Der regelmäßige Vorsorgetermin beim Frauenarzt sollte eigentlich Standard für jede Frau sein. Ernsthafte Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs werden so frühzeitig erkannt und in vielen Fällen auch geheilt. Treten zwischenzeitlich trotzdem Beschwerden auf, sollten die betroffenen Frauen diese unbedingt abklären. Meist sind harmlose Infektionen die Ursache. Einige Symptome können jedoch auch auf Gebärmutterhalskrebs hindeuten.
Gebärmutterhalskrebs: Definition und Ursache
Die Gebärmutter besteht aus dem Gebärmutterkörper und am unteren Ende dem Gebärmutterhals, der in die Scheide mündet. Zellveränderungen, bzw. ein bösartiger Tumor am Gebärmutterhals, wird als Gebärmutterhalskrebs oder Zervixkarzinom bezeichnet.
Für die Entstehung von Gebärmutterhalskrebs ist eine Infektion mit Humanen Papillomviren (HPV) verantwortlich. Nahezu jede Frau infiziert sich einmal in ihrem Leben auf sexuellem Weg mit dem Virus. In den meisten Fällen heilt die HPV-Infektion jedoch von alleine wieder aus. Die meisten Frauen bemerken von ihrer Erkrankung nichts, da sie ohne Symptome verläuft. In weniger als einer von 100 Fällen bleibt die HPV-Infektion jedoch über Jahre bestehen und entwickelt sich zu Gebärmutterhalskrebs.
Symptome Gebärmutterhalskrebs:
Da Gebärmutterhalskrebs über einen sehr langen Zeitraum und über Krebsvorstufen entsteht, verursacht er zu Beginn auch keine Symptome. Entsprechend treten Beschwerden meist erst auf, wenn tatsächlich Krebs entstanden ist. Wer diese Symptome bei sich bemerkt, sollte unbedingt seinen Frauenarzt aufsuchen:
- ungewöhnliche Blutungen, beispielsweise nach dem Geschlechtsverkehr
- Zwischenblutungen, unabhängig von der Monatsblutung
- Übelriechender Ausfluss
- Schmerzen im Unterleib oder Bauch
- Schmerzen beim Stuhl- oder Wasserlassen
Welche Untersuchungen auf Gebärmutterhalskrebs gibt es?
Beim Frauenarzt wird der Gynäkologe wahrscheinlich erstmal einen Pap-Abstrich vornehmen. Die daraus gewonnene Probe wird unter dem Mikroskop auf Zellveränderungen untersucht. Außerdem liefert ein HPV-Test weitere Hinweise auf eine Gebärmutterhalskrebserkrankung. Beide Tests sind übrigens seit Anfang 2020 Teil des Neuen Programms zur Gebärmutterhalskrebsvorsorge. An der regelmäßigen Krebsvorsorge sollte jede Frau, unabhängig von vorliegenden Beschwerden, teilnehmen. Sowohl ein auffälliger Pap-Abstrich als auch ein positiver HPV-Test liefern jedoch noch keinen gesicherten Hinweis auf eine Krebserkrankung.
Zudem entsteht Gebärmutterhalskrebs über mehrere Jahre. Zellveränderungen oder eine HPV-Infektion können von allein ausheilen. Um das zu kontrollieren, wird der Frauenarzt gegebenenfalls die betroffene Frau nach einem bestimmten Zeitraum zur Wiederholung des Pap-Abstrichs und/oder des HPV-Tests einbestellen.
Möglicherweise sind auch weitere Untersuchungen notwendig, wie beispielsweise eine Kolposkopie mit Biopsie. Dabei wird, ganz vereinfacht gesagt, das Gewebe des Gebärmutterhalses unter einem speziellen Mikroskop angeschaut. Eine weitere Möglichkeit, die zur Diagnose von Gebärmutterhalskrebs hinzugezogen werden kann, ist ein molekularbiologischer Test, der die DNA der betroffenen Zellen auf krebstypische Veränderungen untersucht. Welche Methode die geeignete ist, bespricht die betroffene Frau mit ihrem Frauenarzt.
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