Internationaler Tag der Frauengesundheit

Am 28. Mai rückt mit dem Internationalen Tag der Frauengesundheit sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit und in erster Linie Gewalt gegen Frauen in den Vordergrund der Diskussionen. Seit 1987 macht der Internationale Aktionstag unter dem Motto „Our health, our rights, our lives“ auf Gesundheit und Rechte von Frauen weltweit aufmerksam. Zudem nutzen verschiedene Organisationen und Verbände diesen Anlass, um die öffentliche Wahrnehmung zu stärken und gleichzeitig dazu aufzurufen, aktiv zu werden bzw. sich für sich selbst und andere Frauen stark zu machen.

Selbtbestimung und Eigenverantwortung

Während in Deutschland Themen wie Frauenquote, ungleiche Gehälter oder häusliche Gewalt die Kernthemen dhttps://www.oncgnostics.com/wp-admin/post.php?post=2150&action=edit&lang=dees öffentlichen Diskurses sind, ist die Situation in anderen Ländern wie z.B. Nigeria für europäische Verhältnisse unvorstellbar: Dort werden regelmäßig junge Mädchen durch die Terrormiliz Boko Haram entführt, für deren „idealistische“ Zwecke missbraucht und ihres Lebens beraubt. Selbst wenn sie fliehen können, werden sie in ihren Dörfern nicht mehr akzeptiert und sogar von den eigenen Müttern verstoßen.

Am Tag der Internationalen Frauengesundheit soll daran erinnert werden, dass der Weg bis zu diesem Punkt so wie er derzeit in westlichen Ländern und Teilen Asiens ist, keineswegs einfach war und teilweise immer noch nicht ist. Frauen haben für ihre Rechte und ihre Selbstbestimmung gekämpft – nun ist es an der Zeit, die Resultate zu nutzen und mit dem selbstbestimmten Leben eine eigene Verantwortung für sich selbst und für andere Frauen zu tragen. Doch das Thema Verantwortung gegenüber sich selbst, die eigene Zukunft und eigene Gesundheit wird teilweise immer noch stiefmütterlich behandelt oder gar vollkommen vernachlässigt. Das ist im Grunde sehr schade, denn der heutige Wissensstand in Bezug auf medizinische Versorgung, gesunde Lebens- und Ernährungsweisen sowie im Hinblick auf Früherkennungsmöglichkeiten für Erkrankungen ist so umfangreich wie nie zuvor und wird von Jahr zu Jahr besser.

Vorsorge und Krebsfrüherkennung

Beim Thema Krebs werden viele Angebote zur Früherkennung bzw. Vorsorgeuntersuchung nicht oder nur sporadisch wahrgenommen, immer in der Angst vor positiven Befunden. Doch das ist genau der falsche Weg: Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Daher sind regelmäßige Untersuchungen zwar unschön, aber wichtig. Speziell Gebärmutterhalskrebs ist in fast allen Fällen heilbar, wenn er rechtzeitig erkannt wird. Dazu genügt eine Untersuchung pro Jahr beim Frauenarzt. Mit verschiedenen Tests wie GynTect sind Zellveränderungen, die zu Gebärmutterhalskrebs führen können, sehr gut nachweisbar. So können Therapiemaßnahmen schnell eingesetzt und die Heilungschancen erhöht werden. Auch Frauen, die gegen humane Papillomaviren (HPV), Auslöser von Gebärmutterhalskrebs, geimpft wurden, sollten diese Untersuchungen trotz erhöhtem Schutz wahrnehmen, denn von allen 12 bekannten Hochrisiko-HPV-Typen werden mit der aktuellen Impfung nur die zwei abgedeckt, die am häufigsten bei Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden. Mit dem neuen Impfstoff, der in den kommenden Monaten verfügbar sein wird, ist man dann gegen sieben dieser krebserregenden Typen geschützt. An der Krebsvorsorge sollten daher auch geimpfte Frauen teilnehmen.

Nun steht dieses Thema zwar nicht unmittelbar im Zentrum dieses Aktionstages, jedoch ist es wichtig, eine Stärkung des öffentlichen Bewusstseins auch im Hinblick auf Gebärmutterhalskrebs zu erzeugen. Eine Untersuchung nimmt nur fünf Minuten Zeit in Anspruch und kann dabei doch lebensrettend sein.

 

Weitere Links zum Thema Frauengesundheit und Internationaler Tag der Frauengesundheit:

www.frauengesundheitsportal.de
www.may28.org
www.zervita.de

 

Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebsart bei Frauen und wird oftmals durch die Entnahme des betroffenen Gewebes (der Konisation) behandelt. Vorsorgeuntersuchungen erfolgen derzeit durch die Analyse von Zellproben des Gebärmutterhalses, den sog. Pap-Abstrich. Dieser Test gibt Aufschluss darüber, ob Zellveränderungen vorliegen. Findet der Arzt oder der Zytologe im Rahmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchung im Zellabstrich auffällige Veränderungen, ist der nächste Schritt meist eine Betrachtung des Muttermundes mit Hilfe einer Art Lupe, die sogenannte Kolposkopie. Erkennt der Arzt dabei auffällige Bereiche am Muttermund, entnimmt er eine Gewebeprobe. Diese Gewebeprobe wird anschließend im spezialisierten Labor untersucht.

Konisation

Konisation – Entnahme des betroffenen Gewebes in Form eines Kegels

In selteneren Fällen weist eine Pap-Abstrichuntersuchung direkt auf eine schwere Gewebeveränderung, z.B. CIN3, hin. Dann greift der Arzt manchmal gleich zur invasiven Therapie der Gewebeveränderung, der sog. Konisation. Eine Untersuchung des entnommenen Gewebes im Anschluss an den Eingriff verschafft dann Klarheit, ob eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder eine bestehende Erkrankung vorlag. Das Ziel der Konisation, die vollständige Entfernung der sog. Transformationszone mit allen neoplastischen Läsionen, wurde damit erfüllt.

Eine solche Konisation wird mit Skalpell, Laser oder einer sog. Elektroschlinge durchgeführt. Am häufigsten setzen Ärzte aktuell die Schlinge ein. Damit können sie leichter gesundes Gewebe erhalten. Die Schlingenkonisation ist in geübter Hand ein kleiner Eingriff, der meist ambulant und entweder in Vollnarkose, örtlicher Betäubung oder Rückenmarknarkose (Spinalanästhesie) erfolgen kann.

Der Arzt arbeitet mit dem Kolposkop, er entfernt ein kegelförmiges Stück von Muttermund und Gebärmutterhals. Dabei entfernt er vor allem bei Frauen, die ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen haben, möglichst wenig Gewebe. Deshalb wählt er in solchen Fällen einen flachen Kegel. Denn je weniger Gewebe er abträgt, desto geringer ist das Risiko einer Frühgeburt bei einer späteren Schwangerschaft. Andererseits ist es aber wichtig, dass der Arzt das veränderte Gewebe vollständig entfernt.

Bei Frauen nach den Wechseljahren entstehen die Veränderungen oft verstärkt innerhalb des Gebärmutterhalses. Deshalb führen Ärzte im Normalfall statt einer eher flachen Konisation eine spitze, tiefere Konisation durch. Häufig wird der Eingriff mit einer Ausschabung der Schleimhaut im Gebärmutterhals kombiniert.

Zum aktuellen Stand in Deutschland

Einem aktuellen Ärztebrief erkranken in Deutschland ca. 13 von 100 000 Frauen an Gebärmutterhalskrebs. Aktuell sind hierzulande rund 7000 Frauen von dieser Krankheit betroffen und waren bei der Diagnose im Durchschnitt zwischen 40 und 50 Jahren alt. Besonders häufig erkranken laut Bericht Frauen zwischen 35 und 39 Jahren sowie ab 60 Jahren. Pro Jahr sterben rund 1500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs[1].

Weiterhin erfolgen nach Auswertung anonymisierter Datensätze der Techniker Krankenkasse  im Jahr 2009 laut Soergel[2] hochgerechnet auf ganz Deutschland ca. 90.000 Konisationen. Anderen Zahlen zufolge[3] wurden 2008 schätzungsweise 125.000 Kolposkopien und Biopsien sowie ca. 140.000 Operationen (hauptsächlich Konisationen) durchgeführt. Ist eine Frau konisiert ist das Risiko, dass die Schwangerschaft vor Woche 37 mit einer Frühgeburt endet, höher und nach zwei Konisationen noch höher.

Mögliche Spätfolgen nach Konisation

Zwar wird die Konisation allgemein als ungefährlich erachtet, jedoch gibt es auch hier, wie bei jedem operativen Eingriff, mögliche Risiken und Spätfolgen.

Einer Schwangerschaft steht nach der Konisation nichts im Wege, da sich der Eingriff nicht auf die Fruchtbarkeit auswirkt. Jedoch wird durch die Entfernung des Kegels Form und Weite des Muttermundes verändert, wodurch er an seiner Funktion einbüßt. Das wiederrum kann bei einer Schwangerschaft schwerwiegende Folgen nach sich ziehen: Am Muttermund entstandene Narben können den Geburtsverlauf verzögern, aber auch Frühgeburten treten bei konisierten Frauen häufiger auf, siehe oben.

Was eine Frühgeburt für Kinder bedeutet, zeigt Peters[4] an einem Praxisbeispiel, bei dem eine junge Frau nach zwei Konisationen ein Kind in der 30. Woche per Kaiserschnitt zur Welt brachte. Der Junge wog 1.310 Gramm bei 40,5 Zentimetern Länge und litt an einem Atemnotsyndrom, Neugeborenensepsis, Trinkschwäche, Blutungsanämie, arterieller Hypotension sowie Frühgeborenenanämie. Glücklicherweise konnte der Säugling gut behandelt und zwei Monate später in einem guten Zustand entlassen werden.

Eine solche Frühgeburt zieht jedoch nicht nur Schäden für das Kind und Stress für die Eltern nach sich, sondern auch juristische Auseinandersetzungen mit dem behandelnden Arzt.

Zusammenhang – ja oder nein?

Der Zusammenhang zwischen einer Konisation und dem Risiko einer Frühgeburtlichkeit wird unter Experten kontrovers diskutiert. Fest steht jedoch, dass sich ein Zusammenhang weder explizit belegen noch ausschließen lässt. Vorliegende Daten müssten ausgewertet und weitere Studien durchgeführt werden. Erst dann lassen sich konisationsbedingte Frühgeburtlichkeit sowie deren Folgen für Mutter und Kind eindeutig be- oder widerlegen.

Man kann dieses Risiko generell umgehen: Einerseits durch die frühzeitige Impfung gegen die den Gebärmutterhalskrebs auslösenden humanen Papillomaviren, andererseits durch Abklärungstests wie zum Beispiel GynTect. GynTect ist ein neues, molekularbiologisches Verfahren um eindeutig zu bestimmen, ob ein auffälliges Pap-Test-Ergebnis und/oder eine HPV-Infektion tatsächlich auf eine zu behandelnde Krebsvorstufe oder bestehende Krebserkrankung zurückzuführen ist. Die Probe der Dünnschichtzytologie reicht dabei vollkommen aus, sodass kein weiterer Abstrich entnommen werden muss.

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[1] Tagesspiegel: Arztbrief „Gebärmutterhalskrebs“

[2] Soergel, Hillemanns (2011)

[3] Mühlhauser, Filz (2010)

[4] Peters (2010)

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Literatur:

Ärzte Zeitung, November 2014 (abgerufen am 03. Januar 2016).

Ärztebrief, Der Tagesspiegel (abgerufen am 11. Mai 2016)

Mühlhauser, Filz. Arznei-Telegramm 2008, Sonderbeilage Screening auf Zervixkarzinom; oncgnostics expert interviews; Ortoft G et al.: After conisation of the cervix, The perinatal mortality due to preterm delivery increases in subsequent pregnancy. BJOG, 117 (2010):  258 – 267.

Peters K.: Konisation und ihre Folgen. Frauenarzt (02/2010), S.136 -138.

Soergel P., Hillemanns P.: Die Versorgung von Zervixdysplasien mittels Konisation in Deutschland. Frauenarzt (03/2011), S. 210 – 215

oncgnostics cooperates with Sayre

Bangalore/Jena, 28.04.2016 – Das Biotech-Unternehmen oncgnostics GmbH startet für den Vertrieb seines Tests zur Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung „GynTect“ eine exklusive Vertriebs- und Vermarktungspartnerschaft mit Sayre Therapeutics.

GynTect ist ein molekularbiologischer Test, mit dem frühzeitig geklärt werden kann, ob bei einer Patientin mit auffälligem Pap-Befund bzw. einer humanen Papillomvirus-Infektion (HPV) ein zu behandelndes Zervixkarzinom (Gebärmutterhalskrebs) entsteht oder vorliegt. Der Test liefert schnelle und sichere Untersuchungsergebnisse und betroffenen Frauen somit ebenso schnell Gewissheit. Dadurch wird die Risikoeinschätzung bei der Gebärmutterhalskrebsfrüherkennung stark erleichtert: Unnötige, vorschnelle Operationen können vermieden und die Chancen auf erfolgreiche Therapiemaßnahmen erhöht werden.

GynTect ist bereits europaweit für den Einsatz in Laboren zugelassen. Die CE-Zulassung für den Test erfolgte 2015. Mit dem Partner Sayre Therapeutics will oncgnostics mit Indien, Sri Lanka, Nepal, Bangladesch und Pakistan einen weiteren Markt erschließen.

„Indien hat die höchste Zervixkarzinom-Prävalenz weltweit verbunden mit einer sehr hohen Sterblichkeit. Durch die engagierten Pläne des Landes, ein gezieltes Zervixkarzinomscreening zu etablieren ist der indische Markt sehr attraktiv für uns“, so Dr. Alfred Hansel, Geschäftsführer der oncgnostics GmbH.

Vandana Subramanian, Leiterin der Geschäftsentwicklung bei Sayre, fügt hinzu: „Das durch die Infektion mit humanen Papillomviren verursachte Zervixkarzinom ist eines der häufigsten Krebsarten bei indischen Frauen, fast ein Viertel der weltweiten Krebs- sowie Todesfälle finden Sie in Indien. Die Kooperation mit oncgnostics bedeutet für uns einen enormen Fortschritt um molekulare Diagnostik im indischen Subkontinent zu etablieren. Das Ziel von Sayre ist es, lebensrettende Medizin und Diagnostik dem südasiatischen Markt zugänglich zu machen und so die Patientenversorgung wesentlich zu verbessern.“

 

Links:

Weitere Informationen zu GynTect finden Sie hier.
Honorarfreies, druckfähiges Bildmaterial zur Meldung finden Sie hier sowie zum Test und zum Unternehmen hier.
Über Sayre Therapeutics:

M/S Sayre Therapeutics Private Ltd. ist die einzige integrierte Plattform für Gesundheitsmanagement, gesichert durch ein gezieltes Vermarktungs- und Vertriebsmodell für neue und innovative Therapeutika und Diagnostik in den Gebieten der Onkologie und Immunologie mit speziellem Fokus auf lebensbedrohlichen Krankheiten.

Biotechnologietage Leipzig 2016
GynTect-Stand auf den Biotechnologietagen Leipzig 2016

Dr. Martina Schmitz am InfectoGnostics Forschungscampus-Stand mit GynTect Präsentation

Bereits zum siebten Mal finden dieses Jahr die Deutschen Biotechnologietage (DBT) als Forum für den Erfahrungsaustausch zwischen allen Akteuren der deutschen Biotechnologieszene in Leipzig statt. Der zwei-tägige Branchentreff ist mit den Jahren stetig gewachsen und zieht mittlerweile über 800 nationale und internationale Vertreter der Biotech-Industrie, Politik und Investoren an.

Als Teil des InfectoGnostics Forschungscampus sind wir ebenfalls vom 26. bis 27. April als Aussteller vertreten. Am ersten Tag hatten wir bereits die Gelegenheit, unser Unternehmen und unser Produkt GynTect mit einer Präsentation in der Session „Unternehmen im Portrait“ vorzustellen.

Kernpunkte der Konferenz sind weiterhin die verschiedenen Anwendungsfelder der Branche, ihre Entwicklung und die länderspezifischen, unterschiedlichen Ausgangspositionen hinsichtlich Chancen der Biotechnologie (z.B. Deutschland im Vergleich zu den USA).

Durch die Teilnahme konnten wir gute und interessante Gespräche mit Biotech-Experten führen sowie die Sichtbarkeit und Bekanntheit unseres Abklärungstests GynTect innerhalb der Branche erhöhen. Alles in allem können wir die Veranstaltung für uns persönlich durchweg als positiv und erfolgreich zu bewerten. Gern kommen wir im nächsten Jahr wieder.

Am 08. März feiert die Welt wie jedes Jahr den Internationalen Tag der Frauen. Geschichtlich geht er auf die Tradition und das Engagement der sozialistischen Frauenbewegung zurück. Zum ersten Mal demonstrierten in Dänemark, Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA Frauen und Männer am 19. März 1911 für Solidarität, gleiche und bessere Arbeits- und Lebensbedingungen für Frauen. Schnell wurde die Idee auch in anderen Ländern wie Frankreich, Schweden, Russland, der Tschechoslowakei und den Niederlanden aufgegriffen.

Heute steht der Tag zudem für die Selbstbestimmung der Frau. Aber nicht in allen Kulturen und Ländern haben Frauen ein Recht darauf. Als Eigentum ihres Ehemannes sind sie weder arbeitsberechtigt noch dürfen sie wichtige Entscheidungen treffen. Ihnen bleiben teilweise aus religiösen Gründen sogar gynäkologische Untersuchungen verwehrt, selbst wenn die Krankheiten tödlich sind.

Selbstbestimmung bedeutet Eigenverantwortung

Frauen, die das Glück haben, selbst über sich und ihren Körper entscheiden zu können, sollten sich bewusst sein, dass dies mit großer Eigenverantwortung einhergeht. „Frau“ entscheidet, welchen Stellenwert ihre Gesundheit einnimmt und wie wichtig ihr regelmäßige (Vorsorge-) Untersuchungen sind. Oftmals bleiben jedoch gerade diese auf der Strecke. Speziell in jungen Jahren wird wenig über Krankheiten nachgedacht.

Gerade das Thema Gebärmutterhalskrebs ist bereits in jungen Jahren aktuell, da diese Erkrankung durch humane Papillomviren (HPV), die sexuell übertragen werden, ausgelöst wird. Knapp die Hälfte aller Krebs-Neuerkrankungen wird bei Frauen unter 50 festgestellt, bei prä-invasiven Erkrankungen ist sogar die Hälfte aller Erkrankten deutlich unter 40 Jahren [1].

Fast jede Frau durchläuft während ihres Lebens eine HPV-Infektion, glücklicherweise entwickelt sich nur in wenigen Fällen daraus ein Zervixkarzinom. Trotzdem ist Gebärmutterhalskrebs mit ca. 530.000 neuen Fällen pro Jahr die dritthäufigste Krebserkrankung bei Frauen weltweit, mehr als die Hälfte aller Erkrankungen verlaufen tödlich. Pro Jahr verzeichnet Europa ca. 55.000 Neuerkrankungen (World Health Organization, 2010), in Deutschland erhalten etwa 4.600 Frauen jährlich die Diagnose Zervixkarzinom (Robert Koch-Institut, 2012).

 

GebärmutterhalskrebskampagneAus diesem Grund und vor allem, weil Vorsorgeuntersuchungen gerade in jungen Jahren vorgenommen werden sollten, machen sich Stiftungen wie die Marie Keating Foundation für eben solche stark.

Nach dem Tod ihre Mutter Marie, die 1998 an Brustkrebs verstarb, machte es sich die Keating-Familie zum Ziel, allen Frauen und deren Familien lebenswichtige Informationen zur Vorsorge gegen Krebs bereitzustellen und ihnen durch Aufklärung ein wenig die Angst vor dieser Krankheit zu nehmen. So werden beispielsweise im Januar, dem „Gebärmutterhalskrebs-Monat“, durch verschiedene Aktionen wie „Don’t fear the smear“ auf die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchung durch den Abstrich hingewiesen.

Wo die Irinnen 3.285 Minuten im Jahr für Make-Up, 3.513 Minuten für Haar-Styling und 577 Minuten zum Beine-Rasieren aufbringen, sollten doch auch 5 Minuten für einen Vorsorgeuntersuchung drin sein – so die sinngemäße Übersetzung des Aufrufes der Stiftung.

 

 

Vorsorge durch Impfung

Die meisten Frauen tragen nicht nur für sich selbst eine große Verantwortung, sondern auch für ihre Kinder.

Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit Sommer 2014 die Impfung gegen die HPV-Typen 16 und 18 für alle Mädchen [2]. Nachdem in den ersten Jahren Mädchen von 12 bis 17 Jahren geimpft wurden, wird seit 2014 empfohlen Mädchen bereits zwischen dem 9. und 14. Lebensjahr zu impfen. Zum einen benötigen jüngere Mädchen nur zwei statt drei Impfdosen, zum anderen ist ein Großteil der 17-Jährigen bereits sexuell aktiv. Eine vollständige Impfserie sollte jedoch vor dem ersten Geschlechtsverkehr abgeschlossen sein.

Eine aktuelle Studie des Robert Koch Instituts ([3] veröffentlicht am 16. Januar 2016) zeigt, dass die HPV-Impfung bisher ganz unterschiedlich angenommen wird, obwohl die Krankenkassen die Kosten tragen. Die Studie umfasste mit 1,13 Mio Stichproben 49 % der Gesamt-Zielpopulation, (Mädchen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren). Die Auswertung nahezu aller Regionen belegt, dass in Deutschland auch sechs Jahre nach Aufnahme in den nationalen Impfkalender die bundesweite Quote der HPV-Impfung noch immer unter 50 % liegt.

Eine komplette Immunisierung konnte nur bei 0,7 % der 12-Jährigen und bei 40,0% der 17-Jährigen festgestellt werden. Zudem zeigen die Impfquoten zwischen den Bundesländern deutliche Unterschiede: Bei den 12-Jährigen liegt die niedrigste vollständige Immunisierung mit 0,3% in Baden-Württemberg und Bremen, die höchste Quote mit 2,2 % in Sachsen-Anhalt. Bei den 17-Jährigen sind die Werte zwar deutlich höher, aber im Verhältnis ähnlich. Die niedrigste Quote (29,7 %) wurde in Bremen ermittelt, die höchste (59,3 %) in Mecklenburg-Vorpommern.

Grafik zur Impfquote

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

HPV-Test demnächst als Kassenleistung anerkannt

Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass eine Impfung keinesfalls eine regelmäßige, gründliche Vorsorge ersetzt. Die Impfung schützt nämlich nicht gegen alle HPV-Viren, die den Krebs auslösen können.

Bisher wird der sogenannte Pap-Abstrich jährlich bei der Routineuntersuchung durchgeführt und auf Hinweise von Gewebeveränderungen untersucht. Gegen Ende dieses Jahres sollen sich Frauen ab 30 Jahren im Vorfeld der Routineuntersuchung entscheiden können, ob sie statt des einfachen Pap-Abstriches gleich den HPV-Test durchführen lassen möchten. Die Vorteile dieser neuen Vorgehensweise liegen klar auf der Hand:

Die Frau braucht nicht mehr bei jedem der jährlichen Besuche beim Gynäkologen die Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung durchführen lassen, da bei einem negativen Ergebnis der HPV-Testung ein drei- bis fünf-jähriger Untersuchungsrhythmus ausreicht.

Dass der HPV-Test nun als Kassenleistung anerkannt wird und von Patientinnen gewählt werden kann, stellt einen großen Fortschritt im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs dar: Liegt keine HPV-Infektion vor, gibt es mit sehr großer Sicherheit auch keine Krebserkrankung. Wird eine Infektion mit HPV nachgewiesen, können weiterführende Untersuchungen klären, ob diese Infektion vorübergehend ist (9 von 10 Fällen) oder in welchem Stadium sich die Krebsvorstufe befindet. Rund 60% der bisher durchgeführten Operationen sind unnötig. Von diesen würden viele mit einer Kombination aus einem HPV-Test und einem Abklärungstest verhindert. Frauen haben eindeutige Gewissheit – von Anfang an.

Derzeit wird der Beschluss, den HPV-Test als Kassenleistung anzuerkennen noch stark von Gynäkologen kritisiert. Man möchte den Frauen nicht zumuten, sich zwischen zwei Verfahren entscheiden zu müssen. Es käme eher zu Verwirrung und Unsicherheiten seitens der Patientinnen. Wir sind aber der Meinung, dass eine entsprechend informierte Frau durchaus selbst entscheiden kann, welche Art der Diagnostik sie bei der Vorsorgeuntersuchung bevorzugt.

In diesem Sinne wünschen wir allen Mädchen und Frauen alles Gute zum internationalen Frauentag.

 

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Quellen:

[1] Gebärmutterhals C53, D06 Erstdiagnosejahre 2002-2013 Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg © Tumorzentrum der Universität Erlangen-Nürnberg, Qualitätsbericht.

[2] Focus.de (Zugriff am 03. März 2016)

[3] Robert Koch-Institut, Beiträge zur Gesundheitsberichterstattung des Bundes. HPV-Impfquoten im Regionalvergleich: Eine Sekundärdatenanalyse aus der KV-Impfsurveillance. Link (Zugriff am 03. März 2016)

Die Eurogin (EUropean Research Organisation on Genital Infection and Neoplasia) ist der europäische Kongress mit dem Fokus auf Genitalerkrankungen, unter anderem Gebärmutterhalskrebs. Wir werden mit einem wissenschaftlichen Beitrag vertreten sein. Über unser erstes Produkt – GynTect – können Sie sich vor Ort am Stand der Greiner Bio-One GmbH, unserem Vertriebspartner in Deutschland und natürlich im Gespräch mit uns informieren.

Wir nehmen an der diesjährigen Jahrestagung der AZÄDArbeitsgemeinschaft zytologisch tätiger Ärzte in Deutschland e.V. – in Köln am 15. und 16. April 2016 teil. Über unser erstes Produkt – GynTect – können Sie sich vor Ort am Stand der Greiner Bio-One GmbH, unserem Vertriebspartner in Deutschland und natürlich im Gespräch mit uns informieren.

Als Teil des InfectoGnostics Forschungscampus sind wir vom 26. bis 27. April bei den Deutschen Biotechnologietage in Leipzig als Aussteller vertreten. Außerdem werden wir uns mit einer Präsentation in der Session „Unternehmen im Portrait“ vorstellen.

Die BIO-Europe Spring zieht jährlich zahlreiche Vertreter aus der Biotechnologie- und Pharma-Industrie an. Vom 4. bis 6. April werden wir in Stockholm zu Gast sein und uns über mögliche Partner und Branchentrends informieren.

Deutscher Krebskongress

In dieser Woche fand der Deutsche Krebskongress (DKK) zum 32. Mal statt. Die zahlreichen Vorträge und Diskussionen standen unter dem Motto „Krebsmedizin heute: präventiv, personalisiert, präzise und partizipativ“. Der Kongress ist der größte und bedeutendste Fachkongress zur Krebsdiagnostik und -therapie im deutschsprachigen Raum. Er wird von der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe gemeinsam ausgerichtet.

Prof. Dürst auf dem Deutschen Kresbkongress

Mitgründer Prof. Dürst beim Vortrag auf dem Deutschen Krebskongress

Während unseres Besuches war das Angebot an interessanten Veranstaltungen überwältigend: Bis zu 20 sehr interessante Fachvorträge und Sessions verliefen parallel – von morgens 8 Uhr bis abends 19 Uhr. Unsere oncgnostics-Themen rund um Zervixkarzinom, Eierstockkrebs und Kopf-Hals-Tumoren wurden dabei aus klinischer Sicht in all ihren Facetten beleuchtet. Auch unser Mitgründer Prof. Dürst hielt einen Vortrag zu neuen molekulardiagnostischen Methoden im Bereich Nachsorge des Zervixkarzinoms.

Der Kongress ist das Forum für Kliniker im Bereich Krebs schlechthin, umgangssprachlich gesagt, „treffen sich hier einfach alle“. Wir haben den Kongress genutzt, um uns über den neusten Stand der aktuellen Forschung zu informieren und mehr über (angrenzende) Arbeitsgebiete zu erfahren. Wir haben aufschlussreiche und interessante Gespräche mit Klinikern führen können, vor allem hinsichtlich möglicher Studien zu GynTect und entsprechender Kooperationen.

Wir freuen uns mit einem guten Gefühl auf den 33. Deutschen Krebskongress 2017.