe, Zunge, des Mundbodens, des harten Gaumens, der Wangenschleimhaut und Kieferkämme sowie der Speicheldrüsen. Die Mundbodenkarzinome stellen mit 45% die häufigste Tumorart in dieser Gruppe dar. Neben Alkohol- und Tabakkonsum zählt auch eine mangelhafte Mundhygiene zu den Risikofaktoren. Frühe Symptome werden häufig kaum bemerkt.

Um Mundhöhlenkrebs frühzeitig zu erkennen, sind zwei Dinge wichtig. Der regelmäßige Kontrolltermin beim Zahnarzt dient auch dazu, auffällige Veränderungen der Mundschleimhaut (Leukoplakien) festzustellen. Unabhängig davon sollte jeder selbst auf Veränderungen im Mundraum achten. Das können weißliche oder rote Flecken sein, wunde Stellen, die leicht bluten und nicht heilen, Schwellungen, ein Fremdkörpergefühl oder Schwierigkeiten beim Schlucken. Diese Beschwerden können Anzeichen einer Vorstufe von Kopf-Hals-Tumoren sein und sollten unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden.

Über die Hälfte der Mundhöhlenkarzinome werden trotzdem weiterhin erst in fortgeschrittenen Stadien diagnostiziert, was die Chance auf Heilung deutlich senkt.

Querschnitt des Kopf-Hals-Bereichs

Querschnitt des Kopf-Hals-Bereichs – VectorMine/Shutterstock.com

Oropharynx: Rachen, Mandeln und Zungengrund

Diese Untergruppe der Kopf-Hals-Tumoren umfasst Tumoren der Rachenwände (Pharynxkarzinom), des Zungengrunds, der Mandeln (Tonsillenkarzinom) und des weichen Gaumens. Auch bei dieser Tumorart fehlen Frühwarnzeichen, die eine zeitige Erkennung der Erkrankung zulassen. Tumoren im Atem- und Speiseweg werden deshalb häufig in einem fortgeschrittenen Stadium bemerkt.

Risikofaktoren für ein Oropharynxkarzinom sind ebenfalls Alkohol- und Tabakkonsum. Aber auch eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) hängt stark mit einer Krebserkrankung an Rachen, Mandeln und Zungengrund zusammen. Eine HPV-Infektion kann Krebs vor allem am Zungengrund und den Mandeln verursachen. Die Raten der Erkrankungen an Oropharynxkarzinomen, die mit einer HPV-Infektion assoziiert sind, steigt gerade bei jungen Menschen mit gutem Gesundheitszustand an .

Aus diesem Grund werden Impfstoffe für die Anwendung bei Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 13 Jahren empfohlen, um einer Erkrankung an Kopf-Hals-Tumoren und Gebärmutterhalskrebs entgegenzuwirken.

Krebs am Kehlkopf und Schlundrachen

Zu dieser Gruppe zählen Schlundrachenkrebs (Hypopharynxkarzinom) und Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom). In dieser Region des Halses findet nicht nur die Sprach- und Stimmbildung statt, sie wird auch zum Schlucken benötigt. Wird das System beispielsweise durch eine Krebserkrankung gestört, kann den Betroffenen auch das Schlucken schwerfallen. Warnzeichen für eine Krebserkrankung am Kehlkopf und Schlundrachen sind deshalb eine langanhaltende Heiserkeit oder Schwierigkeiten beim Schlucken.

Auch hier gehören Alkohol- und Tabakkonsum zu den Risikofaktoren. Aber auch bestimmte Berufsgruppen gelten als besonders gefährdet, wenn sie beispielsweise regelmäßig mit krebserregenden Stoffen wie Metall- oder Kohlestäuben in Kontakt kommen.

Tumoren des Kehlkopfs und Schlundrachens sind schwer zugänglich, weshalb häufig eine Endoskopie zur Diagnose nötig ist. Die Therapie kann in manchen Fällen zur Veränderung der Stimmqualität führen oder eine erhöhte Heiserkeit hervorrufen. Bei einer stark fortgeschrittenen Erkrankung und großen Tumoren kann es nötig sein, den Kehlkopf vollständig zu entfernen (Laryngektomie). Mit verschiedenen Techniken wird dann alles dafür getan, die Stimme über verschiedene Techniken wiederherzustellen (z.B. über elektronischen Hilfen). Auch der Schluckmechanismus kann durch die Therapie beeinträchtigt werden.

Äußerer Hals und Schilddrüse

Diese Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren beinhaltet den seltenen Schilddrüsenkrebs sowie maligne Erkrankungen des äußeren Halses.

Letztere Gruppe ist sehr heterogen und beinhaltet unter anderem maligne Lymphome sowie Halslymphknotenmetastasen mit unbekanntem Primärtumor (CUP-Syndrom). Die Schilddrüse produziert wichtige Hormone, die für eine allgemein normale Körperfunktion essentiell sind.

Schilddrüsenkarzinome treten bei Frauen häufiger auf als bei Männern und werden meist zufällig bei Untersuchungen der Schilddrüse entdeckt. Patienten sind in der Regel zwischen 25 und 65 Jahren alt. Schwellungen am Hals sollte man deshalb unbedingt von einem Arzt abklären lassen.

Krebs in Nase und Nasennebenhöhlen

Das Nasopharynxkarzinom oder auch Nasenrachenkrebs genannt, gehört zu den seltenen Formen der Kopf-Hals-Tumoren. Diese Form der Krebserkrankung ist vermehrt in Asien verbreitet, da neben genetischen Ursachen besonders Umwelteinflüsse zu den Risikofaktoren zählen. In Mitteleuropa ist das Risiko an einem Nasopharynxkarzinom zu erkranken etwa 40 Mal niedriger. Die Entstehung des Nasopharynxkarzinoms wird mit einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV) in Verbindung gebracht.

Treten Symptome wie häufiges Nasenbluten oder eine eingeschränkte Nasenatmung über einen langen Zeitraum auf, wird zur Abklärung und Diagnose eine Spiegelung oder endoskopische Untersuchung durchgeführt. Ist die Krankheit stark fortgeschritten können Hörverlust, Ohrenschmerzen, Gesichtsschwellung und Taubheitsgefühl im Gesicht die Folge sein.

1 für 3 Regel: Diese Symptome abklären lassen.

Vorsorge für Kopf-Hals-Tumoren

Für alle oben beschriebenen Erkrankungen gibt es bislang keine Vorsorge, die Patienten kommen aufgrund von Beschwerden selbst zum Arzt. Häufig treten Symptome erst im Spätstadium der Erkrankung auf. Die Heilungschancen sind dann nicht mehr besonders gut. In Kooperation mit der HNO-Klinik in Jena arbeiten wir an Biomarkern, die zur Erkennung solcher Tumore eingesetzt werden können.

Titelbild: Andrey Popov/Shutterstock.com

Gastbeitrag von Claudia Braunstein:

Hallo liebe Leserin, lieber Leser,

Ich bin Claudia Braunstein aus Salzburg und schreibe seit gut acht Jahren einen Food Blog. Nicht irgendeinen, sondern einen Blog mit Rezepten, Infos und Tipps für Menschen mit Kau- und Schluckstörungen. Ich selbst bin von Dysphagie, so der Fachausdruck, betroffen, weil ich im Sommer 2011 an einem seltenen Karzinom am Zungenrand, übergehend in den Mundboden erkrankt bin. Zum Glück konnte ich diese schreckliche Krankheit hinter mir lassen. Allerdings erinnern mich täglich zahlreiche Einschränkungen an diese Diagnose. Vor allem die Störungen des Schluckaktes prägen meinen Alltag. Ich kann nicht einfach in ein Restaurant gehen, weil es kaum Speisen für mich gibt. Obwohl ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bevölkerung an einer Form von Dysphagie leidet, wird dieses Thema in der Gesellschaft verschwiegen und tabuisiert.

Essen mit Dysphagie

Trotzdem gehe ich laufend auswärts essen. Das bedeutet eine gute Vorbereitung und auch ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein, denn nicht jeder kann diese Problematik nachvollziehen. Mein Tipp ist vorab Menükarten im Internet zu studieren und eventuell schon im Vorfeld das gewünschte Lokal per E-Mail zu kontaktieren. Das funktioniert wunderbar.

Zuhause habe ich meine Einschränkung gut im Griff. Ich gestalte Speisen so, dass auch Normalesser eine Freude haben. Ganz selten koche ich für mich extra, meist benötigt es nur ein paar Handgriffe und Speisen für Familie und Gäste sind auch dysphagie-tauglich.

Heute habe ich ein super einfaches Rezept mitgebracht. Normalerweise ist Dysphagiekost nicht sonderlich attraktiv. Dabei lautet der Trick, die Speisen in schönem Geschirr zu servieren, den Tisch auch im Alltag schön zu decken und das Gericht mit Kräutern, Obst- oder Gemüsestückchen, oder auch Salatblättern zu dekorieren. Das isst man dann einfach nicht mit. Dafür freut sich das Auge.

Rezept: Johannisbeer-Traumschaum

Jetzt im Juli ist Saison für Johannisbeeren, die bei uns in Österreich übrigens Ribisel heißen. Zusammen mit Schlagsahne kann man blitzschnell ein Dessert herrichten.

Johannisbeer-Traumschaum: 2 Portionen

  • 300 ml Schlagsahne
  • 150 g Johannisbeeren
  • 1 Spritzer Zitrone
  • 1 TL Staubzucker
  • 1 Zweig Zitronenmelisse
  •  2 Zweige Johannisbeeren und ein paar Blättchen Zitronenmelisse für die Deko zur Seite geben.

Johannisbeeren vom Zweig entfernen und mit den Blättchen der Zitronenmelisse fein pürieren. Zitronenspritzer zufügen. Durch ein Sieb streichen. Zusammen mit der Sahne fest schlagen. Das funktioniert auch gut mit einem Sahnespender.  Johannisbeer-Schaum in Gläser füllen, mit Beeren und Blättchen garnieren. Fertig ist der Traum.

Auf unserem Blog verrät uns Claudia regelmäßig neue Rezepte für Menschen mit Schluckbeschwerden.

Für Menschen mit einer Schluckstörung ist jede Mahlzeit eine Herausforderung. Beißen, Kauen und Schlucken – mit einer sogenannten Dysphagie ist das keine Selbstverständlichkeit. Freude am Essen sieht anders aus. Hier verrät demnächst die Bloggerin Claudia Braunstein, wie Dysphagiekost genussvoll geht.

Schluckstörungen können sehr individuell sein. Was für den einen funktioniert, bleibt dem anderen möglicherweise im Halse stecken. Es gilt also, sich selbst und seine Besonderheiten kennen zu lernen: Ob beispielsweise Erdbeeren als kleine Stücke oder besser als Püree dem Gaumen schmeicheln, muss jeder für sich selbst herausfinden. Möglicherweise müssen die roten Früchte auch passiert werden.

Dysphagie als Folge einer Krebserkrankung

In vielen Fällen können Schluckstörungen, auch Dysphagien genannt, als Begleiterscheinung eines Tumors im Kopf-Hals-Bereich wie zum Beispiel Zungenkrebs oder Kehlkopfkrebs auftreten. Aber auch neurologische Erkrankungen können dazu führen, dass der komplexe Vorgang gestört wird. Der Schluckakt ist gestört und Nahrung sowie Flüssigkeiten können nicht mehr richtig zum Magen transportiert werden. Die Kraft beim Beißen und Kauen kann nachlassen, Speichel unkontrolliert fließen. Das Essen bleibt den Betroffenen dann im wahrsten Sinne des Wortes im Halse stecken oder gerät sogar in die Luftröhre. Das Frühstück wird zu einem langwierigen Prozess und das Mittagessen der tägliche Mount Everest. Ein nettes Abendessen mit Freunden scheint plötzlich wie ein Albtraum. Niemand möchte im Restaurant mit scheinbar schlechten Tischmanieren auffallen und zu Hause zu kochen scheint oft auch keine Lösung. Denn Dysphagiekost klingt weder schmackhaft noch optisch ansprechend.

Dysphagiekost: Kochen aus Leidenschaft

Claudia Braunstein

Foodbloggerin Claudia Braunstein

Dysphagiekost geht lecker, genussvoll und schick! Das beweist die Bloggerin Claudia Braunstein regelmäßig mit ihren Posts. Suppen oder sogar gefüllte Paprika sind dort so köstlich angerichtet, dass sie sich von „normalen“ Speisen nicht unterscheiden. Nach ihrer Zungenkrebserkrankung wollte sich die Österreicherin nicht damit abfinden, dass jede Mahlzeit nur noch ein notwendiges Übel ist. Sie eroberte sich den Genuss beim Essen trotz Schluckstörung zurück. Dabei entdeckte Claudia Braunstein ihre Leidenschaft fürs Kochen neu. Sie experimentierte in der Küche und entwickelte eigene Rezepte. Schließlich veröffentlichte sie sogar Kochbücher über Dysphagiekost. In den nächsten Wochen wird uns Claudia Braunstein einige ihrer Rezepte verraten.

Schluckstörung: Rezepte zum Genießen

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Portrait: R.E.S Photo
Titelbild: Rawpixel.com/Shutterstock.com