2023 PM Oncgnostics Investment

Jena, 5. September 2023. Das in Hong Kong (China) ansässige Unternehmen Grande Bio-tech Co. Ltd. investiert in Millionenhöhe in das Jenaer Unternehmen für Diagnostik Oncgnostics GmbH. Oncgnostics entwickelte den Krebstest Gyntect zum schnellen Nachweis von Gebärmutterhalskrebs. Dieser Test wird seit 2022 in Kooperation auch in China mit ansässigen Geschäftspartnern vertrieben und eingesetzt. Nach diesem erfolgreichen Einsatz des Tests von Oncgnostics in China entscheidet sich das Unternehmen Grande Bio-tech Co. Ltd. für ein finanzielles Engagement. Ziel ist nun der vertriebliche Ausbau auch in den ASEAN-Staaten für die von Oncgnostics entwickelten Tests.

Oncgnostics in China seit 2022

Der Test Gyntect erhielt nach langjähriger enger Zusammenarbeit mit Oncgnostics‘ chinesischem Partner im Jahr 2022 die Zulassung für den chinesischen Markt. Seitdem wird der Test in China unter dem Namen Gong An Li eingesetzt. Die in Hong Kong ansässige Holding Grande Bio-tech Co. Ltd realisiert nun eine Investition in Millionenhöhe. Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer bei Oncgnostics und verantwortlich für die internationale Geschäftsentwicklung: „Nicht jedes medizinische Produkt erhält eine Zulassung für China. Wir haben es geschafft. Nun kommt der nächste Schritt, nämlich ganz Asien. So ein Erfolg ist nur mit starken Partnern möglich.“ Einer dieser Partner ist jetzt das Unternehmen Grande Bio-tech Co. Ltd. mit Herrn Hu Mu als Geschäftsführer: „Oncgnostics ist für uns der richtige Partner, um in der Krebsfrüherkennung große Schritte gehen zu können.“

bm-t und HTGF ermöglichen Mega-Deal

Herr Michael Thiele, Senior Investment Manager bei der bm-t, Beteiligungsmanagement Thüringen GmbH, sagt: „Oncgnostics ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Unternehmen aus Thüringen auf Weltniveau arbeiten und neben Kunden auch Investoren begeistern können. Deswegen bauen wir unser Engagement mit Hinblick auf die Pipeline Produkte bei Oncgnostics weiter stark aus.“ Dr. Bernd Goergen, Partner HTGF, High-Tech-Gründerfonds: „Als Investor der ersten Stunde kennen wir das Potenzial der Technologie von Oncgnostics. Daher haben auch wir an dieser Finanzierungsrunde teilgenommen.“

Der GynTect-Test

Gyntect ist ein Abstrichtest, der binnen weniger Stunden sehr genau klärt, ob eine Krebsvorstufe oder ein Tumor am Gebärmutterhals vorliegen. „Mit diesem Test ist es möglich geworden, Aussagen über eine mögliche Krebserkrankung schnell und sicher zu treffen. Eine sonst übliche monatelange Unsicherheit bis zur Folgeuntersuchung gibt es somit nicht mehr,“ sagt Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Leiterin von Oncgnostics. Gleichzeitig kann im Falle eines erhöhten Krebsrisikos oder Krebserkrankung schneller behandelt werden. Der Nachweis ermittelt Veränderungen am Zellerbgut und kommt ohne operative Gewebeentnahme aus.

 Das aus der Universitätsklinik Jena ausgegründete Biotech-Start-Up Oncgnostics GmbH entwickelt basierend auf epigenetischen Veränderungen im Erbgut molekularbiologische Tests für die Krebsdiagnostik. Mit Gyntect brachte das Unternehmen eine Neuheit im Bereich der Gebärmutterhalskrebsvorsorge auf den Markt. Derzeit entwickelt das Start-Up weitere Tests für Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich. Das Kollegium aus Forscherinnen um die Gründer Dr. Alfred Hansel (CEO) und Dr. Martina Schmitz (CSO) gewann für seinen Diagnoseansatz unter Anderem zweimal den Innovationspreis Thüringen (2014, 2017).

Liquid Biopsy (dt. Flüssigbiopsie) gilt immer mehr als die Methode der Zukunft für eine zuverlässige und minimal-invasive Krebsdiagnostik. Auch wir setzen in unserer Entwicklung eines molekularbiologischen Tests für Kopf-Hals-Tumoren auf diese Technologie. Denn unser Ziel ist es, einen Screeningtest zu entwickeln, der auch Tumoren in dieser schwer zugänglichen Region des Körpers auf diese Art nachweist.

Definition Liquid Biopsy

Vereinfacht ausgedrückt können bei der Liquid Biopsy über Körperflüssigkeiten Informationen gewonnen werden, die Aufschluss über eine vorliegende Krebserkrankung geben und zur Diagnose beitragen. Um eine Flüssigbiopsie zu entnehmen, wird eine nicht- oder minimal-invasive Probeentnahme durchgeführt. Solche Flüssigkeiten können Blut, Speichel, Abstriche, Urin, Liquor oder Sputum sein.

In den Anfängen der Flüssigbiopsie wurde als Probenmaterial vor allem Blut verwendet. Wir setzen in der Entwicklung unseres Tests auf Kopf-Hals-Tumoren auf Speichel und Abstrichproben. Denn wir sehen den Vorteil gegenüber Blutproben darin, dass Speichel- und Abstrichproben lokal viel näher an der vermuteten Gewebeveränderung gesammelt werden und gehen davon aus, dass es viel wahrscheinlicher ist, in diesen Proben tumorspezifische Erbinformationen zu finden. Zudem sind diese Art Proben lange bei Raumtemperatur stabil und lassen sich auch ohne medizinisches Personal sammeln.

Vorteile von Flüssigbiopsie

Der große Vorteil der Flüssigbiopsie besteht darin, dass Krebsarten diagnostiziert oder untersucht werden können, bei denen eine Gewebeprobe sehr aufwendig oder sogar risikoreich ist. Durch eine DNA-Analyse im Labor können Rückschlüsse auf mögliche Krebserkrankungen gezogen werden, da Tumoren spezifische Veränderungen der DNA bewirken. So auch epigenetische Modifikationen der DNA, die über epigenetische Tumormarker schon frühzeitig bei der Entstehung von Krebs nachgewiesen werden können.

Grundsätzlich hat der Einsatz von Flüssigbiospien folgende Vorteile:

  • Die Entnahme der Probe ist risiko- bzw. komplikationsarm.
  • Die Flüssigbiopsie kann bei Patienten und Patientinnen angewendet werden, bei denen eine invasive Gewebebiopsie nicht möglich ist.
  • Das Probematerial kann regelmäßig entnommen werden, denn die Körperflüssigkeiten bilden sich stetig nach. Somit können Tumorerkrankungen minimal-invasiv beobachtet werden.
  • Hochrisikopatienten und -patientinnen können durch Vorsorgeuntersuchungen frühzeitiger diagnostiziert werden.
  • Eine Liquid Biopsiy kann dazu beitragen, Kosten und Zeit zu sparen.
  • Die neue Diagnostikmethode kann die Sterberate bestimmter Erkrankungen senken.

Einsatzmöglichkeiten von Liquid Biopsy

Die Einsatzmöglichkeiten von einer Liquid Biopsy sind vielfältig. Sie kann nicht nur in der Früherkennung von Tumorerkrankungen eingesetzt werden, sondern auch zur Beobachtung und einer frühzeitigen Erkennung von Rezidiven von Tumoren, um den Patienten eine zielgerichtete Therapie zu ermöglichen. Auch in der Nachsorge ist der Einsatz von Flüssigbiopsie denkbar, um frühzeitig Rezidive zur erkennen.

Wir setzen auf Liquid Biopsy, um einen Test für Kopf-Hals-Tumoren zu entwickeln, der den Grundstein für eine nicht-invasive und flächendeckende Früherkennung bildet.

oncgnostics entwickelt Test für Kopf-Hals-Tumore

Wir von oncgnostics entwickeln einen Test, der anhand von Speichel- und Abstrichproben Tumoren im Kopf-Hals-Bereich erkennt. Als Spezialisten für die Entwicklung von in-vitro-diagnostischen Tests anhand epigenetischer Marker wollen wir eine Lücke in der Vorsorge dieser Tumorart schließen. Denn leider werden Tumoren im Kopf-Hals-Bereich meist erst spät erkannt, da sie häufig erst in fortgeschrittenen Stadien Symptome auslösen, die Region schwer zugänglich für bildgebende Verfahren ist und es kein organisiertes Vorsorgeprogramm gibt.


Quellen:

Deutsche Krebsgesellschaft
www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/diagnosemethoden/liquid-biopsy.html

Krebsinformationsdienst
www.krebsinformationsdienst.de/service/iblatt/iblatt-liquid-biopsy.pdf

“Liquid biopsy” – schon reif für die Therapieentscheidung?
Carmen M. T. Roeper, Inka Hoehne, Noemi Schlepper, Claudia Koch, Klaus Pantel, Daniel J. Smit

Wir nehmen an der 32. Jahrestagung der Vereinigung Mitteldeutscher HNO-Ärzte (MDHNO) in Quedlinburg teil.

“MEDICA 2023 – hier trifft sich die ganze Welt der Medizin”, lautet eine Eigenbeschreibung der Fachmesse, die vom 13. bis 16. November in Düsseldorf stattfindet. Mit über 4.500 Ausstellern aus über 66 Ländern und 81.000 Besuchern gehört sie zu den größten Messen ihrer Art weltweit. Ach wir präsentieren uns am Gemeinschaftsstand von medways e.V. wieder vor Ort!

Am 28. Mai starb Prof. Dr. Harald zur Hausen. Mit seiner Forschung legte er den Grundstein für eine neue Art der Krebsprävention. Wir von oncgnostics gedenken des international anerkannten Virologen nicht nur wegen seines Pioniergeistes. Denn unsere Arbeit steht in enger Beziehung zu dem Nobelpreisträger für Medizin 2008.  

Nachweis: HPV löst Gebärmutterhalskrebs aus 

Bereits in den 1980er Jahren erbrachte zur Hausen den Nachweis, dass Humane Papillomviren (HPV) Gebärmutterhalskrebs und andere Tumorarten auslösen können. Das Virus ist sexuell übertragbar und kommt sehr häufig vor. In den meisten Fällen bekämpft das körpereigne Immunsystem den Erreger, doch in wenigen Fällen können sich aus einer HPV-Infektion Tumorzellen entwickeln. 

Zur Hausen: Pionier der Krebsprävention 

Anfangs nahm zur Hausen mit seiner Forschung noch eher eine Außenseiterrolle ein, doch mit dem Nachweis, dass HPV für die Entstehung von bestimmten Krebsarten verantwortlich ist, legte er den Grundstein für eine neue Art der Krebsprävention. Denn mit der Erkenntnis, dass bestimmte Viren für die Entstehung von Tumoren verantwortlich sind, schuf zur Hausen die Voraussetzung für die Entwicklung von Impfstoffen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) die Impfung gegen HPV. Umgangssprachlich wird diese auch Gebärmutterhalskrebs-Impfung genannt, auch wenn diese auch vor weiteren durch HPV ausgelösten Tumorarten schützt. 

Enge Verbundenheit mit dem Tumorvirologen 

Wir von oncgnostics fühlen uns auf verschiedene Arten eng mit Prof. Dr. zur Hausen verbunden. Der Tumorvirologe war der Doktorvater von oncgnostics Mitgründer und Beiratsmitglied Prof. Dr. Matthias Dürst. Der ehemalige Leiter der Gynäkologischen Molekularbiologie an der Universitätsfrauenklinik Jena leistete einen wesentlichen Beitrag zu den Forschungsarbeiten, die zur Vergabe des Nobelpreises für Medizin an zur Hausen führten. 

Wir erinnern uns an Prof. Dr. zu Hausen als einen herausragenden Wissenschaftler, der den Grundstein für eine neue Art der Krebsprävention legte. Wir wollen uns seinen Forschungsdrang zum Vorbild nehmen, der trotz Skeptikern ungebrochen war und zum Erfolg führte.

 

Bildnachweise: Armin Kuebelbeck; Net Vector / Shutterstock.com

Jahrestagung der DGHNO

Über Himmelfahrt fand in Leipzig die Jahresversammlung der DGHNO 2023 (Deutschen Gesellschaft für HNO-Heilkunde) statt. Für oncgnostics waren Anna-Bawany Hums und Carolin Hoyer im Congress Center Leipzig und nahmen am Programm rund um das Thema “Multisensorik und Organ-Crosstalk – HNO als interdisziplinärer Partner” teil. Sie stellten außerdem aktuelle Ergebnisse der Forschungsstudie “OncSaliva” vor. 

Fachärzte aus ganz Deutschland kamen in Leipzig zusammen und sorgten so für einen anregenden Austausch. “Besonders spannend für uns waren Vorträge zum Thema Diagnostik und aktuelle Entwicklungen im Bereich der in-vitro-Diagnostik von Kopf-Hals-Tumoren”, resümiert Anna-Bawany Hums die Veranstaltung. Die Molekularbiologin ist Teil des HNO-Forschungsteams bei oncgnostics und ist an der Entwicklung eines molekularbiologischen Tests zur Erkennung von Kopf-Hals-Tumoren beteiligt. Unter diesem Begriff werden verschiedene Krebsarten im Kopf-Hals-Bereich verstanden, welche häufig spät diagnostiziert werden, da die Betroffenen Symptome erst spät wahrnehmen.

Diagnose von Tumoren im Kopf-Hals-Bereich noch unzureichend

Zur Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren werden aktuell bildgebende Verfahren sowie die Biopsie von Gewebeproben durchgeführt. Dieser invasive Eingriff ist notwendig, um das verdächtige Gewebe histopathologisch, also mikroskopisch, zu untersuchen und zu bewerten. Allerdings sind Kopf-Hals-Tumoren meist schwer zugänglich. Die Untersuchungen werden häufig erst durchgeführt, wenn die Symptome stark ausgeprägt sind und Patienten über Beschwerden klagen. Leider sind weder Screenings noch gezielte Vorsorgeuntersuchungen, die gerade Risikopatienten regelmäßig wahrnehmen können, für Kopf-Hals-Tumoren etabliert. Die Abklärung von auffälligen Veränderungen passiert dadurch oft erst spät, wenn sich die Tumoren bereits in fortgeschrittenen Stadien befinden.

Verbesserung der Diagnose von Kopf-Hals-Tumoren durch Flüssigbiopsie

“Unser Eindruck war, dass die sogenannte Flüssigbiopsie (Liquid-Biopsy) im Bereich der Diagnostik von Kopf-Hals-Tumoren immer mehr zum Thema wird. Die Verwendung von Abstrich- und Speichelproben bietet den Vorteil, dass keine invasive Gewebeentnahme notwendig ist. Auch Blutproben als Grundlage zur Diagnostik sind mit einem minimal-invasiven Eingriff mit wenig Risiko für den oder die Patient:in leicht abzugeben. Diese Beobachtung bestätigt uns einmal mehr in unserer aktuellen Forschung. Denn wir entwickeln einen Test zum Nachweis von Kopf-Hals-Tumoren anhand epigenetischer Biomarker aus Speichelproben. Tumorspezifische Modifikationen der DNA, wie Änderungen im DNA-Methylierungsmuster, treten schon frühzeitig bei der Entstehung von Krebs auf. Die Entwicklung von in-vitro-diagnostischen Tests anhand epigenetischer Marker ist unsere Kernkompetenz bei oncgnostics”, erklärt Anna-Bawany Hums.

OncSaliva Studie auf der Jahresversammlung der DGHNO 2023

Da oncgnostics Kooperationspartner der OncSaliva Studie ist, stellte Anna-Bawany Hums die bisherigen Ergebnisse der Studie auf der Jahresversammlung der DGHNO 2023 einem großen Fachpublikum vor. Die Forschungsstudie wurde von Prof. Dr. med. Orlando Guntinas-Lichius initiiert und hat die Entwicklung epigenetischer Tumormarker zum Nachweis von Kopf-Hals-Tumoren in Speichelproben zur Anwendung als in-vitro-Diagnostikum zum Ziel.

Anna-Bawany Hums auf der Jahresversammlung derDGHNO 2023

Anna-Bawany Hums stellt die aktuellen Ergebnisse der OncSaliva Studie vor.

In langjähriger Zusammenarbeit zwischen der oncgnostics GmbH und dem Team von Prof. Dr. med. Orlando Guntinas-Lichius an der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde am Universitätsklinikum Jena wurden bereits fünf epigenetische Tumormarker identifiziert. Diese werden nun im Rahmen der prospektiven, nicht-interventionellen, multizentrischen Studie erstmals anhand klinischen Abstrich- und Speichelproben getestet. Ziel ist es zu zeigen, dass die Tumormarker nicht nur in Gewebeproben, sondern auch in nicht-invasiven Proben nachgewiesen werden können. Um das diagnostische Potential der Tumormarker zu untersuchen, wird die Studie von den Studienzentren der HNO-Kliniken des SRH Wald-Klinikums Gera, SRH Zentralklinikums Suhl und des Universitätsklinikums Köln unterstützt. Auf der Jahresversammlung der DGHNO 2023 kamen nun erstmals Beteiligte aller Zentren in Leipzig zusammen, um sich über den Stand der OncSaliva Studie auszutauschen.

 

 

 

 

 

Titelbild: BRO.vector/Shutterstock.com

Versorgungslücken schließen – so lautet das Motto des diesjährigen Weltkrebstages am 4. Februar. Durch Vorsorge können Krebserkrankungen verhindert und Leben gerettet werden. Noch immer werden Vorsorgemöglichkeiten zu selten wahrgenommen. Die oncgnostics GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, die Krebsdiagnostik zu optimieren und mehr Fälle mittels molekularer Tests frühzeitig zu erkennen.

In Deutschland werden deutlich weniger Vorsorgetermine wahrgenommen, als möglich. Dabei ist nachgewiesen, dass Vorsorge äußerst sinnvoll ist. Denn immer wieder werden Auffälligkeiten entdeckt, die unbehandelt zu Krebs führen können.

Beispiel Gebärmutterhalskrebs

Gebärmutterhalskrebs lässt sich durch Vorsorge verhindern. Jedes Jahr sterben trotzdem etwa 300.000 Frauen daran.[1] In Deutschland sind es etwa 1.600 Frauen jährlich.[2] Und das, obwohl es eine geregelte Vorsorge gibt:

Zum einen können sich Mädchen und Jungen – möglichst vor dem ersten Sexualkontakt – gegen Humane Papillomviren (HPV) impfen lassen. Diese sind der Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs. Zum anderen können Frauen regelmäßig die Vorsorge beim Frauenarzt wahrnehmen. Und das sollten sie auch. Denn das Problem bei Gebärmutterhalskrebs, aber auch bei Vaginal-, Scheiden- und Gebärmutterkörperkrebs: Symptome treten erst sehr spät und unspezifisch auf.

Die WHO hat das Ziel ausgerufen, Gebärmutterhalskrebs zu eliminieren.[3] Hinter diesem Ziel steht auch die oncgnostics GmbH: „Wir haben das nötige Wissen und die Mittel, Gebärmutterhalskrebs zu verhindern. Die Vorsorge muss konsequent umgesetzt werden, um Leben zu retten“, so Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin der oncgnostics GmbH.

Früherkennungstests revolutionieren die Krebsdiagnostik

Die oncgnostics GmbH wurde 2012 gegründet, um die Krebsdiagnostik auf molekularbiologischer Basis zu revolutionieren. Bereits 2015 kam der Früherkennungstest GynTect auf den Markt. Er erkennt nicht nur Gebärmutterhalskrebs zuverlässig, sondern erlaubt auch bei Auffälligkeiten zu erkennen, ob sich diese zu Gebärmutterhalskrebs weiterentwickeln. In diesem Jahr kam ein weiterer Test hinzu. ScreenYu Gyn hat dieselbe Funktionsweise. Es können aber mehr Tests gleichzeitig und schneller im Labor ausgewertet werden. Er ist deshalb besonders für unterversorgte Regionen der Welt geeignet.

Auch für die Früherkennung und Nachsorge bei Kopf-Hals-Tumoren entwickelt oncgnostics einen Test, der mit einer Speichelprobe oder einem Mundabstrich durchgeführt wird. Der Test wird derzeit in Studien geprüft.

Wie kann ein Test vorhersagen, dass Krebs entstehen wird?

Die Tests von oncgnostics erkennen Veränderungen in der DNA, die nur auftreten, wenn sich Zellen zu Tumorzellen entwickeln – auch wenn der Krebs noch gar nicht vorliegt. Das Unternehmen hat bestimmte Biomarker patentieren lassen. Biomarker sind spezifische Merkmale und Eigenschaften im menschlichen Körper. Die von oncgnostics definierten Biomarker, Veränderungen in der DNA, erlauben zu erkennen ob eine Gewebeveränderung gutartig ist oder sich weiter zu Krebs entwickeln wird.

 

Wir schauen in die kleinste Einheit des Körpers: die DNA in den Zellen. Mit unseren hier definierten Biomarkern können wir sehr genaue Vorhersagen treffen“, erklärt Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin der oncgnostics GmbH.

 

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Titelbild: shutterstock.com/irkus

 

Kostenfreies Bildmaterial: www.oncgnostics.com/downloads

 

[1] https://hpvcentre.net/statistics/reports/XWX.pdf?t=1660558071464

 

[2] Robert Koch-Institut (2019): Zentrum für Krebsregisterdaten. Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterhalskrebs/gebaermutterhalskrebs_node.html

[3] https://www.who.int/europe/de/news/item/12-09-2022-the-cancer-we-can-eliminate—who-europe-urges-member-states-to-consign-cervical-cancer-to-history

Auf der EUROGIN 2023 (International Multidisciplinary HPV Congress) in Bilbao präsentieren wir uns mit einem eigenen Stand. Zudem werden wir mit eigenen Vorträgen am wissenschaftlichen Diskurs teilnehmen.

Schriftzug: World Health Organization (Shutterstock.com/Skorzewiak)

Die Strategie der WHO zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs gibt es bereits seit 2020. Damals machte die Weltgesundheitsorganisation deutlich, dass Gebärmutterhalskrebs die vierthäufigste Krebsart bei Frauen weltweit ist. Im Jahr 2018 kostete die Krankheit 300 000 Frauen das Leben. Und das obwohl Gebärmutterhalskrebs eigentlicht gut zu behandeln oder sogar vermeidbar ist. Diese Erkenntnis veranlasste die WHO zum Handeln. 

Gebärmutterhalskrebs vermeiden

Es gibt zwei wichtige Komponenten, um die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu vermeiden:

  • Impfung gegen HPV: Gebärmutterhalskrebs entsteht durch eine Infektion mit Humanen Papillomaviren. In den meisten Fällen heilt eine HPV-Infektion problemlos von allein ab. In seltenen Fällen verursacht eine langanhaltende Infektion mit HPV Veränderungen im Zellgewebe. Diese können sich selbstständig regenerieren oder sich aber über Krebsvorstufen zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Nahezu jeder Mensch infiziert sich im Laufe seines Lebens mit HPV. Die Viren sind sexuell übertragbar. Leider schützen Kondome nicht ausreichend vor einer HPV-Übertragung.
  • Gebärmutterhalskrebsvorsorge: Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich langsam, meist über mehrere Jahre. Daher lässt sich diese Krebsart sehr gut bereits in ihren Vorstufen erkennen. Ein gutes Krebsvorsorge-Programm ist Voraussetzung, um Gebärmutterhalskrebs rechtzeitig zu diagnostizieren und zu behandeln. In den meisten Ländern werden dafür der Pap- sowie ein HPV-Test eingesetzt. Bei einem Pap-Test wird eine Abstrichprobe in einem speziellen Verfahren unter dem Mikroskop auf Veränderungen untersucht. Ein HPV-Test weist eine bestehende Infektion nach.

Gebärmutterhalskrebs diagnostizieren

Pap- und HPV-Test geben in erster Linie Hinweise auf eine be- oder entstehende Erkrankung. Um Gebärmutterhalskrebs sicher zu diagnostizieren, sind weitere Untersuchungen notwendig. Auch hier ist das Vorgehen in den meisten Ländern ähnlich:

  • Watchfull Waiting oder Zuwarten: Je nach Schwere der Auffälligkeit, die bei der Krebsvorsorge festgestellt wird, wird die betroffene Frau in kürzeren Abständen wieder einbestellt. Die Tests werden dann wiederholt, um festzustellen, ob sich Veränderungen ergeben.
  • Kolposkopie: Das Kolposkop ist ein spezielles Untersuchungsmikroskop, mit dem die betroffenen Stellen am Gebärmutterhals genau angesehen werden. Für diese Untersuchung muss die Frau in eine sogenannte Spezialsprechstunde, da nicht jeder Frauenarzt eine Kolposkopie selbst durchführen kann. Dies kann unter Umständen Wartezeiten auf einen Termin bedeuten.
  • Test auf Basis epigenetischer Biomarker: Ein Test auf Gebärmutterhalskrebs, der epigenetische Biomarker für die Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs nutzt, schaut direkt in die betroffenen Zellen. Er untersucht die DNA der Zellen und kann sicher angeben, ob sich die Zellen zu Krebs entwickeln werden oder ob sogar bereits eine Krebserkrankung vorliegt. Für diese Art der Diagnostik ist eine Abstrichprobe, wie sie der Frauenarzt auch für Pap- und HPV-Test vom Gebärmutterhals entnimmt, ausreichend.

Strategie der WHO zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs

Im Jahr 2020 beschloss die Weltgesundheitsversammlung eine Globale Strategie zur Bekämpfung von Gebärmutterhalskrebs. Als Zielvorgabe fordert die Organisation alle Länder dazu auf, ihre Inzidenzrate auf vier von 100 000 Frauen zu senken. Um dieses Ziel zu erreichen, stützt sich die WHO auf drei zentrale Säulen:

  • 90 % der Mädchen sollen bis zu einem Alter von 15 Jahren voll gegen HPV geimpft sein.
  • 70 % aller Frauen sollen mit den verfügbaren Tests an der Gebärmutterhalskrebsvorsorge teilhaben.
  • 90 % der Frauen mit Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen sollen behandelt werden.

Laut WHO sollen diese Ziele bis 2030 erreicht werden, damit Gebärmutterhalskrebs als eliminiert bezeichnet werden kann.

 

Quelle: WHO – World Health Organization

Titelbild: www.Shutterstock.com/Skorzewiak

Test auf Gebärmutterhalskrebs durch Studie bestätigt

Unabhängige Studie in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge:

Der Test GynTect zur Abklärung in der Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung hat eine große Aussagekraft darüber, ob Gebärmutterhalskrebs vorliegt oder sich entwickeln wird. Außerdem eignet sich GynTect gut für eine Proben-Entnahme durch die Patientin selbst (Self-Sampling). All diese Punkte bestätigt eine gerade veröffentlichte Studie aus China.

Das chinesische Diagnostikunternehmen GeneoDx, eine Tochter der Sinopharm-Gruppe, vertreibt den Abklärungstest GynTect unter exklusiver Lizenz in China. GeneoDx unterstützte eine Studie, mit der Wissenschaftler die Vorhersagekraft von GynTect näher untersuchten. Die Studie mit dem Kurztitel „Methylierungspanel zur Abklärung HPV-positiver Frauen“ wurde nun veröffentlicht.

Gegenstand der Studie

Es nahmen 9.526 Frauen aus ländlichen Regionen Chinas teil. Diese haben einen erschwerten Zugang zu medizinischen Angeboten. Aus diesem Grund führten die Frauen den Abstrich für die Entnahme der diagnostischen Probe für den HPV-Test selbst durch. Viele von ihnen nahmen das erste Mal die Gebärmutterhalskrebsvorsorge in Anspruch.

Von den 9.526 Frauen wurden 1.758 positiv auf HPV getestet. Die Proben dieser Frauen wurden daraufhin auf die HPV-Typen 16 und 18 untersucht. Weiterhin wurden vom Arzt Abstrichproben genommen und an diesen Proben GynTect durchgeführt. Die Frauen wurden zudem mittels Kolposkopie und gegebenenfalls Biopsie untersucht und nahmen weiterhin an der Studie teil. Sie wurden jährlich mit HPV-Tests nachuntersucht. HPV-positive Frauen erhielten wiederum eine Kolposkopie und, wenn notwendig, wurde eine Biopsie entnommen.

„Liegt eine Auffälligkeit vor, müssen Frauen alle drei bis sechs Monate zur Untersuchung. Das ist für viele in schlecht zugänglichen Regionen nicht realisierbar. Diese Problematik existiert nicht nur in China, sondern besteht in vielen Regionen weltweit. Mit GynTect genügt ein Abstrich und die Frauen haben Gewissheit. Auf diese Weise können wir Leben retten“, erklärt Dr. Martina Schmitz, Geschäftsführerin der oncgnostics GmbH.

Studie zeigt Potenzial von GynTect auf

Im Ergebnis fand die Studie heraus, dass GynTect mit der Methode der Methylierung eine sehr gute Vorhersagekraft hat, besonders in Verbindung mit einer HPV-Typisierung: Frauen, die initial sowohl HPV16 oder HPV18-positiv als auch GynTect-positiv waren, hatten das höchste Risiko, eine Erkrankung zu entwickeln. Frauen, die mit einem anderen HPV-Typ infiziert und GynTect-negativ waren, hatten das geringste Risiko.

Aufgrund mehrerer Referenzen gehen die Autoren der Studie außerdem davon aus, dass GynTect dazu geeignet ist, als Self-Sampling-Test eingesetzt zu werden. Das bedeutet, die Frauen entnehmen selbst die Probe, die dann an ein Labor zur Testdurchführung geschickt wird. Der Zwischenschritt über medizinisches Personal entfällt. Außerdem kommt die Studie zu der Annahme, dass GynTect das Potenzial hat, im Primärscreening eingesetzt zu werden. Die Überweisungsrate zur Kolposkopie konnte durch die Anwendung von GynTect um 55,6% gesenkt werden. Somit zeigt die Studie auch, dass durch GynTect Überbehandlungen vermieden werden können.

„Für uns bestätigt die Studie wieder einmal, dass wir auf dem richtigen Weg sind, unseren Abklärungstest GynTect zu einem Test zu entwickeln, der fester Bestandteil in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge sein wird. Wenn wir dann auch noch einen zuverlässigen Self-Sampling-Test entwickeln, können wir die Gebärmutterhalskrebsvorsorge revolutionieren“, fasst Dr. Martina Schmitz zusammen.

Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Hauptursache für das Entstehen von Gebärmutterhalskrebs ist eine Ansteckung mit Humanen Papillomviren (HPV). Von der Ansteckung bis zur Ausbildung von Krebs vergehen mehrere Jahre. Durch moderne Vorsorgemethoden kann Gebärmutterhalskrebs frühzeitig erkannt und gut behandelt werden. Todesfälle sind deshalb vermeidbar.

Zahlen für Deutschland (alle Angaben jährlich)[1]

  • 6 Millionen Frauen mit HPV infiziert[2], davon mehrere hunderttausend mit zytologischen Auffälligkeiten
  • 300 erhalten die Diagnose Gebärmutterhalskrebs
  • 600 sterben an Gebärmutterhalskrebs

Zahlen für China (alle Angaben jährlich)[3]

  • rund 110.000 Frauen erhalten die Diagnose Gebärmutterhalskrebs
  • rund 59.000 sterben an Gebärmutterhalskrebs

So funktioniert GynTect

Der von oncgnostics entwickelte, molekularbiologische Test GynTect klärt frühzeitig ab, ob bei einer Patientin mit einem auffälligen Befund in der Gebärmutterhalskrebsvorsorge ein zu behandelndes Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) entsteht oder vorliegt.

Der Abklärungstest weist epigenetische Veränderungen, sogenannte Methylierungen, nach. Für die Durchführung des Tests genügt ein Abstrich, wie er auch für die Dünnschichtzytologie oder den HPV-Test entnommen wird.

Fazit: GynTect ist ideal zur Abklärung bei einem positiven HPV-Testergebnis

Das heißt, dass GynTect mit seiner sehr guten Vorhersagekraft eine optimale Abklärungsoption in einem HPV-basierten Screening darstellt. Für genau diese Abklärung in einem HPV-basierten Screening hat GeneoDx kürzlich auch die Zulassung der zuständigen chinesischen Behörde NMPA (National Medical Products Administration) erhalten.

 

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[1] Robert Koch-Institut (2018): Zentrum für Krebsregisterdaten. Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom): www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Gebaermutterhalskrebs/gebaermutterhalskrebs_node.html

[2] https://www.frauenaerzte-im-netz.de/erkrankungen/humane-papillomviren-hpv/uebertragung-verbreitung/

[3] https://hpvcentre.net/statistics/reports/CHN_FS.pdf?t=1653896959645

 

Titelbild: Shutterstock.com/Hannamariah